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Melli
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Anzahl der Antworten 62
zuletzt 20. Mai

Definitionen im Bereich Hundeerziehung

Hallo alles zusammen, mir ist bereits seit längerem aufgefallen, dass in der Hundewelt, insbesondere im Bereich Erziehung, viele Begrifflichkeiten die Runde machen, gefühlt aber doch viele was anderes meinen. Daher möchte ich gerne mal eure DEFINITIONEN (bitte keine Bewertung ob ihr es gut oder schlecht findet) hören. Einfach, was ihr darunter versteht. Es geht mir hier um die Begriffe: Aversives Training Positives Training Konsequenzen Ich bin gespannt, was ihr darunter versteht und wir ihr es für euch definiert. Bitte seid auch höflich untereinander, auch wenn ihr die Begrifflichkeiten anders definiert.
 
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Kristina
17. März 08:53
Für mich persönlich:
1: Negative "Strafe" wie, Schreckreitz (Händeklatschen), verbale Maßregelung (auch mal lauter), Ignorieren, in den Weg stellen (blocken), weg schicken
2. Positive "Belohnung": Leckerchen, Ball werfen, verbale Bestätigung
3. Kontinuierliche Wiederholung, feste Regeln ohne aufweichen.

Nach meiner persönlichen Definition ist eine Hundeerziehung eine Mischung aus allem. Rein positiv kann ich mir einfach nicht vorstellen. Es gibt Situationen da muss ich auch mal strenger maßregeln (Gefahrensituationen).

Wirklich heftige Aktionen (Würgehalsband, Schläge, permanentes Anbrüllen) sind für mich Quälerei und keine Erziehungsmethode, somit in diesem Kontext obsolet.
 
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Vivi &
17. März 09:09
Aversives Training bzw positive Strafe muss immer wiederholt werden und das auf den Punkt.Innerhalb von zwei Sekunden muss diese Strafe folgen und das immer wieder.. egal wo!Dann muss diese Strafe so fest sein das der Hund sie als diese erkennt, hier befinden wir uns oft schon im tierschutzwidrigen Bereich. Die größte Gefahr allerdings ist das ein Hund die Strafe mit dem Menschen oder etwas anderes verbindet und nicht mit der Situation selbst.
Strafen müssen nicht Tierschutzrelevant sein (in den meisten Fällen sind sie das auch nicht). Für mein Sensibelchen ist es eine harte Strafe, wenn ich Aufmerksamkeit entziehe. Also wenn er „drüber“ ist und ich mich hinsetze und ihn ignoriere, dann ist das für ihn viel schlimmer als bspw. zug auf der Leine (eine aversive Methode, nicht zu verwechseln mit einem Leinenruck).

Aus meiner Sicht ist ein rein positives Training weder hilfreich, noch praktikabel. Grenzen (aversiv, rein aus der Definition heraus), Konsequenzen (ebenfalls aversiv) und Belohnungen/ positives Training machen für mich zusammen ein gutes Training aus.
Ich baue ein erwünschtes verhalten auf, über positives Training (z. B. Das Kommando „schau“) und ersetze damit das unerwünschte Verhalten (z. B. Gefundenes Essen fressen). Dafür setze ich eine Grenze ( z. B. Indem ich das Essen für mich beanspruche / den Hund nicht dran lasse / bestimmt Nein sage etc.) und fordere stattdessen das erlernte Verhalten ein. Der erste Schritt ist positiv, der zweite aversiv ( wenn auch weit weg von Tierschutzrelevant oder gar verboten), der dritte wieder positiv. Mein Hund lernt so innerhalb weniger Minuten (in der Praxis braucht es allerdings ein paar Wiederholungen), Essen liegen zu lassen. Ein rein positives Training würde sehr viel länger dauern, da keine Grenzen gesetzt werden können (da aversiv). Dabei müsste der Hund sich in jeder Situation aus sich heraus für die „richtige“ Handlung entscheiden, und dafür belohnt werden. Dabei muss er jede einzelne Grenze selbst herausfinden. Das ist, aus meiner Sicht, dem Hund gegenüber unfair. Lieber zeige ich meinem Hund den Rahmen, in dem er sich frei bewegen darf und gebe ihm damit die nötige Sicherheit.
 
