Hmm ... Also mein Hund trägt seinen Maulkorb auch ohne ihn abzustreifen, lässt ihn sich anstandslos aufsetzen, ohne ständig an ihm zu rucken, er sitzt auch gut und ist leicht, von Toll-finden, wenn nicht gerade mit Leberwurst eingepinselt, ist sie aber WEIT entfernt.
Ein Maulkorb ist nur ein Mittel zum Sichern. Da, wo ich Gefahren sehe oder es gefordert ist, kommt er drauf. Wenn meine Hündin mit anderen Hunden unverträglich wäre oder mit kleinen Hunden zu rüpelig, müsste er auch drauf und sie dürfte auch nicht in die HuTa. Im Zug (DB) ist er eh PFLICHT, da meine sich nicht gern von fremden Menschen anfassen lässt, kommt auch einer beim TA drauf, immer wenn wir irgendwo hingehen, wo kein Ausweichen möglich ist und um querlige Kinder machen wir einen großen Bogen, notfalls wird dann von uns die Straßenseite gewechselt. Im Hauseingang und der Wohnung kommt neben Enge noch dazu, dass da ihre Territorialität durchschlägt, da kommt auch einer drauf (in der Wohnung nur, wenn Fremde da sind). Da wo es situativ sinnvoll ist. Und ja, jeder Hundehalter sollte einen passenden MK im Haus und den Hund dran gewöhnt haben.
Ich finde es aber auch wichtig, alle Situationen, sobald das möglich ist, weil der Hund ansprechbar bleibt, ohne MK zu üben. Man kann immer noch über die Leine sichern, aber meine Hündin zB unterscheidet da sehr. Sie weiß sehr gut, dass sie mit MK nicht beißen kann und versucht es dann auch sehr selten. Hätte ich nie ohne MK geübt, wäre sie ohne MK jetzt immer noch keinen Schritt weiter als vor drei Jahren. Jetzt kann ich gefahrlos mit ihr an Leuten, Hunden, Kutschen, Pferden, Panzern vorbei. Ist ihr egal, solang sie niemand überfallsartig streicheln will und das kann widerum ich gut verhindern. Im Hauseingang und Flur ist auch Ruhe, da ist der MK eig nur noch zur Beruhigung der Nachbarn drauf. Ist auch okay. Nur bei Besuch haben wir noch ein Thema.
Das Ziel sollte möglichst sein, dass der Hund am Ende wirklich verstanden hat, wie er sich zu verhalten hat. Nicht, dass ich Schaden immer nur mit dem MK verhindere, egal ob für den Hund oder von ihm ausgehend. Das klappt nicht immer, aber das Ziel sollte das sein. Sonst ist das, als würde man Menschen nur noch mit Stützrädern Fahrrad fahren, mit Schwimmflügeln schwimmen und mit GPS-Fußfessel aus dem Haus gehen lassen.
Wie Selina sagt: Was tragen lassen, spontan apportieren wird dadurch unstandlicher weil MK runter, MK drauf. Beim Schnüffeln in Gestrüpp bleibt auch mal was drin hängen und schiebt sich zum Gesicht durch. Mit dem MK selbst kann der Hund auch hängen bleiben. Es schränkt in der Kommunikation zwischen den Hunden ein und der MK-Träger ist bei einem Angriff im Nachteil. Selbst Leckerchen geben ist mit MK doch eine Spur schwieriger als ohne, beim Fresschutz ist das ja gewünscht.
Diese Nachteile rechtfertigen natürlich nicht, dass man einen bissigen Hund völlig naiv frei laufen lässt. Wo es nötig ist, muss er drauf. Meinetwegen auch, weil der Halter sich damit sicherer fühlt und somit souveräner agiert. Aber nicht immer und überall, weil ja die 0,x prozentige Chance besteht, dass ja was passieren könnte.