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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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Carola
30. Juli 11:26
Puh. Auch dogorama ist social Media und dieser Thread scheint dieses nur zu unterstreichen. Ich reihe mich dennoch bei der Beichte ein, auch, wenn ich sie unterteilen muss. Mein erster eigener Hund, schlecht sozialisiert, wahrscheinlich zu früh und unpassend kastriert, kam mit 5 Jahren zu mir. Ich habe schnell gemerkt , dass er auf viele Hunde reagiert. Er war binnen Sekundenbruchteilen nicht ansprechbar, packte sich sein Gegenüber und verletzte auch. Entsetzlich für mich, da keine Reaktion mittels knurren, fletschen vorab erkennbar war. Auch hatte ich keine Chance. Er nahm mich einfach nicht wahr, wenn er in seinem Tunnel war. Man sah es kurz in seinen Augen, seiner Haltung und dann ist es schon eskaliert. Caesar Milan war da ein großer Hype. Ich bin also dazu übergegangen meinen Hund auf die Seite zu legen und ihn runterfahren zu lassen. Andere Hunde habe ich dabei abgeschirmt. Nicht schön. Auch für mich nicht. Ich war wütend auf ihn, auf mich und auf die ehemaligen Besitzer. Er war sonst der perfekte Hund. Kinder, Pferde und Katzen waren kein Problem. Man sollte nun meinen, dass er mich dafür gehasst hat, tatsächlich habe ich nur festgestellt, dass ihm der rote Faden für Hundebegegnungen fehlte. Er lernte durch diese fiesen Aktionen meinerseits, dass er mich beachten soll bevor er ausrastet. Nach ein paar Mal schaute er mich bei Hundebegegnungen an, ich konnte seine zu- oder Abneigung einschätzen, ihn freigeben oder abschirmen und weitergehen. Er war der einzige Hund, bei dem ich so gehandelt habe und halte es grundsätzlich für falsch. In seinem Fall hat es aber eine Freiheit ermöglicht, die er vorher nicht weiter hätte haben können. Maulkorb und Leine wären angesagt gewesen. Bestimmt hätte es andere Möglichkeiten gegeben, die ich damals nicht kannte. Geschadet hat es nicht, sondern unsere Kommunikation verbessert. Meine jetzigen Hündinnen würde ich so nicht behandeln. Sie wissen aber auch, dass ich sie abschirmen und beschützen kann bzw ich weiß, wann meine Hunde den Kontakt nicht vertragen können. So fein wie mit meinem Rüden ist die Kommunikation jedoch (noch) nicht. Er und ich verstanden uns (nach dieser groben Behandlung) alleine durch Blicke und konnten uns aufeinander verlassen. Eine echte Beichte, wie im geforderten Sinne, bzw ein "ich schäme mich zutiefst" empfinde ich nicht, auch wenn ich es sollte. Wie gesagt, man macht sowas nicht und schon gar nicht, ist dies eine Empfehlung, das Ergebnis war aber das, was wir beide brauchten. Ich möchte nocheinmal betonen: Dieses Ergebnis ist mit Alternativen sicherlich auch umsetzbar und mein Weg nur aus der Not heraus entstanden und *NICHT* empfehlenswert, machte uns trotzdem zum Team. Das wird sicherlich zu Tumulten hier führen und somit noch eine weitere Beichte, die keine physischer Natur beinhaltet: ich hatte über längeren Zeitraum viel Stress, es war heiß, mein Hund kam zu kurz. Keiner konnte ihn am Pferd oä so auslasten wie ich es konnte und er war nunmal mit Fremdhunden mit Vorsicht zu genießen und es bedurfte eines genauen Beobachtens, demnach stand er hinten an. Der Stress ließ nach, also kurzerhand mit Pferd und Hund ins Gelände und einen tollen Ausritt gemacht. Alles war gut der Hund schlief wie ein Baby, ich auch. Die nächste Nacht genau das Gegenteil: Hund stand auf, fiepte, ging in Erdgeschoss, fiepte, kam wieder hoch, ging wieder runter,... Ich mit ihm zum naheliegend Park, nachts um 3. Nichts. Er musste nicht. Zurück. Das Spiel ging weiter. Ich habe also morgens um 5 echt geschimpft. Erst Tage später kam ich darauf, dass der arme Kerl sich vor Muskelkater nicht lassen konnte. Passiert mir auch nicht mehr. So. Nun legt los. 🙆🏻‍♀️🪨🪨🪨
Hallo Yve , so einen Hund zu haben ist eine große Belastung und eine riesen Verantwortung! Auch ich hatte mal einen Hund der sich fast genauso verhielt. Nur dass ist eine unkastrierte Hündin war. Auch sie war schlecht sozialisiert und griff jeden Hund mit Verletzungsabsicht an. Ansonsten der perfekte Hund nur nicht da! Auch in diesem Fall mussten wir in Zusammenarbeit mit einem Trainer Methoden anwenden die hier mit Sicherheit keine Zustimmung finden! Allerdings kann sich niemand mit einem mehr oder weniger problemlosen Hund vorstellen was für Probleme dort auftreten und welche hohe Verantwortung man hat. Hier braucht man auch nicht mit Keksen anzufangen und es ist lange und harte Arbeit einen solchen Hund soweit zu resozialisieren dass er keine Gefahr für sich und andere ist! Jetzt können natürlich die moralisch einwandfreien Hundehalter darüber echauffieren aber man überlege sich mal wenn es Ihren Hund erwischt hätte bzw es zu schweren Vorfällen gekommen wäre, dann wäre das Geschrei auch groß. Ich begrüße solche Methoden grundsätzlich auch nicht und würde sie auch im Normalfall niemals anwenden, dennoch ist es unter ganz bestimmten Umständen manchmal nötig. Es gibt keine Alternative bzw diese wäre der Tod des Hundes!
 
