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Melli
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zuletzt 20. Mai

Definitionen im Bereich Hundeerziehung

Hallo alles zusammen, mir ist bereits seit längerem aufgefallen, dass in der Hundewelt, insbesondere im Bereich Erziehung, viele Begrifflichkeiten die Runde machen, gefühlt aber doch viele was anderes meinen. Daher möchte ich gerne mal eure DEFINITIONEN (bitte keine Bewertung ob ihr es gut oder schlecht findet) hören. Einfach, was ihr darunter versteht. Es geht mir hier um die Begriffe: Aversives Training Positives Training Konsequenzen Ich bin gespannt, was ihr darunter versteht und wir ihr es für euch definiert. Bitte seid auch höflich untereinander, auch wenn ihr die Begrifflichkeiten anders definiert.
 
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Julia 🐾Nero
Beliebteste Antwort
16. März 21:27
Also ich definiere die Begriffe folgendermaßen:

1) Aversives Training beinhaltet:
- positive Strafe = etwas Unangenehmes wird hinzugefügt (Bsp Leinenruck)
- negative Strafe = etwas Angenehmes wird entfernt (Bsp vom Sofa runter schicken)
- negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wird entfernt (Bsp. Spannung auf Leine wird gelöst)

2) Positives Training:
- etwas Angenehmes wird hinzugefügt ( Bsp: Leckerchen)

3) Konsequenz hat für mich je nach Kontext zwei Bedeutungen:
- eine Auswirkung auf etwas (ein Verhalten hat Konsequenzen)
- eine Beständigkeit (etwas immer und überall durchziehen)

Aus meiner persönlichen Sicht ist in der Praxis eine Kombination aus aversiven und positiven Training am effektivsten. Dabei gilt für mich aber für aversives Training, so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Bei jedem Hund ist das individuell zu betrachten und nur weil es beim letzten Hund nur positiv funktioniert hat oder viel aversiv nötig war, sollte das nicht auf den nächten Hund übertragen werden.

In der Theorie heißt es, dass aversives Training Verhalten auslöscht und positives Training neues Verhalten schafft.

Ich würde kein aversives Training anwenden, wenn der Hund mich beim Fuß nicht anstarrt oder im Lümmelsitz sitzt.
Aber wenn die Unversehrtheit von Halter, Hund und Gesellschaft beeinträchtigt ist, dann sollte das betreffende Problem aus meiner Sicht so schnell und effektiv wie möglich in den Griff bekommen werden.

Ein zweiter Faktor ist für mich das langfristige Wohlbefinden des Hundes.
Wenn man mit positivem Training 1 Jahr bräuchte, um ein Problem zu lösen, unter dem der Hund offensichtlich leidet und man das Problem mit einer Kombi aus positiv und aversiv in einem Monat lösen könnte, dann ist die Kombi für mich vorzuziehen.
 
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Melanie -
16. März 21:01
Punkt 1 sollte hier nicht stehen da tierschutzrelevant!!!!
Ich persönlich arbeite mit positiver Verstärkung aber auch da gibt es natürlich eine Konsequenz .
 
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Melanie
16. März 21:13
Punkt 1: sehr oft mit Schmerzen verbunden und somit Tierschutzwidrig.

Punkt 2: man setzt immer bei dem an was der Hund kann und belohnt das positive Verhalten. Mit diesem Ansatz arbeite auch ich.

Punkt 3: Wenn man mit der positiven Verstärkung arbeitet ist z.B. eine Konsequenz das bei unerwünschtem Verhalten den Hund eben nicht belohnt.
 
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Julia 🐾Nero
16. März 21:27
Also ich definiere die Begriffe folgendermaßen:

1) Aversives Training beinhaltet:
- positive Strafe = etwas Unangenehmes wird hinzugefügt (Bsp Leinenruck)
- negative Strafe = etwas Angenehmes wird entfernt (Bsp vom Sofa runter schicken)
- negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wird entfernt (Bsp. Spannung auf Leine wird gelöst)

2) Positives Training:
- etwas Angenehmes wird hinzugefügt ( Bsp: Leckerchen)

3) Konsequenz hat für mich je nach Kontext zwei Bedeutungen:
- eine Auswirkung auf etwas (ein Verhalten hat Konsequenzen)
- eine Beständigkeit (etwas immer und überall durchziehen)

Aus meiner persönlichen Sicht ist in der Praxis eine Kombination aus aversiven und positiven Training am effektivsten. Dabei gilt für mich aber für aversives Training, so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Bei jedem Hund ist das individuell zu betrachten und nur weil es beim letzten Hund nur positiv funktioniert hat oder viel aversiv nötig war, sollte das nicht auf den nächten Hund übertragen werden.

