Ich habe mich 5 Jahre intensiv auf einen Hund vorbereitet. Jeden Tag. Mindestens 2 Stunden. Zwischendurch habe ich mich auch gefragt, was ich denn da für einen Blödsinn vorhabe. Fast zwei Jahre lang bin ich jeden Tag mit dem Hund von den Nachbarn gegangen und als die sich dann einen Zweithund geholt haben, bin ich mit beiden gegangen. Von da an war es eigentlich nur noch eine Kopfsache. Das tägliche Spazierengehen würde sich halt pro Tag um einen erweitern und auch sonst noch einiges. Im großen und ganzen, war diese Verantwortung aber natürlich das größte. Um die Erziehung habe ich mir weniger Sorgen gemacht. Die Ahnung hat gereicht, die gesammelte Erfahrung, ich wusste mit was für Chataktereigenschaften und Problemen ich zurechtkommen würde und dann wusste ich auch schon, welchen Hundetrainer ich will. Dann haben wir einige Hunde in ihren Tierheimen besucht, mit einigen Vereinen und Privatpersonen geschrieben und sind schlussendlich zu meinem jetzt gekommen. Das hat sich alles doch irgendwie eingependelt. Am meisten Angst hatte ich natürlich, dass ich aus irgendeinem Grund versage und den Hund wieder abgeben muss.
Ich denke, erst wenn man sich so viele Sorgen und Gedanken macht, ist man sich dieser Herausforderung auch bewusst. Aber diese ganzen Themen wie Ausstattung, etc., die Regeln sich irgendwie von selber. Man findet heraus mit welchen Leinen man klar kommt, man findet irgendwie das richtige Futter mit den richtigen Inhaltsstoffen, man findet spätestens nach dem ersten kaputten Bettchen heraus, dass man erstmal ein billiges kaufen sollte (😂) und die Tagesstruktur ändert sich von ganz alleine. Einem sollte nur immer bewusst sein, dass ein Privatleben (Freizeit) ohne Hund nur spärlich ist. Und man sollte nicht schnell die Flinte ins Korn werfen, nur weil es manchmal Monate dauern kann, bis man die Ursache für ein Problem gefunden hat.
Wenn man sich gut vorbereitet hat und einen Notfallplan für den Hund hat, falls man sich nicht wie geplant auf Zeit um ihn kümmern kann oder andere Probleme auftreten, dann kommt der Rest schon von ganz alleine. Das meiste lernt man eh erst, wenn es so weit ist.
Ich kann bei kalten Füßen aber wirklich nur empfehlen, sich irgendwie einen Hund zu organisieren, mit dem man jeden Tag bei Wind und Wetter spazieren geht und das für einen längeren Zeitraum. Das war die beste Vorbereitung für mich und auch der größte Faktor, warum ich mir am Ende sicher war, dass das mit einem Hund funktioniert und ich dieser Aufgabe gewachsen bin.