Ich habe zwar kein Kind, aber diesbezüglich eine feste Meinung. Hunde haben auf dem Spielplatz nichts verloren. Manche Kinder haben Angst (ob aus Vorfällen oder weil bisher keine Berührungspunkte da waren, ist dabei egal). Ob eine Katze da hin macht oder ein Hund ist im Grundsatz zwar kein Unterschied, aber irgendwo müssen Regeln ja auch anfangen. Wenn andere Menschen da sind also ein absolutes No Go. Den Hund (unbeaufsichtigt) frei laufen zu lassen und/oder markieren zu lassen ebenso. Ich habe das Problem zwar nicht, aber ich kann mir viele Gründe vorstellen, warum ein Hundehalter seinen Hund auf dem Spielplatz mal gerne frei laufen lassen würde. Bei uns in der Umgebung gibt es um die 5 eingezäunten Spielplätze (oder sogar mehr) und im Umkreis nur eine Hundeauslaufsfläche, welche nicht eingezäunt ist, relativ klein ist und direkt neben einer Schnellstraße liegt und sogar ein Weg über die Straße führt. Jemand der keinen eingezäunten Garten hat, niemanden fragen kann und keinen abrufbaren Hund hat, freut sich dann über einen eingezäunten Spielplatz bestimmt. (Ich finde es nicht unbedingt in Ordnung, kann aber die Gründe nachvollziehen.) Ich persönlich würde meinen Hund da nie frei laufen lassen (zu keiner Zeit), könnte aber jemanden verstehen, der das um 22 Uhr aber vielleicht gerne mal nutzt. Bedingung dafür wäre aber, dass sich der Hund dort auf keine Art löst.
Mit meinem bin ich einmal abends zu einem Spielplatz gegangen, nachdem wir tagsüber darauf Kinder gesehen haben, damit er schnuppern kann und so vielleicht mitbekommt, dass Kinder nicht halb so böse sind wie er denkt. Das war dann vielleicht eine halbe Minute. Um ihn Herausforderungen, wie z.B. dem Netz zu stellen oder einer Wackelbrücke, hätte ich es gerne mal gemacht, hatte bisher aber (an neuen Orten) noch keine sichere Kontrolle darüber, wo er sich löst oder markiert. Mittlerweile haben wir ein Kommando, er hält ein und löst sich (falls kein erneutes Kommando kommt) zu einem späteren Zeitpunkt. Das war/ist meine Grundvoraussetzung dafür, dass ich mal nachts mit ihm auf einem Spielplatz üben kann (angeleint).
Für alles andere habe ich kein Verständnis. Auch um das Katzen-Thema noch mal aufzugreifen. Die machen schon genug Dreck. Jetzt noch die Hunde dazu und man hätte das doppelte. Das muss nicht sein. Die Eltern ärgern sich schon genug über den Katzendreck im Sandkasten. Jedes Bisschen, das nicht dort ist, hilft. Man sagt ja auch nicht "Ich schmeiße meine Dosen in den Wald, da liegen ja eh schon so viele Flaschen."
Unter den Bedingungen finde ich es also ok, das Hundeverbot zu missachten. Solange keiner gestört wird oder gestört werden könnte, warum nicht? Für Leute die das anders sehen und sagen, dass der Hund ruhig frei laufen darf ("er ist ja lieb"), gibt es auch zurecht das Hundeverbot. Mit dem Risiko einer Strafe sollte man aber immer rechnen.
(Vielleicht ist das auch ein bisschen (!) vergleichbar mit dem Hundeverbot auf Friedhöfen. Es gibt einen guten Grund warum, aber ich habe meinen auch schon mal mitgenommen. Gleiche Bedingungen: kein lösen, kein stören anderer, kein Freilauf. Trotzdem wollte ich ihn mitnehmen und mit ihm gemeinsam ein Grab besuchen. Ich habe Abstand zu anderen genommen und mich sonst an alle (ungeschriebenen) Regeln gehalten. Einziger Unterschied ist, dass es keinen praktischen Grund gibt (wie z.B. Training, etc.), sondern nur einen sentimentalen. Aber auch da würden sich die Leute ja quasi an den gleichen Dingen stören.)