Aversives Training bzw positive Strafe muss immer wiederholt werden und das auf den Punkt.Innerhalb von zwei Sekunden muss diese Strafe folgen und das immer wieder.. egal wo!Dann muss diese Strafe so fest sein das der Hund sie als diese erkennt, hier befinden wir uns oft schon im tierschutzwidrigen Bereich. Die größte Gefahr allerdings ist das ein Hund die Strafe mit dem Menschen oder etwas anderes verbindet und nicht mit der Situation selbst.
Strafen müssen nicht Tierschutzrelevant sein (in den meisten Fällen sind sie das auch nicht). Für mein Sensibelchen ist es eine harte Strafe, wenn ich Aufmerksamkeit entziehe. Also wenn er „drüber“ ist und ich mich hinsetze und ihn ignoriere, dann ist das für ihn viel schlimmer als bspw. zug auf der Leine (eine aversive Methode, nicht zu verwechseln mit einem Leinenruck).
Aus meiner Sicht ist ein rein positives Training weder hilfreich, noch praktikabel. Grenzen (aversiv, rein aus der Definition heraus), Konsequenzen (ebenfalls aversiv) und Belohnungen/ positives Training machen für mich zusammen ein gutes Training aus.
Ich baue ein erwünschtes verhalten auf, über positives Training (z. B. Das Kommando „schau“) und ersetze damit das unerwünschte Verhalten (z. B. Gefundenes Essen fressen). Dafür setze ich eine Grenze ( z. B. Indem ich das Essen für mich beanspruche / den Hund nicht dran lasse / bestimmt Nein sage etc.) und fordere stattdessen das erlernte Verhalten ein. Der erste Schritt ist positiv, der zweite aversiv ( wenn auch weit weg von Tierschutzrelevant oder gar verboten), der dritte wieder positiv. Mein Hund lernt so innerhalb weniger Minuten (in der Praxis braucht es allerdings ein paar Wiederholungen), Essen liegen zu lassen. Ein rein positives Training würde sehr viel länger dauern, da keine Grenzen gesetzt werden können (da aversiv). Dabei müsste der Hund sich in jeder Situation aus sich heraus für die „richtige“ Handlung entscheiden, und dafür belohnt werden. Dabei muss er jede einzelne Grenze selbst herausfinden. Das ist, aus meiner Sicht, dem Hund gegenüber unfair. Lieber zeige ich meinem Hund den Rahmen, in dem er sich frei bewegen darf und gebe ihm damit die nötige Sicherheit.