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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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Sabrina
26. Juli 11:03
Ich bin da leider die absolut falsche Adresse und selber noch auf der Suche nach der richtigen Balance. Und mir fällt es unglaublich schwer meinen Hund zu maßregeln, weil ich mich so versessen nicht von der "mit genug Liebe und Geduld wird er wie aus Zauberhand von selber lieb und brav" Idee lösen kann. Obwohl ich inzwischen verstehe, dass das weder realistisch noch fair dem Hund gegenüber ist. Ich hab mal die Veranschaulichung gehört "wenn man einen Hund nur belohnt und nie bestraft ist es, als ob man ein Spiel spielt und dem Teilnehmer nur die Hälfte der Regeln erklärt. So kann er das Spiel aber nie gewinnen". Oder was ich auch gut fand "einen Hund nur zu belohnen und nie zu bestrafen ist, als würde man jemanden im Verkehr lotzen und immer nur sagen, wenn man rechts abbiegen muss, aber nie wenn man links abbiegen muss. Die Person kommt nie ans Ziel." So viel zur Theorie, an der Praxis scheitere ich auch oft. Was ein gutes Beispiel zum beichten wäre. Ich habe einen chronischen und wirklich massiven Leinenzieher. Wir machen seit 1,5 Jahren Richtungswechsel, Winkeln, stehen bleiben, Umorientierung und was es sonst noch gibt. Kein bisschen Verbesserung, wirklich gar nicht. Ich habe aber inzwischen fast täglich Schmerzen im Ellbogen und Rücken, manchmal kann ich nicht einschlafen, weil ich nicht weiß wie ich meinen Arm positionieren soll, damit die Schmerzen im Ellbogen nachlassen. Und so zieht und reißt er mich durch die Gegend bis ich alle paar Wochen komplett zusammenbreche und heule und ihn am Halsband packe und nach Hause schleife. Zuhause dann ignoriere und wegschicke, bis ich wieder einigermaßen beruhigt bin. Das geht seit 1,5 Jahren so. Letztens habe ich eine Frau mit Mali getroffen, komplett ohne Halsband und Leine. Ich war sehr beeindruckt, wie toll die Hündin gehört hat. Und dann habe ich ihr ein bisschen mein Leid geklagt. Darauf hin erzählte sie mir, dass ihre Hündin auch absolut unkontrollierbar an der Leine war. Und dann TRIGGERWARNUNG hat sie im Verein einige wenige Wochen mit Stachelhalsband die Leinenführigkeit trainiert. Problem gelöst, Mensch und Hund glücklich. Ich war sehr erschrocken, weil die Frau jung und sehr nett war (sowas erwartet man doch von einem alten "asozialen" Mann) und die Hündin einen tollen, selbstbewussten Eindruck gemacht hat. Weder gehemmt, noch eingeschüchtert oder sonst was. Und da habe ich mich gefragt welchem Hund es denn jetzt besser geht. Ihrer Hündin, die kurzzeitig zweifellos einem unangenehmen bis hin zu schmerzhaften Reiz ausgesetzt war und jetzt entspannt und locker mit Frauchen läuft oder meinem Hund, der unkontrolliert und gestresst ist, solange wie ein Baby behandelt wird bis ich ausraste und ihn dann verstoße, bis ich mich beruhige und das Spiel von vorne losgeht. OK sorry ich habe komplett den Faden verloren 😅. Was ich sagen wollte, suche dir kompetente Hilfe, die dir bei der korrekten, zielgerichteten und fairen Maßregelung helfen kann. Ich selber überlege einen Trainer zu suchen, der mit mir das Halti auftrainiert.
Ok vielen lieben Dank für deine ehrlichen Worte 😊
 