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M.
17. März 09:27
1. Aversives Training: Dies bezieht sich auf Trainingsmethoden, die unangenehme oder schmerzhafte Reize einbeziehen, um ein unerwünschtes Verhalten zu verringern oder zu eliminieren. Aversive Methoden basieren auf Bestrafung, bei der der Hund durch ein unangenehmes Erlebnis (z. B. Stromschläge, laute Geräusche oder Zwang) lernen soll, ein bestimmtes Verhalten zu vermeiden.

2. Positives Training: Positives Training, auch positive Verstärkung genannt, ist eine Methode, bei der erwünschtes Verhalten durch Belohnungen (wie Leckerlis, Lob oder Spiel) verstärkt wird. Das Ziel ist, das gewünschte Verhalten zu fördern und zu festigen, indem der Hund für sein gutes Verhalten belohnt wird, anstatt für unerwünschtes Verhalten bestraft zu werden.

3. Konsequenz: Konsequenz bezieht sich auf die Zuverlässigkeit und Beständigkeit in der Anwendung von Trainingstechniken. Es bedeutet, dass der Hund immer die gleiche Reaktion auf sein Verhalten erhält, unabhängig von der Situation oder dem Zeitpunkt. Dies hilft dem Hund, klar zu verstehen, welches Verhalten gewünscht oder unerwünscht ist. Konsequenz ist ein Schlüssel, um Vertrauen und klare Kommunikation im Training aufzubauen.
 
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Katrin
17. März 10:41
1. Aversives Training ist ein Training das beim Hund durch etwas unangenehmes Schmerz, Angst oder eine Vermeidungsreaktion auslöst.

2.Positives Training setzt auf positive Gefühle beim Training durch das vermeiden von allem aversiven. Es geht um wohlfühlen, Spaß und Belohnung. Einen fairen und respektvollen Umgang miteinander.

3.Konsequenzen, das einhalten von Handlungsabläufen.
Ein absolutes Muss im Hundetraining und Alltag. Sie helfen uns für den Hund berechenbar zu sein und geben den Rahmen für ein zusammenleben vor.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 11:44
Interessante Disskusion bei der eines aber etwas aussen vor bleibt.
Der Charakter des Hundes.

Es gibt die zarten unterwürfigen Seelen bei denen man die schnellsten Erfolge mit sanfter Ansprache und viel positiver Bestätigung erreicht. Und mit negativen Dingen jeden Erfolg zunichte macht


Und die anderen exemplare Hund, eigenständig, dominant und "stur"...die eine etwas "konkretere" Ansage brauchen...weil die dir gefühlt den Mittelfinger zeigen. Da kann man loben und mit Leckerli winken wie man will...wenn falsches Verhalten nicht sofort negative Konsequenzen hat nehmen die einen schlicht nicht für voll.

NATÜRLICH meine ich damit nicht den Hund irgendwie Schmerz zuzufügen....aber ein Ruck an der Leine, ein Knuff oder ein kräftiger Block mit dem Körper ist bei diesen Hunden manchmal nötig, damit die überhaupt zuhören.

Ich denke was richtig oder falsch ist kommt auf den Charakter des Hundes an.
 
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Melli
17. März 12:02
Interessante Disskusion bei der eines aber etwas aussen vor bleibt. Der Charakter des Hundes. Es gibt die zarten unterwürfigen Seelen bei denen man die schnellsten Erfolge mit sanfter Ansprache und viel positiver Bestätigung erreicht. Und mit negativen Dingen jeden Erfolg zunichte macht Und die anderen exemplare Hund, eigenständig, dominant und "stur"...die eine etwas "konkretere" Ansage brauchen...weil die dir gefühlt den Mittelfinger zeigen. Da kann man loben und mit Leckerli winken wie man will...wenn falsches Verhalten nicht sofort negative Konsequenzen hat nehmen die einen schlicht nicht für voll. NATÜRLICH meine ich damit nicht den Hund irgendwie Schmerz zuzufügen....aber ein Ruck an der Leine, ein Knuff oder ein kräftiger Block mit dem Körper ist bei diesen Hunden manchmal nötig, damit die überhaupt zuhören. Ich denke was richtig oder falsch ist kommt auf den Charakter des Hundes an.
Das ist tatsächlich ein sehr wichtiger Aspekt, wenn man den Erfolg dieser Methoden analysieren möchte. Find ich cool, dass du es ansprichst.
Finde es auch interessant und klasse, wie viele einfach mal erklären, was sie darunter verstehen, denn man sieht: es geht häufig in eine ähnliche Richtung, trotzdem ist teilweise was anderes gemeint.
Und genau darum ist das Thema Erziehung und Training auch so ein spannendes Thema.
 
