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Jörg
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 157
zuletzt 2. Mai

Hunde und Kinder

Ich bin heute mehrfach schon Gassi gewesen. Auf diesen Spaziergängen sind mir allein Heute drei Kinder mit Hunden an der Leine entgegen gekommen. Die Kinder naja eventuell 12 Jahre alt und die Hunde 35kg aufwärts. Keine Eltern oder sonstige Aufsichtsperson dabei. Jetzt die Frage dazu was befähigt diese Kinder solche Hunde an der Leine in der Öffentlichkeit Spazieren zu führen. Ich möchte mir garnicht ausmalen was dabei alles passieren kann.
 
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Kai
28. Apr. 15:39
Hunde Charakteren sind so unterschiedlich, es gibt solch entspannte Hunde, da würde ich auch meinen Neffen mit 2 Jahren Gassi gehen lassen🤷‍♂️
 
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Saskia
28. Apr. 16:09
Ich war in meinem Leben schon in so vielen Scheißsituationen mit fremden Hunden, das würde ein Kind mit unter 12 Jahren nicht verarbeiten können....das will ich für meine Kids nicht. Meine Hunde sind gut erzogen, wir machen Hundesport, ich seit 30 Jahren und trotzdem würde ich die Kids nicht unbeaufsichtigt mit ihnen raus lassen.
Ein paar Beispiele die mir passiert sind:
Ich geh Gassi, Rotti kommt vom Hof und verbeißt sich direkt im Hals meiner Omihündin. Ging alles so schnell, da war nichts mit blocken....wäre für ein Kind sehr gefährlich gewesen die zwei Hunde zu trennen. Ich hab es getan, weil ich nicht wollte, dass meine Omi tot gebissen wird...
Ich geh mit Welpe Frieda Gassi, kommt ein älterer Herr mit Dogge an der Flexi, reißt den Mann von den Beinen. Er fällt auf die Hüfte und ich muss mich um Welpe, Dogge, Notarzt kümmern. Dann stehst du da und wartest, das irgendwer kommt die Dogge abholen...hätte ich für mein Kind nicht gewollt...
Ich war auch mal dabei, wie jemandem ein Finger abgerissen wurde, weil sein Hund unerwartet los rannte und er sich sinniger Weise die Leine um die Hand gewickelt hatte. Kein schöner Anblick...
Die Situation mit unserem Kasimir hab ich ja schon weiter unten geschildert.
Das sind alles Situationen, die oberblöd sind für Kids und die haben nichts damit zu tun, ob das eigene Kind den Hund händeln kann, oder wie gut der eigene Hund erzogen ist. Das sind meine Erfahrungen, die ich meinen Kindern noch nicht zumuten will. In den Wald dürfen meine Kids trotzdem und ich fahre sie auch nicht in die Schule, sie dürfen viele Dinge für sich selbst entscheiden und ich bin sehr stolz wie selbstständig sie sind. Aber meine Aufgabe ist auch abzuwägen, ob sie eine Situation managen können.
 
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Christian
28. Apr. 16:12
Hat jemand eine Ahnung, wie das verdicherungstechnisch aussieht? Was ist, wenn ein Kind, sagen wir mal mit 12 Jahren, mit einem mittelgroßen Hund Gassi geht, dieser sich los reißt und einen Personenschaden, oder Autounfall verursacht? Sind hier Versicherungsmenschen, die uns mal aufklären könnten?😁
Hallo,
Rechtlich ist es so, dass Hund und Halter der Gefährdungshaftung unterliegen. Das heißt, egal was passiert ist der Halter zumindest mitschuldig, weil er dafür zu sorgen hat, dass von seinem Hund keine Gefahr ausgeht. Es ist dabei auch völlig egal, ob ein Vorfall mit einem blöden Erwachsenen, unerzogenen Kindern oder pöbelnden Hunden passiert oder ob ein Hund sich losreißt, mitschuldig ist immer der Halter.
Zurück zum Thema: sollte ich immer mit dem schlimmsten rechnen . Wenn ja, würde ich nicht mehr in ein Auto steigen… was da alles passieren kann …
Ältere Kinder können mit Hunden und auch mit Pferden so viel fürs Leben lernen wie sonst nirgends…
Mein Motto: Kinder, die nichts dürfen werden Erwachsene, die nichts können …
 
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Dogorama-Mitglied
28. Apr. 16:15
Hunde Charakteren sind so unterschiedlich, es gibt solch entspannte Hunde, da würde ich auch meinen Neffen mit 2 Jahren Gassi gehen lassen🤷‍♂️
Dann kann der entspannte Hund auch gleich die Windeln wechseln, mit Deinem Neffen sprechen üben und basteln etc. und die Eltern sparen sich die Kitakosten ...😉
 