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Stephanie
26. Juli 11:03
Also ich habe hier bei Dogorama schon oft gedacht, so perfekt können die doch alle nicht sein!🧐🤔 Ich finde den Thread super, weil eben nicht immer alles perfekt läuft. Die wenigen unfehlbaren sollten einfach einen eigenen Thread eröffnen 😉 Also ich bin ja schon bisschen älter und früher war es leider fast normal bei Pferden und Hunden seine Wünsche grob zu vermitteln! Ich fand das immer schrecklich, habe aber natürlich auch als junger Mensch das gemacht was alle machen. Deshalb habe ich auch ein sehr schlechtes Gewissen meinen ersten Tieren gegenüber. Ich habe mich aber weiterentwickelt und bin jetzt eher weich und verständnisvoll! Ich überlege immer zu ergründen warum mein Hund oder Pferd etwas macht! Linus ist mein 6. Hund und er hat mich nochmal richtig an meine Grenzen gebracht! Es gab Zeiten da dachte ich, ich krieg ihn nicht auf Kurs! Ich wollte bei ihm auch perfekt sein und alles nach Lehrbuch machen, total verkopft! Das klappte gar nicht! Er ist sehr fein, hysterisch, liebevoll, und total speziell! Unser letzter Terrier war robust klar in der Birne und einfach gestrickt. Das Vergleichen war das größte Problem. Am Stall muss ein Hund funktionieren sonst wird es gefährlich. Wenn ich mit zwei Pferden zur Wiese gehe und mein Hund nicht sofort auf ein AB reagiert, dann wird das auch mal gebölkt, hat keinem geschadet! Wenn ein Huhn gejagt wurde, gab es auch mal einen klatsch auf den Hintern! Dafür klappte das dann alles komischerweise und unsere Hunde konnten Freiheit am Stall genießen. Keiner war traumatisiert. Hunde untereinander sind auch mal grob, ungehalten, und unfair! So ist das Leben. Bei Linus erinnere ich mich an eine Situation die echt doof war! Ich war sehr krank und total fertig abends. Er sägte wieder an meinen Nerven und Trieb es auf die Spitze. Ich hatte eine Zeitung in der Hand und habe sie ihm 2 mal auf den Hintern gehauen und gebrüllt das jetzt schluss ist 😱🫣 Tja dann war Ruhe! Und ich habe mich sooo geschämt 🥺😢 Trotzdem hat das unserer Beziehung sehr gut getan! Ich wurde danach sehr ernst genommen und Linus hat es überlebt! Mittlerweile habe ich die wohl längste Zündschnur der Welt und habe von Linus unglaublich viel gelernt. Sehr selten Platzt mir der Kragen, aber wenn dann steh ich dazu und fertig. Es gibt halt auch Hunde die sehr einfach sind, hatte ich auch schon. Aber die Hunde die eben nicht so gerade aus laufen, lassen einen wachsen und das braucht zeit und Ausdauer. Ich bin stolz meinen kleinen Spinner Gesellschaftsfähig gemacht zu haben, auch wenn er immer noch seine Baustellen hat! Er darf sein Tempo gehen und ich passe mich an! Ich finde es beruhigend das es hier noch mehr unperfekte Menschen gibt 👍👏🐕🙏
 
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Sandra
26. Juli 11:23
Liebe Stephanie, „das Vergleichen war das größte Problem“, sagst Du und ja, 100 Prozent Zustimmung, darauf ist wahrscheinlich das meiste zurück zu führen. Entspricht auch meinen Erfahrungen. Sobald ich aufhörte, zu vergleichen (mich, meine Hunde - jeweils mit anderen) flupschte es plötzlich besser.
 
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Carina
26. Juli 11:28
Ich lese seit der Eröffnung des Threads still mit . Meine Meinung : Mensch Leute , lasst die Kirche im Dorf . Der Thread heißt: Beichtstuhl Nicht Verurteilung Bei manchen Beiträgen fass ich mir an Kopf, das grenzt schon an ' Körperverletzung ' Jeder macht in seinem Leben Fehler JEDER Und die ""fehlerfreien "" die hier schreiben , sollen ihre eigene Gruppe eröffnen. In diesem Sinne,ein schönes Wochenende 🐶🐾🐶🐾 Achso , auch ich muss Beichten: ich Maßregel auch heute noch oftmals mit lauter Stimme , setz meine Hunde ins platz oder sitz für einige Minuten,damit sie runterfahren Oder beim Freigang, wenn einer der beiden nicht wirklich hört, da muss er auch schonmal ne Weile frei bei Fuß gehen bis er sich wieder beruhigt hat Und ja , ich hab auch mit Wurfkette und Rasseldose gearbeitet. Ganz ehrlich, jeder von uns hat oder hatte mal ne ' blunaphase' 🤪🤡👻
 