In der Theorie heißt es, dass aversives Training Verhalten auslöscht und positives Training neues Verhalten schafft.

Ich würde kein aversives Training anwenden, wenn der Hund mich beim Fuß nicht anstarrt oder im Lümmelsitz sitzt.
Aber wenn die Unversehrtheit von Halter, Hund und Gesellschaft beeinträchtigt ist, dann sollte das betreffende Problem aus meiner Sicht so schnell und effektiv wie möglich in den Griff bekommen werden.

Ein zweiter Faktor ist für mich das langfristige Wohlbefinden des Hundes.
Wenn man mit positivem Training 1 Jahr bräuchte, um ein Problem zu lösen, unter dem der Hund offensichtlich leidet und man das Problem mit einer Kombi aus positiv und aversiv in einem Monat lösen könnte, dann ist die Kombi für mich vorzuziehen.
 
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Melanie -
16. März 21:37
Also ich definiere die Begriffe folgendermaßen: 1) Aversives Training beinhaltet: - positive Strafe = etwas Unangenehmes wird hinzugefügt (Bsp Leinenruck) - negative Strafe = etwas Angenehmes wird entfernt (Bsp vom Sofa runter schicken) - negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wird entfernt (Bsp. Spannung auf Leine wird gelöst) 2) Positives Training: - etwas Angenehmes wird hinzugefügt ( Bsp: Leckerchen) 3) Konsequenz hat für mich je nach Kontext zwei Bedeutungen: - eine Auswirkung auf etwas (ein Verhalten hat Konsequenzen) - eine Beständigkeit (etwas immer und überall durchziehen) Aus meiner persönlichen Sicht ist in der Praxis eine Kombination aus aversiven und positiven Training am effektivsten. Dabei gilt für mich aber für aversives Training, so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Bei jedem Hund ist das individuell zu betrachten und nur weil es beim letzten Hund nur positiv funktioniert hat oder viel aversiv nötig war, sollte das nicht auf den nächten Hund übertragen werden. In der Theorie heißt es, dass aversives Training Verhalten auslöscht und positives Training neues Verhalten schafft. Ich würde kein aversives Training anwenden, wenn der Hund mich beim Fuß nicht anstarrt oder im Lümmelsitz sitzt. Aber wenn die Unversehrtheit von Halter, Hund und Gesellschaft beeinträchtigt ist, dann sollte das betreffende Problem aus meiner Sicht so schnell und effektiv wie möglich in den Griff bekommen werden. Ein zweiter Faktor ist für mich das langfristige Wohlbefinden des Hundes. Wenn man mit positivem Training 1 Jahr bräuchte, um ein Problem zu lösen, unter dem der Hund offensichtlich leidet und man das Problem mit einer Kombi aus positiv und aversiv in einem Monat lösen könnte, dann ist die Kombi für mich vorzuziehen.
Da bin ich persönlich komplett anderer Meinung, da arbeite ich tatsächlich lieber 1 Jahr mit dem Hund und baue Vertrauen auf als ein schnelles aversives Kombitraining in Erwägung zu ziehen. ( zumal es absolut Tierschutzrelevant ist)
 
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Julia 🐾Nero
16. März 21:43
Da bin ich persönlich komplett anderer Meinung, da arbeite ich tatsächlich lieber 1 Jahr mit dem Hund und baue Vertrauen auf als ein schnelles aversives Kombitraining in Erwägung zu ziehen. ( zumal es absolut Tierschutzrelevant ist)
Wenn du den Hund lieber länger leiden lässt, dann ist das deine Entscheidung.

