Home / Forum / Spaß & Tratsch / Diskussion zum neuen Entwurf des Tierschutzgesetzes....

Verfasser-Bild
Sonja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2098
zuletzt 3. Dez.

Diskussion zum neuen Entwurf des Tierschutzgesetzes....

Es gibt ja einen neuen Entwurf zum Tierschutzgesetz: im Entwurf Paragraph 11b, geht es ..."um das Verbot Wirbeltiere zu züchten oder biotechnische Massnahmen zu verändern" speziell gelistet wird folgende Symptome: 1 Atemnot, 2 Bewegungsanomalien, 3 Lahmheit, 4 Anomalien des Skelett, 5 Entzündungen der Haut, 6 haar-feder-schuppenlosigkeit, 7 Entzündungen der Liedbindehaut und Hornhaut, 8 Blindheit, 9 Vorlagerung des Augapfels, 10 Entropium, 11 Ektrophium, 12 Taubheit, 13 Neurologische symptome, 14 Fehlbildung des Gebisses, 15 Missbildung der Schädeldecke, 16 Dysfunktion von Inneren Organen, 17 Körperformen bei denen mir grosser Wahrscheinlichkeit angenommen werden muss, das die Fortpflanzung oder das Gebären auf natürliche Weise nicht möglich ist, 18 Verringerung der Lebenserwartung" Also jede Menge Punkte... Einfach gesagt es geht um ein Verbot für die Zucht von Qualzuchtrassen/Tiere mit Qualzuchtmerkmalen... ❕PDF : https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Glaeserne-Gesetze/Referentenentwuerfe/tierschutzgesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=7 ❕ Eure Meinung dazu ist gefragt, bitte freundlich und sachlich bleiben , (Aussagen wie z.B mein Franchie ist aber keine Qualzucht er ist gesund etc sind hier fehl am Platz )
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
31. März 16:40
Persönlich finde ich den VDH gut, weil es eben an vielen Stellen Kontrollen und etablierte Verfahren gibt, wo man sich als Laie zumindest ein bisschen drauf stützen kann. Bei Dissidenzvereinen ist einfach viel mehr Eigenrecherche gefragt, die nicht jeder Hundehalter leisten kann, gerade bei Gesundheitsdingen. Auf der anderen Seite gibt es so vieles was ich einfach nicht nachvollziehen kann. Warum werden Farben so hochgehalten statt genetische Vielfalt zuzulassen? Ein gescheckter Labbi mit gesunder Hüfte ist einem gelben der nicht laufen kann überlegen (aus der Sicht, wenn ich Züchter wäre). Auch dass auf Fehlentwicklungen nicht reagiert wird und bspw Maximalgewichte festgelegt werden um Riesenwuchs zu verhindern (Bernhardiner). Oder eben gezielte Einkreuzung rassefremder Hunde, um die genetische Vielfalt zu erhöhen. Problematisch ist zB auch, dass man nicht mit Hunden anderer Vereine züchten darf, wenn diese die Voraussetzungen erfüllen. Auch das verkleinert den Genpool künstlich weiter. Ich will damit Sonja gar nicht widersprechen, ich glaube wir sind sehr ähnlicher Meinung bzgl VDH, nur unterschiedlicher Meinung bzgl Nicht-VDH-Vereinen. Die Werbung, die sie machen, ist richtig blöd. Ich bin tatsächlich auch am überlegen, wenn meine eine A-Hüfte/0-er Ellbogen hat und sich ihr Temperament noch etwas legt/sie stressresistenter wird, die anderen Tests machen zu lassen und ggf einen Wurf zu machen, einfach eben um zur Vielfalt beizutragen. Aber erstmal Hüfte abwarten, bei allem außer A hat sich für mich die Sache sowieso erledigt. Genauso wenn sie so aufgedreht und schnell gefrustet bleibt wie momentan.
Zu Anfangzeiten/Gründungszeiten des VDH mag es vielleicht noch einen Sinn gehabt haben , und die Standarts waren zum Teil auch noch gesünder. Aber dann gab's wohl irgendwann einfach Einflussreiche Personen die natürlich auch das nötige Kleingeld hatten.. .. die sich quasi in VDH einkaufen/einschmeichelten ....und nur weil diese z.b. noch weniger Nase, noch plattere Gesichter, noch seltenere Farben..und vieles andere schön fanden , (also alles was extremer als davor war ) wutde dies in die Rassestandarts übernommen/hinzugefügt um den Personen/Geldgeber zu schmeicheln......anders lässt sich die "Rassestandartentwicklung", und "Bewertungskriterien" z.b. bei Ausstellungen nicht erklären .... Ich bin vor einiger Zeit mal auf ein Bild der internationalen 2023 Champions der Englischen Bulldoggen gestoßen. Das Foto war von der Seite also im Profil aufgenommen. Der auf Platz vier oder Fünf hatte noch/schon ein Plates Gesicht die Nasen der 1-3 platzierten waren nach "innen gewölbt" also Profilansicht konkav (
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
31. März 16:42
Ja, es gibt auch die Ausnahmen die versuchen außerhalb des VDH eine gesündere Zuchtbasis aufzubauen. Das kommt sicherlich auf die Rasse an. Gerade bei einigen Standardrassen gäbe es aber auch Möglichkeiten innerhalb des VDH besser zu züchten, da muss man genau hingucken warum der Züchter meint außerhalb des VDH eine gesündere Verpaarung hin zu bekommen.
Ganz einfach weil er nicht zu ungesunden Rassestandarts gezwungen wird, in erster Linie wird dort ja auf ein "Einheitliches Erscheinungsbild" Wert gelegt.. ein Mittelgroßer Hund der ein paar cm über unter dem Rassestandart ist, oder einer der außerhalb der gewünschten Farbe ist ( ganz ohne Gendefekt) , wird als nicht Zuchttauglich eingestuft, auch wenn dieser gesünder als viele der "Zuchttauglichen" sind...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. März 16:53
Es gibt aber auch züchter die vom VDH ausgetreten sind eben weil sie die gesündere Art der Hunde-Rasse dort nicht erkannt werden , z.b. RR ohne Ridge. Oder Rassen die nicht "anerkannt" sind eben weil u.A. der VDH so enge teils ungesunde Rassebstandarts verlangt/verlangt hätte (z.B.Tamaskan) gar nicht erst "beingetreten" sind . Und wie ich schon erwähnte gibt's durchaus Zuchtvereine die strenger bezüglich Gesundheitsstsndarts sind. Stände beim VDH/FCI das Tierwohl/Tiergesundheit an erster Stelle so wie es eigentlich für einen "seriösen Zuchtverein" sein sollte und hätte er schon längst Qualzuchtrassen verboten/gestrichen, würden Hunde deren Qualzuchtmerkmale extremer als bei anderen derselben Rasse sind nicht noch prämiert und als RasseChampions betittelt werden . Währen die ganzen Qualzuchtmerkmale schon längst rausgeflogen resp. würden es keine Rassestandarts sein....
Rassestandards werden nicht vom VDH gemacht!