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Melanie -
17. März 18:58
Wir arbeiten mit Positiver Verstärkung (trainieren statt dominieren) Aversive Methoden = alles was den Hund schmerzen und/oder Schrecken verursacht das geht von meiner Sicht aus von Wasserflasche bis hin zu Stachel-, E- Endlos-würge-Halsband, natürlich auch Schläge, Kicke ohne "Hilfsmittel" oder Leinenruck so das sich der Hund ( beinahe) überschlägt etc. Aber auch (dauer) rumbrüllen; bis vor einigen Monaten gab's bei uns ums Eck einen Hundeplatz von einem Verein; da wurde wirklich nur rumgebrüllt, selbst wen der Hund beim Besitzer sass und in "Platz " sollte wurde das Kommandowort dermassen gebrüllt das viele Hunde zusammenzuckten und sich einfach in Platz fallen ließen... Positives Training = Belohnen wenn ein Hund es macht , nicht belohnen wenn er es eben nicht macht. Konsequenzen= nicht belohnen , ignorieren, für ein Wegstück anleinen wenn der Rückruf "bewusst überhört wird"... Bei meinem zum Beispiel; wenn er beim zweiten mal rufen immer noch denkt er müsse dort weiterschüffeln gehe ich wortlos ruhig zu ihm hin und Leine an.
👏
 
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Melanie -
17. März 18:59
Wir arbeiten mit Positiver Verstärkung (trainieren statt dominieren) Aversive Methoden = alles was den Hund schmerzen und/oder Schrecken verursacht das geht von meiner Sicht aus von Wasserflasche bis hin zu Stachel-, E- Endlos-würge-Halsband, natürlich auch Schläge, Kicke ohne "Hilfsmittel" oder Leinenruck so das sich der Hund ( beinahe) überschlägt etc. Aber auch (dauer) rumbrüllen; bis vor einigen Monaten gab's bei uns ums Eck einen Hundeplatz von einem Verein; da wurde wirklich nur rumgebrüllt, selbst wen der Hund beim Besitzer sass und in "Platz " sollte wurde das Kommandowort dermassen gebrüllt das viele Hunde zusammenzuckten und sich einfach in Platz fallen ließen... Positives Training = Belohnen wenn ein Hund es macht , nicht belohnen wenn er es eben nicht macht. Konsequenzen= nicht belohnen , ignorieren, für ein Wegstück anleinen wenn der Rückruf "bewusst überhört wird"... Bei meinem zum Beispiel; wenn er beim zweiten mal rufen immer noch denkt er müsse dort weiterschüffeln gehe ich wortlos ruhig zu ihm hin und Leine an.
Genau so 👏👏
 
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Melanie -
17. März 19:04
Es gibt halt auch Härtefälle wo es nicht mehr anders geht und man es anfangs erstmal so machen muss um den Hund aus seinem Film rauszukriegen. Ich dachte früher auch so wie du, aber ich kenn mehrere Hunde die sehr gefährlich waren und null ansprechbar waren früher, mit Totkeksen hätte man das nicht hinbekommen. Mittlerweile sind sie gut händelbar und bei manchen braucht mans garnicht mehr und bei manchen nurnoch selten.
Das haben wir im Tierschutz auch, aber ich habe trotzdem die Meinung das man viel über Vertrauen und positive Verstärkung machen kann. ( das müssen ja nicht nur Kekse sein) 😉
Fahre damit seit 15 Jahren sehr gut, aber natürlich Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
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Lisa-Eileen
18. März 10:10
Das haben wir im Tierschutz auch, aber ich habe trotzdem die Meinung das man viel über Vertrauen und positive Verstärkung machen kann. ( das müssen ja nicht nur Kekse sein) 😉 Fahre damit seit 15 Jahren sehr gut, aber natürlich Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn der Hund halt null ansprechbar ist und alles ignoriert bringt jegliches freundliches halt nix, da muss man auch mal härter durchgreifen.
Hatte ich bei Rocket auch schon, manchmal braucht der Hund halt mehr als Dutzidutzi.