Mir und meinem Mann geht es mit unserem Samu ähnlich.. 🫣
Schon der vorherige Hund war Allergiker und wurde im Alter dement und hatte epileptische Anfälle. 🖤 Also kannten wir es mit einem kranken Hund zu leben und „erwarteten“ bzw erhofften uns bei einem Welpen vom seriösen Züchter einen gesunden Hund zu bekommen, mit dem wir ein schönes Leben verbringen können. 🐾
Relativ schnell merkten wir, dass Samu „nicht ganz normal“ ist und schnell aufgeregt. 🤪 Alle taten es ab als „er ist noch jung“ oder „er ist ein Staff“ etc ., aber mir ließ es keine Ruhe.. 🤨mehrere Trainer wussten dann auch nicht weiter und verstanden die Welt nicht mehr, warum manches einfach keine Wirkung zeigt, auch nicht nach 100 Wiederholungen. Warum es so ist wie es ist, obwohl wir soweit „alles richtig“ gemacht haben (lt. Trainerin). Eine Trainerin dachte der Hund darf daheim alles machen und es gibt keinerlei Regeln usw., sie erklärte uns was wir alles verändern müssen. Nur taten wir das alles bereits von Anfang an genauso, nur verhielt sich Samu trotzdem so. Keiner wusste mehr weiter….. 🤷🏽♀️ Ein Trainer erkannte auf dem Hundeplatz zumindest sofort, dass es überdurchschnittlich arg ist bei Samu (er hat Probleme mit der Stressregulation), und empfahl uns einen TA, der Samu Psychopharmaka verschrieb.. Die Medikamente zeigten auch die erwünschte Wirkung, Samu wurde draußen ruhiger und ansprechbarer, es war endlich mal möglich mit ihm draußen zu trainieren. (es tat ihm gut mal ne Zeit lang etwas weniger gestresst zu sein und uns tat es auch gut, ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht besser, wollte nur das beste für Samu, deshalb bereue ich die Medikamentengabe nicht wirklich, auch wenn ich manchmal denke es hätte nicht sein müssen..)
Aber trotzdem ließ es mir weiter keine Ruhe und bei unserem damals neuen Haus-TA hab ich dann nochmal die Schilddrüse checken lassen, also die Blutwerte der SD. Hab ich beim alten Haus TA schon mal machen lassen im 1. Jahr, da hatte ich aber noch keine Ahnung und die TÄ anscheinend auch nicht, denn es wurden nur 2 Werte getestet und kein vollständiges SD Profil, wodurch die Krankheit nicht erkannt werden konnte.. 🤦🏽♀️ Es kam dann letztendlich raus, dass Samu eine autoimmune Thyreoiditis hat, also im Prinzip wie ne Unterfunktion, aber eben autoimmun, sodass der Körper die gesamte Schilddrüse nach und nach zerstört. Dadurch gibts natürlich Hormonchaos bei Samu und er wird lebenslang Medikamente, also die Hormone, als Substitution brauchen. Er war schon fast 2 Jahre alt, als wir das endlich herausgefunden haben. Jetzt ist er fast 3 und vor kurzem waren seine Blutwerte endlich mal in Ordnung. 💪🏻 Und das merkt man auch am Verhalten. 🤗 Endlich kann man auch stressige (zumindest leicht stressige) Situationen mit Samu trainieren. Vorher hatte es keinen Sinn, weil Samu sich einfach nicht regulieren konnte, da er körperlich/hormonell nicht dazu in der Lage war. 🤯
Ich könnte da noch ewig drüber schreiben wie genau sich seine Krankheit im Alltag äußert und welche Probleme wir dadurch haben und hatten, aber der Text wird so schon sehr lang werden.. 🙈😅
Kurz gesagt war außerhalb der Wohnung alles stressig für Samu (in der Wohnung nur dann, wenn was anders war als sonst z.B. Besuch) und er war sehr reaktiv. Das alles wird mittlerweile danke der Substitution langsam, gaaaanz langsam besser.. 😌
Soo.. das waren erstmal die Hintergrundinfos. 😅
Und zu beichten hab ich wie gesagt auch (wie Sassi und Pico), dass man sich manchmal einen gesunden Hund wünscht bzw. einen, mit dem man mehr unternehmen kann und sowas..
Und was ich auch noch zu beichten habe in dem Bezug ist, dass es teilweise echt so nervenzerreibend war, dass selbst ich auch mal die Geduld verloren hab (alle, die mich kennen, sagen ich sei die Geduld in Person oder der geduldigste Mensch, den sie kennen) und unfair Samu gegenüber wurde. Zusätzlichen Druck hatten wir natürlich auch dadurch, dass wir mit Listenhund im BW ja 2x den Wesenstest ablegen mussten, sonst hätten wir uns von Samu verabschieden können….😱 Mit dem Gedanken im Hinterkopf stresst einen jedes Problem mit dem Hund noch 1000x mehr…. Dann passierten Dinge wie zu heftig an der Leine rucken, auf den Boden drücken oder zu grob festhalten, teilweise begleitet von unschöner verbaler Kommunikation (ich glaub wirklich geschrien hab ich nie, ist nicht so meine Art.. aber nett oder fair war’s sicher trotzdem nicht..). Uns wurde von einem der insgesamt 6 Trainern (bzw. das letzte war ein Verein, also mehrere Trainer) auch der Alphawurf empfohlen und alles nur über Dominanz usw.(und ab und zu ein Leckerlie als „Unterstützung“).. Das war gar nicht meins, so bin ich einfach nicht, das war dann auch nicht authentisch. Hab’s aber aus Verzweiflung damals trotzdem probiert mit diesen Methoden und heute weiß ich es besser.
Eine gesunde Mischung aus körpersprachlicher Kommunikation, Regeln und Grenzen und positive Verstärkung (hab ich was vergessen.. 🤔) ist für uns und Samu das richtige und ich werd mich nicht mehr so verwirren lassen wie damals. 🙃 Und ich werd beim nächsten Hund noch mehr auf mein Bauchgefühl hören und nicht locker lassen, wenn ich das Gefühl hab da stimmt was nicht. Ich bereue es, die Krankheit nicht früher erkannt zu haben, bzw. nicht noch hartnäckiger bei den TÄ gewesen zu sein.. So haben wir einfach viel wertvolle Lebenszeit „verloren“, wo Samu draußen immer nur gestresst war und nix genießen konnte. 😢
Danke dir für deine Worte und Verständnis. Es tut gut sich das mal von der Seele zu schreiben... :) und ich verstehe deine Gedanken so gut. Wir haben poci ausm tierheim. Sie wurde als zuchthündin gehalten und als sie nicht mehr werfen konnte ging es ins tierheim. Und auch so Gedanken kommen mir (manchmal). Da rettet man einen Hund und bekommt sowas... 🙈 klingt ziemlich düster, aber dennoch ich würde mich immer wieder für Poci entscheiden. Als mein erster Aussie gestorben ist, habe ich sehr gelitten. Als ich poci bekommen habe, hat sie mich auf eine Art wieder ganz gemacht wie nur Tiere es können. Dafür liebe ich sie und werde ihr ewig dankbar sein. Umso schlechter fühle ich mich, wenn ich diese Gedanken habe. 😑😔🙈