Die obliegen immer noch den Standardgebenden Ländern der einzelnen Rassen und die sind nunmal im ein oder anderen Punkt einfach nicht der gleichen Auffassung wie der Deutsche Gesetzgeber oder auch Tierrechtsorganisationen.

Gelinde gesagt, war man bisher überhaupt nicht interessiert sich ernsthaft an einen Tisch zu setzen bereits nicht bei der Überarbeitung der TSchHuVo.

Daten wurden zwar Lastminute von diversen Mitgliedsvereinen erhoben, aber berücksichtigt wurden diese weitestgehend nicht.

Die Anerkennung einer Rasse ist nunmal ein langwieriger Prozess. Und sorry zu sagen wir wollen das nicht weil es auch anders geht. Eher ne billige Ausrede.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. März 16:54
Ganz einfach weil er nicht zu ungesunden Rassestandarts gezwungen wird, in erster Linie wird dort ja auf ein "Einheitliches Erscheinungsbild" Wert gelegt.. ein Mittelgroßer Hund der ein paar cm über unter dem Rassestandart ist, oder einer der außerhalb der gewünschten Farbe ist ( ganz ohne Gendefekt) , wird als nicht Zuchttauglich eingestuft, auch wenn dieser gesünder als viele der "Zuchttauglichen" sind...
Auch das ist nicht korrekt. Solange es sich nicht um ein Ausschlussmass handelt und das gibts lediglich bei wenigen Rassen. Gibts einfach ne Auflage zur Verpaarung mit Zuchtpartnern im Idealmass.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. März 17:00
Und übrigens ich für meinen Teil finde ganz gut dass überhaupt mal eine Kampagne von Seiten des VDHs gestartet wurde.

Selbstverständlich überarbeiten die Mitgliedsvereine ihre Zuchtordnungen und das beständig. Immer wieder werden Anpassungen vorgenommen. Aber auch diese Anpassungen müssen durch die jährlichen Mitgliederversammlungen und dann auch so aktualisiert ins Vereinsregister eingetragen werden um Gültigkeit zu erlangen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. März 17:14
Braucht’s Reformen und bessere Ausformulierungen die braucht es auf jeden Fall.