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Kristina
30. Juli 11:26
Also mich irritiert ja, dass einige hier selbst abstupsen oder körperlich Bedrängen für zu aggressiv halten. So verstehe ich das teilweise. Dann müsste ich auch noch einräumen, dass ich noch immer meinen Hund manchmal körperlich blockiere (vor ihr stehend, leicht übergebeugt, streng schauend) und ja auch mit dem Bein begrenze ich sie. ...und ja ab und an kann es vorkommen, dass ich sie herrisch und laut anspreche. Genau so kommt es aber auch vor, dass ich danke oder bitte zu ihr sage. Ist jetzt nicht wirklich eine Beichte aber eher im Themengebiete denke ich.
 
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Mel und
30. Juli 11:27
Aber da kann er ja nix dafür🫣
Er propagiert solche Methoden und andere machen es(noch schlimmer) nach . Meiner Auffassung nach, trägt er somit eine Mitschuld . Aber da kommen wir wohl nicht auf einen Nenner
 
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Katrin
30. Juli 11:32
Er propagiert solche Methoden und andere machen es(noch schlimmer) nach . Meiner Auffassung nach, trägt er somit eine Mitschuld . Aber da kommen wir wohl nicht auf einen Nenner
Es wird immer gesagt nicht nachmachen. Kennst du die Shows von ihm wo er Tierheimhunde vermittelt? Da bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Der Labbi der ihn gebissen hat blieb übrigens für den Rest ihres Lebens in seinem ,,Rudel".
 
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Sina
30. Juli 11:33
Also mich irritiert ja, dass einige hier selbst abstupsen oder körperlich Bedrängen für zu aggressiv halten. So verstehe ich das teilweise. Dann müsste ich auch noch einräumen, dass ich noch immer meinen Hund manchmal körperlich blockiere (vor ihr stehend, leicht übergebeugt, streng schauend) und ja auch mit dem Bein begrenze ich sie. ...und ja ab und an kann es vorkommen, dass ich sie herrisch und laut anspreche. Genau so kommt es aber auch vor, dass ich danke oder bitte zu ihr sage. Ist jetzt nicht wirklich eine Beichte aber eher im Themengebiete denke ich.
Wo liest du das denn? Körperlich mit dem Hund zu kommunizieren ist für mich etwas völlig anderes als sinnlose Gewalt, oder den Hund unfair zu behandeln, nur weil man gerade die Nerven verliert.
 