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Kira
28. Apr. 16:24
Ich hatte auch mal eine Situation… da waren drei junge Mädels (vllt. auch so 12J.?) mit einem ziemlich ungestümen jungen Hund unterwegs. Die drei kamen mit dem Hund frontal auf uns zu und es gab für uns keine Ausweichmöglichkeit, außer einen Hauseingang, in den ich mich dann mit meiner Hündin gequetscht habe 😂 Nun ja.. der besagte Hund hat scheinbar echt Schwierigkeiten mit Hundebegegnungen und pöbelte und ging ganz schön in die Leine und dem Mädchen stand Angst & Schrecken und vor allem Überforderung ziemlich deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich habe ihr dann zugerufen, was zu tun ist (den Hund auf die andere Seite nehmen, kurz halten und zügig weiter laufen usw.), sie konnte das dann mit meiner Hilfe auch umsetzten, wobei ich überrascht war, dass ein so kleines Mädchen diese geschätzt 20-25kg doch halten konnte. Das ganze hätte furchtbar ausgehen können… physisch für mich und meine Hündin und psychisch für die Kids. Ich kann echt nur den Kopf darüber schütteln, dass einige Eltern sich einfach nix dabei denken. Ich wäre auch gerne nochmal zu den Mädels gegangen, um einen Gruß an die Eltern auszurichten, aber es war in dieser heiklen Situation besser zügig weiterzulaufen.
 
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Kira
28. Apr. 16:43
Und noch eine Story von einer Freundin von mir, die damals mit 13 nach der Schule immer eine Gassirunde mit dem Rottweiler-Schäferhund-Mix von ihrem Vater gegangen ist… bis zu dem Tag, an dem der super liebe und gut erzogene Hund, den Hühnerstall der Nachbarn (dazu muss man sagen, dass die Gassirunde vorher immer problemlos am Hühnerstall vorbei verlaufen ist) irgendwie doch super toll fand und beschlossen hat den Hühnern mal einen Besuch abzustatten, um mal Hallo zusagen. Nachdem die Freundin dann mit blutenden Knien und Schürfwunden wieder zurückkam, war sie dann das letzte Mal alleine mit dem Hund unterwegs.
 
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Saskia
28. Apr. 16:46
Hallo, Rechtlich ist es so, dass Hund und Halter der Gefährdungshaftung unterliegen. Das heißt, egal was passiert ist der Halter zumindest mitschuldig, weil er dafür zu sorgen hat, dass von seinem Hund keine Gefahr ausgeht. Es ist dabei auch völlig egal, ob ein Vorfall mit einem blöden Erwachsenen, unerzogenen Kindern oder pöbelnden Hunden passiert oder ob ein Hund sich losreißt, mitschuldig ist immer der Halter. Zurück zum Thema: sollte ich immer mit dem schlimmsten rechnen . Wenn ja, würde ich nicht mehr in ein Auto steigen… was da alles passieren kann … Ältere Kinder können mit Hunden und auch mit Pferden so viel fürs Leben lernen wie sonst nirgends… Mein Motto: Kinder, die nichts dürfen werden Erwachsene, die nichts können …
Meine Kinder dürfen...aber in einem geschützten Rahmen. Auf dem Hundeplatz im Verein und beim Mantrailing. Sie wissen sicher mehr über Hunde als viele andere Kids. Mir ist es wichtig, dass sie sicher im Umgang mit Hunden sind. Du brauchst dich also nicht sorgen, dass meine Kids zu unfähigen Erwachsenen werden. Sie schätzen viele Situationen schon besser ein als viele Erwachsene. Und da du den Straßenverkehr erwähnst. Wir machen alle einen Führerschein bevor wir ins Auto steigen und allein fahren. Keiner käme auf dir Idee ein Kind mit dem Auto um den Block zu schicken😉
Sicher haben viele recht, die sagen, dass ein 10-jähriges Kind einen Bolonka ausführen kann. Aber kann das Kind damit umgehen, wenn der Bolonka von einem anderen Hund tot gebissen wird? Bei uns war es ganz knapp für Kasimir und es war für unsere Tochter kein schöner Anblick.
 
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Kira
28. Apr. 16:50
Und ich mein, klar kann das auch einem Erwachsenen alles passieren und ja ich sehe auch ab und an Kinder bzw. Jugendliche, die den Hund bessert führen als so mancher erwachsene Hundebesitzer… aber ist es nicht eine viel zu große Verantwortung für Kinder?! Muss man Kinder so einer Situation aussetzen? Vielleicht gehts in 99% der Fälle gut, aber schöner wäre es doch, wenn eine verantwortliche erwachsene Person dabei wäre, die im Notfall das Steuer übernimmt…
 
