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Daniela mit
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zuletzt 25. Sept.

Den Hund vermenschlichen

Diese Aussage hört man immer wieder. Frage an euch: Wo fängt für euch die "Vermenschlichung" an? Was ist eurer Meinung noch okay und ab wann geht es zu weit?
 
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Nadine
14. Sept. 16:10
Problematisch wird es an dem Punkt, an dem Bedürfnisse verkannt werden.
Wo der Hund immer hübsch sein "will", unbedingt immer überall mit muss und jeden Tag 3 andere Aktivitäten für den Hund geplant sind und keine Zeit für sonst was ist. Der Thread, wo es darum ging dass der Hund zu Weihnachten nicht mitkommen soll und das für viele AN WEIHNACHTEN nicht in Frage kam, war für mich so ein Beispiel, auch wenn es in dem Fall nicht zu Lasten des Hundes geht: dem Hund ist egal, ob Weihnachten, Ostern oder ein ganz normaler Wochentag ist.

Bedürfnisse verkennen geht aber auch in die andere Richtung, Stichwort Dominanztheorie, an die erschreckend viele Menschen noch glauben.

Mein Hund darf im Bett schlafen - wenn er das möchte und selbst das Bedürfnis nach unserer Nähe hat. Mein Hund wird beim allein bleiben verabschiedet und begrüßt - weil es bewiesen ist, dass das Stresslevel beim Hund bei Verabschiedung (Ritual) und Begrüßung deutlich niedriger bleibt als wenn er ignoriert wird, und weil er anfangs enorme Probleme mit dem alleine bleiben hatte. Ich rede mit meinem Hund, erkläre ihm die Welt, wenn er etwas gruselig findet erkläre ich ihn auch das wie einem Kind - nicht weil ich glaube, dass er jedes Wort versteht, sondern weil er über meine Stimmlage alleine schon viel verstehen und wahrnehmen kann, und weil das Sprechen und erklären auch automatisch meine Körpersprache beeinflusst. Er liegt gerade neben mir auf dem Sofa, während ich sushi esse, und bekommt die ein oder andere Edamame auch ab 😜 (Würde er seine gute Erziehung vergessen und die abschlabbern, die auf seiner Schnauzenhöhe auf dem Tisch liegen, wären aber alle seine 😅 so eng sind wir doch nicht, dass ich esse, wo seine Zunge dran war ^^) Bei nicht für Hunde geeigneten Dingen natürlich nicht, wobei ich je nachdem auch für ihn ein Stück Futter hole wenn ich was esse und er auch nach Essen fragt. Aber um gerne zu essen, muss er ja nicht als Mensch betrachtet werden - die meisten Hunde können das schon auch so ganz gut 😜
Er darf auch mal den Weg entscheiden. Aber im Gegensatz zu einem Menschen hat er nicht die Freiheit, sich bei Entscheidungen wirklich durchzusetzen, sondern ist darauf angewiesen, dass ich seine Entscheidung akzeptiere.

Er hat viele Freiheiten, aber alle sind von mir gegeben und auch wenn ich mich bemühe, seine Bedürfnisse und seine "Meinung" zu sehen und ihm auch Fragen stelle, sehe ich ihn als das, was er ist: als Hund, mit seinen eigenen Bedürfnissen, die bestmöglich zu verstehen und erfüllen mein Job ist.
 
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Antje
14. Sept. 20:26
Den ersten Satz kann ich nicht unterschreiben und finde ihn im externen auch gefährlich. Natürlich kann ich entscheiden, ob der Hund im Bett schlafen soll oder nicht, ABER Hunde sind Rudeltiere und es sollte die Möglichkeit geben nachts in der Nähe zu schlafen (im Schlafzimmer, direkt davor bei offener Tür, etc.) Ganz schlimm ist es dann für Hunde, die z.B abends nach den Essen mit dem Halter immer ein Eis (Magnum mit Schokolade, oder ein Schweineohr Gebäck) essen, weil die Halter das auch essen (habe ich leider schon erlebt). Erstens hat in Eis-für -Menschen viel zu viel Zucker, zweitens ist Schokolade giftig für Hunde. Das sollte nicht jeder selbst entscheiden, dass der eigene Hund ruhig regelmäßig etwas giftiges fressen darf, weil es einem selbst ja auch nicht schadet.
Natürlich hat Pino SEIN Bettchen neben MEINEM, für MICH hat er einfach IN meinem Bett nix zu suchen.

Aber, muß halt jeder für sich entscheiden, ob der Hund INS Bett darf, oder eben nicht.
 