Man stört sich einfach am Begriff der Anomalie was nur heißt Abweichung von dem Normal, aber was ist die Norm?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
31. März 17:15
Ich glaube beim Labbi gibt es nicht wirklich einen Engpass was den Genpool angeht. Sehe da aber auch die Entwicklung beim VDH kritisch wenn man sich manche Sieger anschaut.
Ich habe jetzt den ganzen Podcast durchgeskipped, um die richtige Stelle zu finden. Tierisch Menschlich Folge 145, ein Interview mit Prof. Achim Gruber über Reinrassigkeit, in dem er folgendes paraphrasiert sagt: 100.000 Labradore haben die genetische Vielfalt von 114 Tieren (ca. Nach 1h:1min).

Und das ist ein Problem
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jessica
31. März 17:17
Ganz einfach weil er nicht zu ungesunden Rassestandarts gezwungen wird, in erster Linie wird dort ja auf ein "Einheitliches Erscheinungsbild" Wert gelegt.. ein Mittelgroßer Hund der ein paar cm über unter dem Rassestandart ist, oder einer der außerhalb der gewünschten Farbe ist ( ganz ohne Gendefekt) , wird als nicht Zuchttauglich eingestuft, auch wenn dieser gesünder als viele der "Zuchttauglichen" sind...
Nein für einen Seriösen Züchter gibt es kein und wirklich keine Begründung nicht in einem der in Deutschland führenden Verbände zu züchten! Egal ob unter dem Dachverband vom VDH oder IHV.

Alle wo meinen sie züchten Hunde nach eigenen Maßstäben sind Vermehrer!
Will man z.b. den Grosspitz in Neufarben züchten ist man im IHV gut aufgehoben!

Hat man z.b. einen zu großen Mittelspitz ist man bei den VDH Züchtern ein gern gesehener Neuzugang! Weil ein zu großer Mittelspitz dann als Grosspitz umgeschrieben wird. Genau so im IHV

Andersrum einen zu kleinen Grosspitz als Mittelspitz umzuschreiben geht nicht. Und das ist dann auch gut so. Man stelle sich nur mal vor eine zierliche Mittelspitz bringt dann doch wieder grosspitzwelpen auf die Welt. Hier hat man sich Gedanken gemacht.

Also auch hier wird bezüglich Farbe und und Große was die Zuchtdauglichkeit angeht mal eben falsches verbreitet.

Und wenn es in den Rassen zu starke Größen Unterschiede gibt, gibt es auch Schwierigkeiten bei der Geburt. Diese Hunde in anderen Rassen bekommen dann Auflagen.
Werden halt nie klassenbester bei Ausstellungen. Aber eine Zulassung erhalten gesunde Hunde unter gewissen Umständen durchaus.
Für den weltschönsten Hund auf Ausstellungen wird es halt nicht reichen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
31. März 17:18
Rassestandards werden nicht vom VDH gemacht! Die obliegen immer noch den Standardgebenden Ländern der einzelnen Rassen und die sind nunmal im ein oder anderen Punkt einfach nicht der gleichen Auffassung wie der Deutsche Gesetzgeber oder auch Tierrechtsorganisationen. Gelinde gesagt, war man bisher überhaupt nicht interessiert sich ernsthaft an einen Tisch zu setzen bereits nicht bei der Überarbeitung der TSchHuVo. Daten wurden zwar Lastminute von diversen Mitgliedsvereinen erhoben, aber berücksichtigt wurden diese weitestgehend nicht. Die Anerkennung einer Rasse ist nunmal ein langwieriger Prozess. Und sorry zu sagen wir wollen das nicht weil es auch anders geht. Eher ne billige Ausrede.
Aber nur weil wir den Standard nicht verwalten oder Mitgliederversammlungen stattfinden müssen, heißt das doch nicht, dass wir in Deutschland Qualzuchten zulassen müssen. Dann gibt es halt einen zusätzlichen Standard basierend auf dem Allgemeinen, der strenger ist und nur in Deutschland gilt, wenn notwendig. Oder die Rasse gibt es halt in Deutschland nicht mehr, wenn sie dermaßen mit dem Tierschutzgesetz in Konflikt steht. Bürokratie kann doch kein Argument sein, das über Tierwohl steht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. März 17:26
Korrekterweise muss man sagen, der VDH hat eine Mindest-Zuchtordnung für alle ca. 360 anerkannten Rassen was schon an sich natürlich ein Akt ist. Denn sowohl die Rasse mit mehr wie 4000 geborenen Exemplaren wie auch die mit nur 2 muss darin Berücksichtigung finden. Unter diese ZO darf kein angeschlossener Verein drunter, aber er darf drüber mit seinen Vorgaben.

Viele Züchter machen bereits viel mehr Tests etc wie ihre Zuchtordnungen fordern und trotzdem lässt sich nicht ausschließen, dass es Nachkommen gibt die hinterher an irgendwas erkranken oder eine Anomalie in irgendeiner Form sei es der Zahnstand, die Grösse oder sonst was haben oder auch im Laufe des Lebens erwerben.