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Tom
28. Apr. 16:50
Hallo, Rechtlich ist es so, dass Hund und Halter der Gefährdungshaftung unterliegen. Das heißt, egal was passiert ist der Halter zumindest mitschuldig, weil er dafür zu sorgen hat, dass von seinem Hund keine Gefahr ausgeht. Es ist dabei auch völlig egal, ob ein Vorfall mit einem blöden Erwachsenen, unerzogenen Kindern oder pöbelnden Hunden passiert oder ob ein Hund sich losreißt, mitschuldig ist immer der Halter. Zurück zum Thema: sollte ich immer mit dem schlimmsten rechnen . Wenn ja, würde ich nicht mehr in ein Auto steigen… was da alles passieren kann … Ältere Kinder können mit Hunden und auch mit Pferden so viel fürs Leben lernen wie sonst nirgends… Mein Motto: Kinder, die nichts dürfen werden Erwachsene, die nichts können …
Alle Daumen hoch 👍👍👍, die ich habe! Für den Satz "Kinder, die nichts dürfen werden Erwachsene, die nichts können"
Hatte ich lustigerweise zufällig gerade vor ein paar Wochen im WhatsApp Status.
Natürlich kann man immer Konjunktive bemühen, um da eine potentielle Gefahr herauf zu beschwören.
"Könnte, wäre, Fahrradkette", um da mal ein berühmtes Fußballer-Zitat nochmals abzuwandeln.
Dieser Logik folgend könnte ich auch ein 12-Jähriges Kind nicht alleine mit dem Fahrrad fahren lassen, sondern müsste als Vater ständig drüber rum Helikoptern. Fahrrad könnte kaputt gehen, andere Leute oder Autofahrer könnten sich schlecht benehmen oder sowas, und da muss ich doch als Vater unbedingt dabei sein.
Falls was passiert... 😱😳🧐

Ich nehme einfach für mich in Anspruch, dass ich als Vater und Hundehalter die Situation und das Team besser beurteilen kann als irgendein Spaziergänger, der gerade mal um die Ecke kommt und sich hinterher im Internet drüber beschwert.
Egal, ob der mit oder ohne Hund kommt.
Manche Teams, denen wir hier so begegnen, sind richtig toll und wirklich beeindruckend. Andere finde ich jetzt nicht so richtig schlau gelöst.
Aber dann würde ich doch lieber Kontakt aufnehmen und konstruktive Hilfe oder Unterstützung anbieten (gerne ohne dabei unerbeten rum zu Klugscheißern... !) anstatt das Ganze nachher im Internet zu zerreißen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Apr. 17:22
Das ist dann auch okay, eine Aufsichtsperson ist dabei und könnte im Notfall Eingreifen. Der Vergleich das ein Kind im Stassenverkehr zu Schaden kommen kann paßt mMn nicht. Natürlich gibt es viele andere Gefahren. Natürlich gibt es Erwachsene die ihren Hund nicht im Griff haben. Ich könnte noch x Beispiele anhängen. Es geht hier doch darum, ein Kind nicht unnötig einer Gefahr auszusetzen. Ein Kind kann auch Erfahrung u Verantwortung im Umgang mit Hunden lernen ohne mit ihm Gassi zu gehen. Es geht mMn doch hauptsächlich um die Kombination großer Hund-jundes Kind. Oder hab ich da etwas falsch verstanden? Ich bin als Kind mit dem Pudel 🐩 einer älteren Dame spazieren gegangen. Aber das war der einzige Hund in unserer Straße. Heute sind es mindestens 12. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, anderen Hunden begegnet zu sein. Zu der Zeit lebte ein Dackel meist beim Förster, der Schäferhund war bei der Polizei, Doberan oder Rottweiler waren Wachhunde, und älteren aleistehene damen hatten einen Pudel, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Sogenannte Kampfhunde, also solche Rassen waren da so gut wie unbekannt. Aber Leute, die welt hat sich verändert, als Kind konnte ich unbeschwert auf der Straße spielen, das heißt aber nicht, daß es heute noch geht. Die Tochter meiner Freundin hat mit 8 Jahren angefangen mit einem Malinois zu arbeiten. Die beiden waren auf dem Hundeplatz ein tolles Team. Aber alleine spazieren gehen durfte sie nicht. Und glaubt mir, das Kind hat es verstanden, aus welchen Gründen das so war. Heute ist sie eine großartige Hundeführerin. Wie gesagt, ein Kind kann Verantwortung u Selbstständigkeit auch anders lernen. Natürlich ist ein junges Kind stolz, wenn es mit einem großen schweren Hund Gassi geht. Aber da komme ich auf ein anderes Beispiel zurück, ein 7jähriges Kind wäre auch stolz, wenn es mit dem Auto zum Supermarkt fährt. Lassen wir es deshalb am Stassenverkehr teilnehmen?
Es ging es auch um 13 und 14 jährige.
Es hängt immer vom Einzelfall ab und man darf nicht alle über einen Kamm scheren.