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Katrin
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zuletzt 2. Nov.

Hundeangriff, groß gegen klein

Ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert https://linth24.ch/articles/257020-kaempfender-hund-mit-axt-getoetet und echt entsetzt. Da lief soviel falsch und das kostete letztendlich einem der Hunde das Leben. Ich frage mich wieso solche oder ähnliche Vorfälle so verlaufen müssen? Warum konnten die Halter den Kampf nicht beenden? Wie kommt man auf die Idee zu Axt und Küchenmesser zu greifen? Hier geht es mir nicht um die Hunde, auch nicht um die Rasse. Täter oder Opfer kann jeder Hund werden. Mir geht es um die Frage wieso Menschen Hunde halten ohne sich vorab Gedanken zu machen was sie in solch einem Fall tun können/müssen/sollten um die Situation 1. gar nicht erst entstehen zu lassen und 2. die Situation zu beenden ohne das ein Hund oder sogar beide hinterher tot sind. Ja ich weiß, ein Angriff ist immer auch etwas beängstigendes und auch für denjenigen der eingreift nicht gerade ungefährlich. Umso wichtiger finde ich das jeder Hundehalter sich auch damit befasst. Wie ist das bei euch? Wüsstet ihr was zu tun ist? Würdet ihr eingreifen? Musstet ihr schonmal Hunde trennen? Gibt es vielleicht sogar spezielle Trainingsstunden wo man Tipps bekommt? Wie groß ist eure Angst das euer Hund Opfer oder Täter wird und wie beeinflusst das eure Gassigänge? Seid ihr vielleicht sogar mit Hilfsmitteln unterwegs? Wie immer lieb und freundlich bleiben. Liebe Grüße, Katrin J.
 
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Onkel
28. Juni 05:17
Ich denke die perfekte Lösung gibts wohl nicht. Aber finde es gut das er verschiedene Möglichkeiten aufzeigt und so auch etwas aufklärt. Am Schluss liegt es jedem Hundehalter selbst sich zu informieren und für eine solche Situation „vorbereitet“ zu sein.
Hallo ich bin bis jetzt noch nicht einmal auf die Idee gekommen, das mir so etwas passiert, geschweige denn mich zu Informieren. Deswegen finde ich diese Unterhaltung sehr gut
 
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Onkel
28. Juni 05:20
Grundsätzlich bin ich auch für einen Hundeführerschein. Es wäre nur gut wenn er 1. Einheitlich geregelt wäre. 2. Mit dem eigenen Hund abgelegt werden müsste. Die Anforderungen sind da nicht sonderlich hoch somit sollte jeder in der Lage sein den Hundeführerschein zu schaffen. Dennoch muss man nicht denken dass er vor beratungsresistenten und / oder Ignoranten Haltern schützt. Viele haben den Schein setzen aber das was sie dort gelernt haben einfach nicht um. Was die kleinen Hunde betrifft werden sie leider oft unterschätzt und viele sind auch nicht besonders gut erzogen das ist traurig! Ich gehe mit meinen kleinen Hunden regelmäßig zum Training und tatsächlich bin ich fast die einzige mit kleinen Hunden. Klar ist auch ein kleiner Hund kann nicht so einen Schaden einrichten wie ein Großer aber er kann durchaus durch seine Aggression sich selbst in gefährliche Situationen bringen und wenn dann der Gegner größer ist kann das einfach ganz schlecht ausgehen. Da Hunde nicht wissen ob sie groß oder klein sind( sonst wären Chihuahuas sicherlich nicht so größenwahnsinnig) sollte es für jeden Halter selbstverständlich sein seinen Hund vernünftig zu erziehen.
Ich denke das jeder seinen Hund so erzieht wie Sie es für richtig halten.( macht man mit seinem Kind ja auch ) zumindest versucht man das
 
