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Sonja
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zuletzt 3. Dez.

Diskussion zum neuen Entwurf des Tierschutzgesetzes....

Es gibt ja einen neuen Entwurf zum Tierschutzgesetz: im Entwurf Paragraph 11b, geht es ..."um das Verbot Wirbeltiere zu züchten oder biotechnische Massnahmen zu verändern" speziell gelistet wird folgende Symptome: 1 Atemnot, 2 Bewegungsanomalien, 3 Lahmheit, 4 Anomalien des Skelett, 5 Entzündungen der Haut, 6 haar-feder-schuppenlosigkeit, 7 Entzündungen der Liedbindehaut und Hornhaut, 8 Blindheit, 9 Vorlagerung des Augapfels, 10 Entropium, 11 Ektrophium, 12 Taubheit, 13 Neurologische symptome, 14 Fehlbildung des Gebisses, 15 Missbildung der Schädeldecke, 16 Dysfunktion von Inneren Organen, 17 Körperformen bei denen mir grosser Wahrscheinlichkeit angenommen werden muss, das die Fortpflanzung oder das Gebären auf natürliche Weise nicht möglich ist, 18 Verringerung der Lebenserwartung" Also jede Menge Punkte... Einfach gesagt es geht um ein Verbot für die Zucht von Qualzuchtrassen/Tiere mit Qualzuchtmerkmalen... ❕PDF : https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Glaeserne-Gesetze/Referentenentwuerfe/tierschutzgesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=7 ❕ Eure Meinung dazu ist gefragt, bitte freundlich und sachlich bleiben , (Aussagen wie z.B mein Franchie ist aber keine Qualzucht er ist gesund etc sind hier fehl am Platz )
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 07:48
Leider wird nur auf die körperliche Beeinträchtigung eingegangen. Die Charaktereigenschaften bleiben außen vor, was dazu führt, dass man irgendwann zwar körperlich gesunde Hunde hat (was ich mir wünsche), aber es weiterhin Hunde gibt, die nicht Wesensfest sind.
Auch hier nochmal der Hinweis auf den Gesetzestext. In dem wird nämlich auch die Zucht von Verhaltensauffälligen Tieren besprochen und verboten (nicht nur von Hunden). Da würden auch einige, aber bei weitem nicht alle, Schäferhunde ein Zuchtverbot erhalten. Aber vermutlich eher die Einzeltiere.
Der Entwurf ist wirklich umfangreich und deckt meiner Meinung nach die meisten Formen von Qualzucht ab.
 
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Sonja
30. März 07:54
Zum Glück gibt es (einige wenige) Züchter, die wieder in die Urform der Rassen (z.B. längere Schnauze, zurückliegende Augen) zurückkehren. Leider will keiner die Welpen haben, da die nicht "so niedlich" sind. Wie hatten im Herbst eine Messe, da mussten die Teilnehmer nachweisen (TA Attest) das ihre Hunde mit den o.g. Merkmalen, keine Probleme haben und kern gesund sind.
Diese jetzigen "Tests" dafür sind aber ein echter Witz. Ich habe mal eine Doku gesehen wo's um den "Sport-Mops-Test" ging. Da haben unter anderem ein paar ältere teils gebrechliche, gehandicapte Menschen den "selben", Test und einige einen "Prozentual an den Menschen angeglichenen, vergleichbaren Test" gemacht. Alle Personen haben von den Werten betrachtet ( Puls, Herz, Atmung etc) besser abgeschnitten als der "gesündeste Sport-mops"..
 
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Sonja
30. März 08:01
Bis eine Rasse so weit zurückgezüchtet ist, dass sie keine Qualzuchtmerkmale mehr aufweist, dauert es Jahrzehnte. Und so lange leiden die Zuchttiere weiterhin. Hier mal ein sehr interessanter Artikel dazu: https://www.dogodu.eu/rueckzuechtung-von-qualzuchtrassen-wenn-eine-lange-nase-und-rute-keine-garantie-fuer-gesundheit-sind/ Alle Rassen sind in ihrem Wesen so zauberhaft und es macht mich einfach nur traurig, dass viele Rassen so leiden müssen, weil sie völlig verzüchtet wurden. Eine Rückzüchtung ist meiner Meinung nach falsch verstandene Tierliebe und nur eine Rechtfertigung für den egoistischen Wunsch an dieser Rasse festzuhalten.
Da gebe ich dir Recht.
Ich habe mal einen Züchter mit einem Hund getroffen und gefragt, was das für eine Rasse sei. Kleiner Hund, sehr agil, längere Nase, schöne Augen...
Ich hätte es nie erraten.
Es war ein Hund wie er vor vielen Jahren gezüchtet wurde.
Die haben noch wenige Hunde "Alter Form" gefunden und damit weiter gemacht.
Leider wollte fast niemand die Welpen und so blieben die Züchter im kleinen Kreis.
 
