Ich finde da muss man auch ein bisschen differenzieren. Beim Gehen ein Videotelefonat zu führen (und nicht à la " ich zeig dir mal wo ich langlaufe") ist schon grundsätzlich Panne, ob da nun ein Hund dabei ist, oder nicht. Auch in der Fußgängerzone sieht man oft Leute, die gar nicht schauen, wo sie hin laufen, weil sie so aufs Handy fixiert sind. Das finde ich problematisch. Dann ist man doch auch schon sehr tief in der Smartphonesucht drin und bekommt wirklich nicht mehr viel mit.
Aber hin und wieder mal zu telefonieren, oder kurz ne wichtige Nachricht abzuchecken oder aber das Handy an ner Kreuzung zur Navigation zu benötigen finde ich auch mit Hund nicht dramatisch. Die sind doch auch die hälfte der Zeit mit irgendwas anderem beschäftigt, was gut riecht. Obwohl Finley sich schon gut an mir orientiert, hab ich nicht 100% der Zeit seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Erwarte ich auch nicht, fände ich auch unfair. Warum müssen wir das also tun? Ich rede nicht davon, durch sein Handy so abgelenkt zu sein, dass man nichts mehr mitbekommt. Ich kriege sehr wohl alles mit, wenn ich beim Spazieren mal telefoniere. Und die Person am anderen Ende weiß auch, dass ich mit Hund unterwegs bin und ich auf ihn einwirken muss. Finley zeigt mir zum einen sehr deutlich an, wenn er was sieht/ hört, dass sich meiner Wahrnehmen entzieht (auch wenn ich "voll und ganz" bei ihm bin, ist seine Wahrnehmung einfach viel besser als meine) und zum Anderen scanne ich eh gewohnheitsmäßig die Umgebung, inkl. Umdrehen, weil man Fahrräder auch ohne Stöpsel im Ohr schlecht hört.
Natürlich hab ich dann bewusst Kopfhörer an, die Umgebungsgeräusche gut durchlassen. Die allermeisten Spaziergänge sind natürlich trotzdem ohne begleitendes Telefonat.
Es sollte sich natürlich insgesamt die Waage halten. Der Hund hat unsere Aufmerksamkeit verdient. Aber Nie nie niemals auch nur ein bisschen abgelenkt sein dürfen? Halte ich für Quatsch, sofern die Gegend übersichtlich und sicher ist und der Hund einigermaßen hört.