Kann sein, wollte es nur mal anmerken, denn ich war auch wirklich fest der Überzeugung, dass niemand mich durchschaut 😉
War für mich auf jeden Fall eine wichtige Erkenntnis und hat mir geholfen mich selbst besser wahr zu nehmen.
Bei jedem läuft das ja anders ab. Für mich war es ein langer Weg, auf dem ich viel über mich selbst gelernt habe. Die Zwänge, die sich bei mir entwickelt haben, sind eigentlich meine Art, mit der sozialen Phobie und den Depressionen umzugehen. Jahrelang hörte ich, ich sei zu sensibel oder würde übertreiben, was meine Selbstzweifel nur verstärkt hat. Oft hatte ich das Gefühl, ich müsste mich mehr anstrengen oder werde ständig mit anderen verglichen. Das hat dann diesen Druck erzeugt, irgendeine Form von Kontrolle zu entwickeln, um meinen Alltag überhaupt so meistern zu können, wie es von mir erwartet wird. So sind die Zwänge quasi zu einer Bewältigungsstrategie geworden, um in einer Welt klarzukommen, die oft einfach zu viel verlangt.
Interessanterweise haben diese Muster auch ihre positiven Seiten. Sie geben mir Halt in schwierigen Momenten, und ich denke, das ist das, was Sam spürt. Als er zu mir kam, war er sehr ängstlich, aber inzwischen ist er viel entspannter. Das habe ich durch meine Ruhe und Struktur erreicht, und darauf bin ich wirklich stolz. Auch wenn es ein schwieriger und langer Prozess war, zeigt mir Sams Entwicklung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.