Aversives Training ist nicht tierschutzrelevant, kann es aber natürlich sein.
Gewalteinwirkung ist tierschutzrelevant. Wenn du meine Definition gelesen hast, dann wirst du feststellen, dass es vielschichtiger ist, als Gewalt und Schmerzen.
Wenn dein Hund etwas nicht tut was du möchtest (Bsp Platz Kommando) und du gibst ihm kein Leckerchen (er weiß aber, dass du es hast), entzieht du ihm etwas Angenehmes und das ist per Definition aversiv.
 
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Melli
16. März 21:46
Punkt 1 sollte hier nicht stehen da tierschutzrelevant!!!! Ich persönlich arbeite mit positiver Verstärkung aber auch da gibt es natürlich eine Konsequenz .
Ich habe Punkt 1 bewusst hingeschrieben, da ich nur wissen möchte, wer die Punkte wie definiert. Gerne auch anhand von Beispielen. Zu dem habe ich ausdrücklich darum gebeten, keine Wertung zu den Punkten abzugeben.
Es geht hier nicht darum, wie jemand arbeiten soll oder auch nicht. Da diese Begriffe in der heutigen Zeit im Bereich Hundeerziehung allgegenwärtig sind, interessiert mich einfach nur, WAS jemand darunter versteht und nicht wie man es findet
 
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Melanie -
16. März 21:48
Wenn du den Hund lieber länger leiden lässt, dann ist das deine Entscheidung. Aversives Training ist nicht tierschutzrelevant, kann es aber natürlich sein. Gewalteinwirkung ist tierschutzrelevant. Wenn du meine Definition gelesen hast, dann wirst du feststellen, dass es vielschichtiger ist, als Gewalt und Schmerzen. Wenn dein Hund etwas nicht tut was du möchtest (Bsp Platz Kommando) und du gibst ihm kein Leckerchen (er weiß aber, dass du es hast), entzieht du ihm etwas Angenehmes und das ist per Definition aversiv.
So gesehen hast du zwar Recht, ich definiere es allerdings anders. Aversiv ist für mich eher Schmerz und Gewalt, und das weglassen der Belohnung eine Konsequenz.
 
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Melli
16. März 21:52
So gesehen hast du zwar Recht, ich definiere es allerdings anders. Aversiv ist für mich eher Schmerz und Gewalt, und das weglassen der Belohnung eine Konsequenz.
Und genau das finde ich in der Thematik so interessant, wie viele verschiedenen Auffassungen und Definitionen es gibt. Vielen Dank, dass du uns an deiner Definition teilhaben lässt 😊
 
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Melanie -
16. März 21:53
Ich habe Punkt 1 bewusst hingeschrieben, da ich nur wissen möchte, wer die Punkte wie definiert. Gerne auch anhand von Beispielen. Zu dem habe ich ausdrücklich darum gebeten, keine Wertung zu den Punkten abzugeben. Es geht hier nicht darum, wie jemand arbeiten soll oder auch nicht. Da diese Begriffe in der heutigen Zeit im Bereich Hundeerziehung allgegenwärtig sind, interessiert mich einfach nur, WAS jemand darunter versteht und nicht wie man es findet
Dann trage ich das gerne nach.
Punkt 1: Schmerz und Gewalt (meine Definition )
 
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Elisa
16. März 21:58
Punkt 1 "Unter aversiven Trainingshilfsmitteln versteht man, dem Hund Schmerz bereitende, ablehnende, unangenaehme, ihn erschreckende und verängstigende Reize setzende Hilfsmittel. Diese aversiven Trainingshilfsmittel sind als tierschutzrelevant eingestuft. Sie werden von uns strikt abgelehnt."

Ist also keine Auslegungssache.

Finde Hundetraining eh so ein Fehlbegriff, sollte Menschentraining heißen. Denn der Mensch muss lernen seinen Hund zu lesen, sich selbst zu kontrollieren und seinen Hund bei dessen Themen richtig zu unterstützen. Und Vertrauen/Bindung lässt sich nicht beschleunigen, ist aber Grundvoraussetzung!

Ich bin somit für keine Begrifflichkeit sondern das man ein Lebewesen respektvoll behandelt und immer dran bleibt.