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Carola
30. Juli 11:33
Also mich irritiert ja, dass einige hier selbst abstupsen oder körperlich Bedrängen für zu aggressiv halten. So verstehe ich das teilweise. Dann müsste ich auch noch einräumen, dass ich noch immer meinen Hund manchmal körperlich blockiere (vor ihr stehend, leicht übergebeugt, streng schauend) und ja auch mit dem Bein begrenze ich sie. ...und ja ab und an kann es vorkommen, dass ich sie herrisch und laut anspreche. Genau so kommt es aber auch vor, dass ich danke oder bitte zu ihr sage. Ist jetzt nicht wirklich eine Beichte aber eher im Themengebiete denke ich.
Das sehe ich genauso und ja! Ich stupse meine Hunde auch manchmal an oder blockiere sie körperlich. Ein bitte bitte interessiert sie nämlich manchmal nicht. Anstupsen beispielsweise ist aus meiner Sicht für Hunde nicht schlimm, meine Hunde stupsen mich auch an wenn sie etwas wollen und das ist auch okay für mich. Und es ist ganz einfach ich verstehe sie und sie verstehen mich.
 
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Daniela
30. Juli 11:37
Also mich irritiert ja, dass einige hier selbst abstupsen oder körperlich Bedrängen für zu aggressiv halten. So verstehe ich das teilweise. Dann müsste ich auch noch einräumen, dass ich noch immer meinen Hund manchmal körperlich blockiere (vor ihr stehend, leicht übergebeugt, streng schauend) und ja auch mit dem Bein begrenze ich sie. ...und ja ab und an kann es vorkommen, dass ich sie herrisch und laut anspreche. Genau so kommt es aber auch vor, dass ich danke oder bitte zu ihr sage. Ist jetzt nicht wirklich eine Beichte aber eher im Themengebiete denke ich.
Dem schließe ich mich an. Und zwar derart, dass ich gestehe und nicht im mindesten bereue: Ich bin mit zwei Hunden unterwegs, im „Freizeit-Modus“ an der Führleine ist eine links, die andere rechts. Hundebegegnungen sind nur noch selten schwierig, aber es kann vorkommen. Ziel: lockere Leine, gleichgültige Hunde. Wenn die eine gelassen bleibt, die andere aber von links vor mir durch nach rechts springen und pöbeln will, dann kicke ich sie mit dem Knie zurück. Erstens spreche ich damit nur die an, die sich daneben benimmt und zweitens bleibe ich „im Fluss“ des Weitergehens. Ja, aversiv, aber für mich der am besten gangbare Weg, da so die andere, die sich gut beträgt gleichfalls im guten, gleichgültigen Fluss bleibt.
 
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Daniela
30. Juli 11:44
Wo liest du das denn? Körperlich mit dem Hund zu kommunizieren ist für mich etwas völlig anderes als sinnlose Gewalt, oder den Hund unfair zu behandeln, nur weil man gerade die Nerven verliert.
Puh. „Nur weil man gerade die Nerven verliert“. Die abgelegten Beichten nebst ihrer Vorgeschichte zeigen hier alle, dass es nie ein „nur“ war. „Sinnlose Gewalt“ finde ich zuhauf in der Tagesschau uä, hab ich hier jedoch auch noch nirgendwo gelesen.
 
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Mel und
30. Juli 11:49
Puh. „Nur weil man gerade die Nerven verliert“. Die abgelegten Beichten nebst ihrer Vorgeschichte zeigen hier alle, dass es nie ein „nur“ war. „Sinnlose Gewalt“ finde ich zuhauf in der Tagesschau uä, hab ich hier jedoch auch noch nirgendwo gelesen.
Naja ..also wenn jemand schreibt "ich habe ihn heftig geschlagen " ist das schon sinnlose Gewalt. Nur weil es dafür einen Grund gibt wird die Gewalt ja nicht weniger schlimm. Für meinen Geschmack geht dieser Thread in eine unangenehme Richtung. Gewalttätige Methoden werden legitimiert
 
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Kristina
30. Juli 11:49
Wo liest du das denn? Körperlich mit dem Hund zu kommunizieren ist für mich etwas völlig anderes als sinnlose Gewalt, oder den Hund unfair zu behandeln, nur weil man gerade die Nerven verliert.
Also wo genau kann ich jetzt echt nicht sagen. Habe alles bisher gelesen und mir erschie es bei einigen Wortduellen genau darauf hinaus zu laufen.