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Sonja
30. März 08:06
Auch hier nochmal der Hinweis auf den Gesetzestext. In dem wird nämlich auch die Zucht von Verhaltensauffälligen Tieren besprochen und verboten (nicht nur von Hunden). Da würden auch einige, aber bei weitem nicht alle, Schäferhunde ein Zuchtverbot erhalten. Aber vermutlich eher die Einzeltiere. Der Entwurf ist wirklich umfangreich und deckt meiner Meinung nach die meisten Formen von Qualzucht ab.
Das "Problem" aber wird genau das sein, also das es so umfangreich ist , und ich glaube kaum das er so übernommen wird. Denn schon jetzt steigen Qualzucht-züchter, Liebhaber, Vereine etc auf die Barrikaden. aber auch wen "verwässert" schlechter als der jetzige Paragraphen wird es wohl nicht schon jetzt . Vor einiger Zeit gab's auchsl eine Doku darüber, das war als die Ausstellung von Qualzuchttieren Verboten/Eingeschränkt wurde. Da Müssten die Ausstellungshunde einen , TA Check durchlaufen. Die verantwortlichen TA gaben das OK praktisch für alle Hunde. Aber mit dem Reporter war auch ein "inkognito" TA dabei der gegen Qualzucht kämpft/einsetzt. Dieser hätte keinem.einzigen Ausstellungshund als "gesund/nicht Qualzucht" freigegeben . Es wurde auch "Zücher" dazu befragt, die meisten verweigerten ein Interview, andere sagten ganz offen, ..ein Mops mit längerer Nase sei kein Mops mehr...". 🙄
 
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Sonja
30. März 08:08
Da gebe ich dir Recht. Ich habe mal einen Züchter mit einem Hund getroffen und gefragt, was das für eine Rasse sei. Kleiner Hund, sehr agil, längere Nase, schöne Augen... Ich hätte es nie erraten. Es war ein Hund wie er vor vielen Jahren gezüchtet wurde. Die haben noch wenige Hunde "Alter Form" gefunden und damit weiter gemacht. Leider wollte fast niemand die Welpen und so blieben die Züchter im kleinen Kreis.
Wahrscheinlich wurden/werden diese Tiere vom VDH/FCI, nicht als die Rasse anerkannt da die Qualzuchtmerkmale fehlen, so wie der RR ohne Ridge...🙄🤗
 
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Sonja
30. März 08:11
Leider wird nur auf die körperliche Beeinträchtigung eingegangen. Die Charaktereigenschaften bleiben außen vor, was dazu führt, dass man irgendwann zwar körperlich gesunde Hunde hat (was ich mir wünsche), aber es weiterhin Hunde gibt, die nicht Wesensfest sind.
Nicht wesensfeste Hunde gibt's aber in allen Rassen und auch bei Mischlingen, es sind in der Regel aber Einzeltiere und/oder bestimmte Linien. Also keine gesamte Rasse. Ein wirklich seriöser Züchter , züchtet mit solchen Tieren aber nicht...🤗 . Aber leider ist es so das , besonders bei den Malis und auch Border/Aussie immer weniger "normal Tickende" Exemplare gibt. Bei den Malis ist wohl ein Grund das besonders auf "Leistung" und bei den Hütehunden auf Farbe "gezüchtet"/vermehrt wird. Als ich vor gut 20 Jahren in einem Tierheim/Tierpension arbeitete waren die Meisten Hunde dieser Rassen noch "normaler" und "weniger durchgeknallt" als die meisten heutigen.....ich denke nicht das es nur Zufall war😉
 
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Valeri
30. März 08:17
Es könnte um fast jede Hunderasse handeln.
 
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Sonja
30. März 08:26
Es könnte um fast jede Hunderasse handeln.
Bei solchen Entwürfen wird eigentlich immer das Maximalste bis zur "Obersten Grenze" ausgeschöpft...🤗 Ganz einfach aus dem Grunde, wenn es übernommen werden würde nur nur Streichungen und verwässerungen, würde die imm Entwurf erwähnten Punkte also weniger streng sein , würden es noch weniger änderungen werden ...
 
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Katrin
30. März 09:04
Ich hab kein Problem damit wenn einige Rassen verschwinden bzw sich dann optisch verändern würden.
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 09:08
Ich finde den Gedanken bzw die Idee sinnvoll, sehe aber die Umsetzung als unrealistisch bzw problematisch.

Bis auf die allseits bekannten Paradebeispiele an Qualzuchten wird es ziemlich schwer zu definieren, ab wann eine Rasse noch ok ist und ab wann zu viele Qualzuchtmerkmale vorliegen und ob sie stark genug ausgeprägt sind.

Genau genommen haben fast alle reinrassigen Hunde irgendein Qualzuchtmerkmal in unterschiedlich stark ausgeprägter Form.
Also bleibt es am Ende menschliches Ermessen, ab wann es zu viel ist.

Die meisten Showlinien oder Hochzuchten sind ungesünder, als das Leistungszucht Äquivalent. Egal ob Labrador, Border Collie oder Schäferhund.
Sollte man dann die Showlinien auch verbieten? Mit den Arbeistlinien wären die meisten Familien hoffnungslos überfordert und das sind ja eigentlich streng genommen auch keine "Haustiere".

Bei den psychologischen Qualzuchtmerkmalen wird es dann richtig schwammig. Da würden dann auch vermutlich Wolfhunde dazuzählen und ich denke du willst auf deinen Northern Inuit nicht verzichten Sonja?

Ein Husky kann im beinahe "tropischen" deutschen Hochsommer eigentlich auch als Qualzucht angesehen werden.
Genauso wie ein Windhund im sibirischen Winter.

Eine Diskussion ist natürlich immer förderlich, gerade bei Nutztieren, die beim Tierschutz oft übersehen werden (Puten die so viel Brustfleisch ausbilden, dass sie nicht mehr laufen können, Kühe mit gigantischem entzündeten Euter usw.).