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Onkel
28. Juni 05:25
Viele Hundehalter wollen sich nicht mit dem Thema Aggressionen auseinandersetzen. Das ist angstbesetzt, hat ein negatives Image, der Anspruch an den "heutigen Hund" ist oft, mit allem und allen verträglich zu sein, alles mögliche zu tolerieren. Da passt aggressives Verhalten scheinbar nicht dazu. Das ist schade, denn es gehört nunmal einfach zum hündischen und menschlichen Repertoire. Es gibt ja tolle Bücher dazu und genug Infos im Netz, aber viele wollen es nicht sehen, dass ihr lieber Kleiner (oder Großer, für mich ganz egal) droht, provoziert oder ähnliches. Was ich schon für Blicke ernte, wenn ich nur erzähle, dass Holmes sich bei manchen Hundebegegnungen offensiv aggressiv verhält, als hätte ich ein Monster an der Leine. Dabei ist das nichts schlimmes, man muss es halt erkennen und damit umgehen. Ich glaube, erst wenn sich diese Einstellung ändert und viele Lust, Mut und Wissen haben, das Verhalten ihrer Hunde objektiv zu sehen und die Verurteilungen aufhören, kann sich was ändern.
Hallo ich bin ( neu Hunde Halter) ich beobachte meinen Hund auch aber erkenne nicht wenn er provoziert oder gar ärgert. Könntest du mir einen hilfreichen link schicken. Wäre einfach Toll
 
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Onkel
28. Juni 05:34
Ich frage mich eher warum dein Hund das rumhantieren anscheinend gewohnt ist😅
🤣
 
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Carola
28. Juni 05:44
Ich denke das jeder seinen Hund so erzieht wie Sie es für richtig halten.( macht man mit seinem Kind ja auch ) zumindest versucht man das
Natürlich macht man es so. Obwohl ich den Vergleich zwischen Kindern und Hunden nicht besonders gut finde ist meine Meinung dazu: sowohl für Kinder als auch für Hunde gibt es Regeln die sie lernen müssen.
 
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Lisa-Eileen
28. Juni 05:47
So sehe ich das auch, mit Absprache. Wenn man hier bei Dogorama die Threads verfolgt, bekommt es den Anschein, dass Fremdhundekontakt per se unerwünscht ist. In der Realität begegnet mir das gottseidank anders. Ein freundlicher TutNix, der auf uns zukommt, der stört mich tatsächlich aber nicht.
Würde es hier erzogene Hunde geben wärs auch kein Problem, aber bis auf vielleicht 4-5 Halter die ihre Hunde erziehen oder gut händeln gibts hier nur die unerzogenen Tutnixe, Leinenrambos usw und das ist halt kein Umgang.
Mit sowas ist dann klar das ich meinen Junghund der noch am lernen ist ganz sicher nicht zusammenlasse, die bräuchten selbst erstmal nen Erzieherhund der denen Manieren beibringt und da ist mein Mobbingopfer mit kaputten Rücken der falsche für.🤷🏼‍♀️
 
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Lisa-Eileen
28. Juni 05:54
Womit ich auch vorsichtig wäre, immer alles auf die Erziehung zu schieben, denn es ist leider eben nicht immer der Fall, dass nur der Mensch schuld ist. Oder was glaubt ihr, warum Herdenschutzhunde selten auf solchen Spielwiesen gesehen werden? Also einiges ist wirklich auch Genetik, da müssen wir nichts verharmlosen.
Viel ist auch das Umfeld, Rocket war auf nem super Weg, und dann kommen die ganzen Tutnixbelästigungen und Angriffe und die ganzen Grabsch und Anquatschmenschen, dadurch ist er jedes mal wenn wir jemanden sehen übelst aufgeregt.
Wären die alle nicht dann hätten wir diese Probleme nicht und da kann ich noch so viel trainieren und erziehen es ist sau schwer rauszukriegen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 07:00
Viel ist auch das Umfeld, Rocket war auf nem super Weg, und dann kommen die ganzen Tutnixbelästigungen und Angriffe und die ganzen Grabsch und Anquatschmenschen, dadurch ist er jedes mal wenn wir jemanden sehen übelst aufgeregt. Wären die alle nicht dann hätten wir diese Probleme nicht und da kann ich noch so viel trainieren und erziehen es ist sau schwer rauszukriegen.
Ich glaube schon, dass Genetik und sehr frühe Entwicklung im Mutterleib und den ersten Wochen gewaltig mitspielen.

Ein Hund mit einem stabilen, nervenstarken Charakter wird auch unter den von dir beschriebenen Umständen (Belästigung, Leinenpöbelei durch andere usw) trotzdem zu einem ausgeglichenen Hund heranwachsen.

Ich habe letztens von einem Trainer gehört, dass 95% davon, wie das Leben eines Hundes ablaufen wird von seiner Genetik abhängt.
Das finde ich dann auch zu extrem, aber ich denke Genetik wird immer noch sehr unterschätzt.

