Ich nochmal!
Das Thema "Fürsorge, Versorgung, Vorsorge, Lebensrisiko etc" ist ja ein Thema, das uns alle angeht.
Es gibt Risiken und Gefahren, die kalkulierbar sind, und dann entscheide ich, wie hoch ich das Gefahren- und Schadenspotential einschätze. Entsprechend verhalte ich mich. Bin ich eher ein ängstlicher Mensch, werde ich Gefahren und Risiken gering zu halten versuchen. Bin ich tendenziell eher couragiert, werde ich eine höhere Risikobereitschaft zeigen. Das ist eine Frage der Persönlichkeit.
Und dann gibt es die sogenannten Schicksalsschläge, denen wir ausgeliefert sind, weil sie nicht vorherzusehen sind, jeder Wahrscheinlichkeit widersprechen und uns unvorbereitet und unerwartet treffen. Wer konnte am 11. September ahnen, als er zur Arbeit in die Twin Towers des World Trade Centers ging, dass an diesem Tage zwei Passagiermaschinen in die Türme gesteuert werden und mehrere Tausend Menschen töten würden?
Wer konnte ahnen, als er in Amsterdam die Boeing 777 der Malaysian Airways bestieg, dass die Reise nach Kuala Lumpur bereits über der Ukraine ihr tödliches Ende finden würde? Spektakuläre Beispiele! Jeder von uns kennt die unerwarteten Schicksalsschläge, gegen die es keine Abwehr, Vorsorge, Vor-Sicht gab und gibt. Lebensrisiko, das außerhalb unserer Macht liegt.
So, nun hatte ja Karen erstmal über "einige Hundehalter" geschrieben, also "die Leute". Ja, man redet gerne über "die Leute", die dieses und jenes tun oder lassen. Meist endet dieses Schwadronieren in der Erkenntnis "Also, das mache ich aber besser als die. Das käme bei mir nicht vor." Und mit dieser Erkenntnis kann ich mich wohl und behaglich fühlen.
Meine Haltung: Die Leute sollen tun, was sie wollen oder für richtig halten. Kann ich mir angucken und gut oder doof finden, bringt mein Leben aber keinen Schritt voran. Über "die Leute" zu reden ist Blabla, heiße Luft und nix dahinter.
Wichtig sind doch diese Fragen:
- Wie sehr macht MIR die Unberechenbarkeit des Lebens Angst?
- Wie groß ist mein Sicherheitsbedürfnis / meine Risikobereitschaft?
- Welche unvorhergesehenen Ereignisse habe ich in meinem Leben erlebt, und welche Veränderungen brachten sie in mein Leben? Mit welchen Gefühlen denke ich heute an diese Ereignisse zurück?
...
Mit dieser seelischen Verfasstheit gehe ich auch an das Leben mit Hunden:
- Wie viel Freiheit traue ich mich, meinem Hund zu gestatten?
- Wie viel Sicherheit brauche ich, um entspannt mit meinem Hund unterwegs sein zu können?
- Welche emotionalen Bedürfnisse verbinden mich mit meinem Hund? Ist er vielleicht doch das Kind, das ich nie hatte, aber gerne gehabt hätte? Ist er der einzige emotionale Gefährte in einem durch Alter und Krankheit einsam gewordenen Leben?
Also! Es geht immer um mich, nicht die Leute! Und es geht auch nicht darum, zu allem gleich eine Meinung und ein Urteil zu finden. Lasst uns doch erst einmal die Dinge anschauen, ohne sie gleich zu (be)werten!
Bringt jedem von uns so viel mehr Gewinn, vielleicht weniger Spaß als das Gerede über "die Leute", aber vielleicht ein Stück Selbsterkenntnis. Das tue ich, weil
... ich mir dieses oder jenes wünsche und erhoffe,
... mich dieses oder jenes glücklich / sicher / unsicher / ängstlich macht
... mir diese oder jene Fähigkeit / Phantasie gegeben ist / gänzlich abgeht.
Aber vielleicht sind das auch eher Fragen fürs stille Kämmerlein als für ein Internetforum. Bei diesen Frage geht's nämlich ans Eingemachte. Und das ist nun wirklich nicht in jedem Fall für die Weltöffentlichkeit bestimmt.
Andererseits, unter uns Pastorentöchtern ...
So weit, so gut. Aber hier nur über neue Halsbänder o. Ä. zu diskutieren wäre schon arg langweilig. Natürlich habe ich eine eigene Meinung, aber es schadet doch niemandem auch mal über den Tellerrand zu schauen bzw. hier zu lesen und vielleicht meine Meinung auch zu überdenken.