Hund merkt aber schon wer zum führen geeignet ist. Definitiv kann ein Kind einen Hund führen. Dann bringt das Kind aber ein souveränes Auftreten, klare Signale und aussagekräftige Körpersprache mit. Wenn auch unterbewusst. (Vielleicht machen sich auch gerade Kinder keinen Kopf um so ein Thema. Wir Menschen neigen ja doch dazu, alles zu zerdenken und kompliziert zu machen. Vielleicht wäre "Enkel Christian" der bessere Leinenträger 🤭)
Siehst du im Vergleich einen Mensch der mit hängenden Schultern, mieser Laune und Null Bock den Hund versucht zu führen... Da würd ich dir sogar unterschreiben, dass ich in dem Gesicht den Hundes sehe:" Ewww... der sieht nicht freundlich aus. Mit dem möchte ich nicht mit." Oder wenn nur soweit, wie sich eine bessere Gelegenheit bietet (Oma).
Ich glaube schlechte oder nicht vorhandene Führungsqualitäten können komplett über den Ausbildungszustand des Hundes kompensiert werden.
Schlechter Trainingsstand plus schlechte Führungsqualität funktioniert natürlich nicht.
Aber ein guter Führer kann einen schlecht ausgebildeten Hund führen und umgekehrt auch. Ein gut ausgebildeter Hund macht auch bei einem schlechten Führer keinen Zirkus.
Beispiel: Blindenführhunde. Die werden komplett fertig ausgebildet an ihre Menschen übergeben und da ist es egal, ob die hängende Schultern haben oder souverän sind. Sympathie zwischen Hund und Halter spielt zwar eine Rolle, ob das Team funktioniert, aber die "Führungsqualität" (die wir als HH ein bisschen sehr glorifizieren) nicht.
Ähnlich ist es mit Unterordnung.
Hunde lassen sich definitiv auch von Fremden führen. Sonst wäre keine Form der Fremdbetreuung möglich, egal ob HuTa, Sitter, Walker etc. Und diese Dritten korrigieren häufig auch anders, als der Halter.
Ein Betreuer in einer HuTa mit 20 Hunden managed die Hunde natürlich ganz anders, als Herrchen oder Frauchen, die sich auf ihre Einzelprinze/Prinzessinnen fokussieren.
Und es funktionert.
Hunde sind unglaublich anpassungsfähig, wenn man sie lässt.
Je selbstbewusster und selbstsicherer ein Hund ist, umso weniger Probleme hat er sich flexibel den Gegebenheiten anzupassen (ohne von Frauchen oder Herrchen die Pfote gehalten zu bekommen oder ein Trauma zu erleiden). Und Oma Hilde hat schnell gar keinen Grund zu korrigieren.