Du kannst zwei Welpen haben, die unten den exakt gleichen Umständen und der gleichen Erziehung aufwachsen. Einer wird ein pöbelnder, ängstlicher Rambo und der andere ein sozialverträglicher, souveräner Hund.

Ausnahmen gibt es natürlich immer.
 
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Marlene
28. Juni 07:08
Gibt extra welche mit Fress oder wie im meinem Fall Leckschutz. Der hilft ganz gut. Ich hab den aber nicht wegen Giftködern sondern weil er immer Pipi leckt und das nicht sein lässt. Wenn du das Bild ranzoomst siehst du es, ist halt durchsichtig, daher auf Distanz nicht zu erkennen.
Hallo habe mal eine Frage von welcher Firma ist dieser Maulkorb.Gibt es den auch für kleine Hunde, denn meiner leckt auch extrem.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 07:13
Alles was man an Kommandos nimmt sind Tricks Sitz Platz Fuß. Bei einer ernsthaften Rauferei wird dir keiner der Tricks irgendwas bringen. Siehe zum Beispiel denn Jagdtrieb. Wenn da schon sitz Platz oder was auch immer nicht funktioniert wie soll es dann bei einer Rauferei funktionieren. Ball werfen ist ja das eine den Hund bevor er den Ball holt abzurufen oder in ein Sitz Platz oder was auch immer zu schicken das andere. Du hattest ja mal die Frage gestellt wie du dem Hund bei bringst das er aus dem laufen heraus abgerufen werden kann. Eventuell hilft dir die Antwort ja weiter.
Ich glaube das Problem ist auch, dass die Situationen Hundeangriff von der Intensität so stark variieren kann, dass Menschen hier teils aneinander vorbeireden.

Die Frage ist ja, war der Einsatz der Axt verhältnismäßig.

Die meisten Hundehalter haben schon mal einen Hundeangriff erlebt. Ein Hund, der erst mal zögert und zum Angriff ansetzen will, sich aber durch Schreien, Aufstampfen und groß machen verscheuchen lässt. Und wenn er sich nicht verscheuchen lässt springen die Hunde im Kreis und Bellen was das Zeug hält, ohne Verletzungen. Die Situationen wird jeder erleben.

Dann gibt es die Hunde, die sich nicht abblocken lassen und tatsächlich beißen und beschädigen wollen. Lassen sich oft durch Wasser, Beine heben usw. trotzdem lösen.
Erleben zum Glück nur wenige.

Aber dann gibt es halt die Situation Hundeangriff, die extrem selten vorkommt und die keiner von uns vermutlich selber erleben wird. Und das ist der Hund, der töten will und sich durch nichts stoppen lässt, bis nicht das Opfer tot ist oder er selbst tot oder ohnmächtig ist. Da hilft kein Wasser, kein Pfefferspray, einfach nichts mehr. Beispiel Joggerin in Österreich. Ich denke wir sind uns alle sicher, dass die Halterin alles menschenmögliche versucht hat ihren Hund aufzuhalten. Wenn man zusieht wie ein Mensch zerfleischt wird, ist man sicher nicht zimperlich und zu allem bereit. Schreien, Treten, Schlagen, in die Augen drücken, in die Hoden treten etc.

Und ich glaube das ist das große Missverständnis. Menschen die eine normale Kabbelei zwischen Hunden erlebt haben sind der Meinung, dass es andere Möglichkeiten gegeben hätte die Hunde zu trennen, weil sie selber schon mal einen "Hundeangriff" erfolgreich stoppen konnten. Aber das andere Extrem haben und werden sie nie erleben.

Was in diesem spezifischen Fall mit dem Malteser vor sich ging wissen wir nicht und werden es nicht erfahren. Fakt ist, mehrere Erwachsene haben es nicht geschafft diese Hund zu trennen. Bis es einer mit der Axt doch geschafft hat.
Möglicherweise hätte der Malteser anders nicht überlebt oder die Gefahr war groß, dass der Hund sich in seinem Tunnel in einen Menschen verbissen hätte.

Dann würden wir uns jetzt alle darüber unterhalten, wieso keiner zu härteren Maßnahmen gegriffen hat und wo die Zivilcourage bleibt. Zuzusehen, wie ein kleiner Hund getötet wird.