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Lisa
14. Sept. 20:36
Natürlich hat Pino SEIN Bettchen neben MEINEM, für MICH hat er einfach IN meinem Bett nix zu suchen. Aber, muß halt jeder für sich entscheiden, ob der Hund INS Bett darf, oder eben nicht.
Jari hat ebenfalls ein Bett neben meinem. Muss aber dazu sagen, als ich ihn übernommen habe kam er nur mit Körperkontakt zur Ruhe. Dachte auch nie das mir ein Hund ins Bett kommt. Ich sehe das so - solange es MEIN Bett ist und ich Ihn jederzeit weg schicken kann ist es ok. Im Winter auch ganz Praktisch, da ich eigentlich immer friere🤣

Bei Mäntel etc. kommt es sehr auf die Begründung bzw. Funktion an. Kally wird bei Regen nicht mal richtig Nass, findet das Wasser von oben aber so 💩 das er am liebsten keine Pfote vor die Tür setzen würde - also Mantel an- Problem gelöst. Bei Jari sowieso da er einfach Körperlich nicht dazu in der Lage ist seine Körperwärme zu halten.
Unsinnig sind so Leinen mit angeheftetem Regenschirm für den Hund, oder Mäntelchen bzw Tutu etc
 
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S.
14. Sept. 20:51
Manchmal hab ich aber auch das Gefühl, mein Hund "vermenschlicht" sich selbst. Durch Nachahmung. Und eigene Bequemlichkeit.
Also z.B. habe ich sicherlich nicht entschieden, dass er in meinem Bett schläft. Unter meiner Decke. Und mich nachts regelmäßig aus dem Bett drückt. (Anmerkung: Er wiegt 4kg. Ich wiege...ähm...mehr!).
Und oft denke ich auch, er "verhundet" mich.😂
 
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Antje
14. Sept. 21:18
Jari hat ebenfalls ein Bett neben meinem. Muss aber dazu sagen, als ich ihn übernommen habe kam er nur mit Körperkontakt zur Ruhe. Dachte auch nie das mir ein Hund ins Bett kommt. Ich sehe das so - solange es MEIN Bett ist und ich Ihn jederzeit weg schicken kann ist es ok. Im Winter auch ganz Praktisch, da ich eigentlich immer friere🤣 Bei Mäntel etc. kommt es sehr auf die Begründung bzw. Funktion an. Kally wird bei Regen nicht mal richtig Nass, findet das Wasser von oben aber so 💩 das er am liebsten keine Pfote vor die Tür setzen würde - also Mantel an- Problem gelöst. Bei Jari sowieso da er einfach Körperlich nicht dazu in der Lage ist seine Körperwärme zu halten. Unsinnig sind so Leinen mit angeheftetem Regenschirm für den Hund, oder Mäntelchen bzw Tutu etc
Ich sage ja, es kann ja jeder händeln, wie er möchte.
Aber für MICH ist es aber nun mal so, daß Pino in meinem Bett nix zu suchen hat ( er wiegt immerhin 34kg).

Was ich aber völlig unnötig finde, Hunde zu verkleiden, z.B. zu Halloween, Weihnachten etc.
 
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Doreen
15. Sept. 05:45
Bei mir darf Hund auch ins Bett. Sie schläft aber nicht die ganze Nacht mit im Bett (was mich jetzt auch nicht stören würde), es ist eher ein Einschlafritual. Kuscheln bis die Augen zufallen. Dann geht sie von sich aus in ihr eigenes Bettchen und schläft dort.

Was "Mama und Papa" angeht, sehe ich das eher entspannter. Die wenigsten halten sich tatsächlich für Eltern des Vierbeiners. In meiner Theorie stammt die Bezeichnung evtl. aus einem Verantwortungs/Abhängigkeitsgefühl? Kleinkinder sind da sicherlich vergleichbar, wenn auch nicht gleich.
Ein Hund hat letztendlich auch andere Bedürfnisse, was dem Menschen bewusst sein sollte.

Eine andere Theorie wäre vielleicht Vereinsamung/weniger soziale Kontakte? Da nimmt ein Hund einen ganz anderen Stellenwert ein.

