💯 % Social Media ist teilweise echt Gift. Ich hatte vor Jahren hier auch einen thread, weil mein erster Hund nicht alleine bleiben konnte. Ich habe auch tolle Tipps bekommen und es schlussendlich geschafft, Erfolge zu erzielen. Als der Durchbruch, erstes Mal 2,5 Std alleine bleiben, ich beim Gesangsunterricht und mein Nachbar mit meinem Schlüssel als Backup, gelang und ich meine Erfahrungen glücklich dort postete mit den Worten „2 kleine halbminütige jauler und eine Leckerli Suchkiste und ein Hund der zu 90% lag“, wurde mir geraten, nochmal kleinschrittig von vorn anzufangen 🫣 zum Glück bin ich schwer zu manipulieren und war einfach nur so glücklich über den Fortschritt, dass ich so weiter gemacht habe (klappt seit einem Jahr übrigens 4 Stunden ohne Ablenkung und bellen), aber jemand der eh schon unsicher ist, wird evtl. noch getreten und gibt den eigentlich schon guten Weg auf….
Noch schlimmer als Dogorama ist allerdings Instagram. Vor einer Stunde habe ich dort ein Reel gesehen, in dem eine junge Frau darüber schrieb, dass sie sich die Hunderasse des ersten Hundes bewusst ausgesucht hat, trotzdem beim zweiten Hund (andere Rasse)bemerkt hat, dass die erste Rasse nicht „ihrs“ ist. (Salopp gesagt) Es stand explizit da, dass sie ihren Hund liebt, nimmt wie er ist und einfach nur jetzt schlauer ist, was ihre Erwartungen an einen Hund angeht. Sie wurde zerrissen a la „alle Hunde wegnehmen und nie wieder Hundehaltung gestatten“
Ich frage mich immer, was das für Leute sind. Man trifft die ja so nie…beim gassi oder so. Auch ich vertraue mich anderen an und nehme Tipps und Kritik entgegen. Und ich habe in der Realität noch nie solche extremen Meinungen erlebt.
Du sprichst mindestens zwei sehr wichtige Punkte an
Einerseits, dass in den sozialen Medien oft total hysterisch und überzogen reagiert wird, so als würde beim Einloggen gleichzeitig jeglicher gesunde Menschenverstand wie ein alter Mantel an der Garderobe abgegeben. Dessen sollte man sich gewahr sein und den ewig aufgebrachten Beiträgen bei aller Selbstkritik entsprechend wenig Bedeutung bemessen.
Der andere Punkt ist das Festgefahrensein bei der Problembehebung.
Als mir das empfohlen wurde, zum wild plärrenden, ca einjährigen Guinness in seiner theoretischer Ruhezone hinter dem Welpengitter (er hat damals mit Vorliebe Stoff gefressen), das Alleinebleiben nochmal kleinschrittig aufzubauen, hab ich gedacht, das kann's ja wohl nicht sein, dass ich jetzt wieder wochenlang nur für ein paar lächerliche Minute die Wohnung verlassen kann.
Meiner Alternative war, das Welpengitter zu öffnen und ihm einen Großteil der Wohnung "anzuvertrauen" und rin Ritual rund um mein Weggehen zu etablieren und siehe da, das Theater war vorbei.
Wär schön, wenn mehr outside the box gedacht würde...