Den Rat zum Arzt zu gehen lasse ich mir mal durch den Kopf gehen, wenn sich was an meiner Wahrnehmung ändert
 
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Heike
15. Sept. 06:38
Als Nala zu uns kam, war klar, Sofa ist ok., Bett ist tabu.
Zwischenzeitlich genieße ich es, wenn sie sich im Bett an meine Beine oder Füße kuschelt. Sie liegt immer AUF der Bettdecke, nie darunter (deckt sich auch sonst nicht zu). Sobald ich mich das erste Mal bewege, geht die Maus in ihr eigenes Bett, welches neben meinem steht. Manchmal geht sie auch in ihre Box zum Schlafen oder auf einen ihrer anderen Liegeplätze im Wohnzimmer. Schlafzimmertür ist immer offen, sodass sie jeder Zeit zurück kann.
Ich verabschiede mich von ihr, wenn ich aus dem Haus gehe.
Klamotten für Hunde finde ich doof. Es sei denn, z. B. im Winter, wenn der Hund keine Unterwolle hat und tatsächlich frieren würde. Oder Regenjacke, wenn der Wauz nass bis auf die Haut wird und draußen keine sommerlichen Temperaturen mehr sind.
Da Nala Regen hasst, wie die Pest, und regelmäßig nicht raus wollte bei Regen, hab ich ihr auch einen Regenmantel gekauft. Den hatte sie vielleicht 2 mal an, fand ihn noch doofer, als Regen. Also liegt das gute Stück jetzt auch mehr oder weniger nur noch rum.
Fell färben ist absolut tabu und geht in meinen Augen gar nicht!!!
Haarspangen und Schleifchen? Vielleicht das Fell einfach so schneiden, dass es nicht in die Augen fällt (also, wo es geht).
Mehr fällt mir gerade nicht ein. Wenn mir noch was einfällt, ergänze ich 🤣
 
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Verena
15. Sept. 07:15
Wenn man mich bei sehr kalten Temperaturen mit meinen Hunden laufen sieht, denkt man auch, ich würde sie vermenschlichen. Das hat man mir auch schon drei mal ungefragt mehr als deutlich gemacht 🙃. Dass die vier aber Mäntel an haben hat etwas mit Verantwortung zu tun. Verantwortung nehmen für meine Hunde! Wissen was sie brauchen und wann sie leiden. Oder ist die Alternative, sie daheim im warmen sitzen zu lassen 🤔?
Wir Menschen sind ja auch dafür verantwortlich. Wer möchte denn immer mehr nicht haarende Hunde? Schauen wir mal nach Rumänien und co. Da setzen sich Hunde ohne Unterwolle nicht durch, klar die überleben den Winter nicht.
Und jaaa meine Siena besitzt auch ein beheizbares Wasserbett 😏. Und nein! Auch das steht da nicht weil ich mir dachte Mensch, ich will das jetzt unbedingt für meinen Hund haben, weil ich’s kann. Nein, das hat einen Gesundheitsaspekt. Und trotzdem hieß es schon, ich soll den Hund nicht so vermenschlichen.

Bedürfnisse müssen erkannt, erfüllt aber auch respektiert werden. Dann rutscht man in das richtige vermenschlichen glaube ich nicht so schnell rein.

Wie man an meinen oberen Beispielen sieht, eine gemeinsame Definition, wo es beginnt, werden wir sicherlich dafür nicht finden, da wir Menschen verschiedene Vorstellungen haben.
 
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Do
15. Sept. 10:55
Wenn Leute ihre eigenen Gefühle,Gedanken und Ängste 1zu1 auf den Hund übertragen. Zb "Mir ist kalt, deswegen soll mein Hund ebenfalls eine Jacke tragen,ihm muss ja auch kalt sein.."
Mein Hund hat eine Schlafbox zum schlafen, zum Gassi gehen einen Gurt und Leine. Wenn es regnet bekommt er ein Regencape, da sein Fell schlecht trocknet. Mehr nicht. Die Menschen die ihre Hunde betuddeln und verkleiden wie Puppen oder sogar wie im Partnerlok anziehen, das ist vermenschlichen. Ein Hund ist ein Hund und kein Mensch.
 
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Arinka
15. Sept. 11:23
Schwierig wird es dann, wenn nicht erkannt wird, dass Hunde viele völlig gegensätzliche Bedürfnisse haben als Menschen.
Meine Hündin ist im Zwinger, wenn wir nicht zuhause sind. Sie liebt es draußen und hätte im Haus nur Nachteile.
Abends möchte sie oft raus und das Grundstück bewachen. Das macht sie sehr gewissenhaft und darf das auch, da wir keine Nachbarn haben.
Nachts schläft sie im Haus, darf aber nicht auf Bett und Couch. Das möchte ich aus hygienischen Gründen nicht.
Einen Regenmantel hat sie, aber nur damit sie im Haus nicht so viel Dreck verteilt. Sie hasst ihn eher 😉
Grenzen und Regeln fordert sie ein. Ein wenig geschludert, und schon fehlt ihr die Orientierung und sie ist dann auch gestresst.
Einen Hundekumpel würde ich ihr gönnen, habe aber den Eindruck dass sie als Einzelhund glücklicher ist.
Ich bin weder Mama noch Rudelersatz, das können wir gar nicht schaffen.
Wir verstehen uns aber ganz gut 😀