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Stephanie
26. Juli 11:29
Liebe Stephanie, „das Vergleichen war das größte Problem“, sagst Du und ja, 100 Prozent Zustimmung, darauf ist wahrscheinlich das meiste zurück zu führen. Entspricht auch meinen Erfahrungen. Sobald ich aufhörte, zu vergleichen (mich, meine Hunde - jeweils mit anderen) flupschte es plötzlich besser.
Ja, vielen Dank für deine Antwort! Wenn man 17 Jahre mit einem Hund verbringen darf, dann prägt das auch! Und wenn dann der Nachfolger komplett anders gestrickt ist, ist es einfach ein Prozess den man durchläuft. Und noch dazu wird man älter und ich für meinen Teil auch viel tüddeliger☺️ Aber immer muss man sich hinterfragen um weiter zu kommen!
 
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Carina
26. Juli 11:40
Ich lese seit der Eröffnung des Threads still mit . Meine Meinung : Mensch Leute , lasst die Kirche im Dorf . Der Thread heißt: Beichtstuhl Nicht Verurteilung Bei manchen Beiträgen fass ich mir an Kopf, das grenzt schon an ' Körperverletzung ' Jeder macht in seinem Leben Fehler JEDER Und die ""fehlerfreien "" die hier schreiben , sollen ihre eigene Gruppe eröffnen. In diesem Sinne,ein schönes Wochenende 🐶🐾🐶🐾 Achso , auch ich muss Beichten: ich Maßregel auch heute noch oftmals mit lauter Stimme , setz meine Hunde ins platz oder sitz für einige Minuten,damit sie runterfahren Oder beim Freigang, wenn einer der beiden nicht wirklich hört, da muss er auch schonmal ne Weile frei bei Fuß gehen bis er sich wieder beruhigt hat Und ja , ich hab auch mit Wurfkette und Rasseldose gearbeitet. Ganz ehrlich, jeder von uns hat oder hatte mal ne ' blunaphase' 🤪🤡👻
Kurze Ergänzung zu Körperverletzung Ich meinte die am Menschen
 
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Andrea
26. Juli 13:58
Ich lese seit der Eröffnung des Threads still mit . Meine Meinung : Mensch Leute , lasst die Kirche im Dorf . Der Thread heißt: Beichtstuhl Nicht Verurteilung Bei manchen Beiträgen fass ich mir an Kopf, das grenzt schon an ' Körperverletzung ' Jeder macht in seinem Leben Fehler JEDER Und die ""fehlerfreien "" die hier schreiben , sollen ihre eigene Gruppe eröffnen. In diesem Sinne,ein schönes Wochenende 🐶🐾🐶🐾 Achso , auch ich muss Beichten: ich Maßregel auch heute noch oftmals mit lauter Stimme , setz meine Hunde ins platz oder sitz für einige Minuten,damit sie runterfahren Oder beim Freigang, wenn einer der beiden nicht wirklich hört, da muss er auch schonmal ne Weile frei bei Fuß gehen bis er sich wieder beruhigt hat Und ja , ich hab auch mit Wurfkette und Rasseldose gearbeitet. Ganz ehrlich, jeder von uns hat oder hatte mal ne ' blunaphase' 🤪🤡👻
Wenn er beim Freigang nicht hört, muss er eine Weile bei Fuß gehen... warum beichtest du das, was ist daran schlimm? 🤔
 
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Steffi
26. Juli 14:05
Wer zu sich selber ehrlich ist , weiss genau das nicht alles glatt läuft .
 
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Franziska
26. Juli 14:41
Es steht aber oben extra "...,die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. " Da wundere ich mich ehrlich gesagt dass du sowas nicht erwartet und hier erschrocken hast.
Kommt das nicht auf die subjektive Sicht an was unter Tierquälerei zählt? Seinen Hund nicht zu verstehen, ist für mich bereits eine Form der Tierquälerei. Elektrohalsband, Würgehalsbänder, Hund wissentlich länger als er kann alleine lassen, mit einem Wasserschlauch abspritzen und Schlagen und Hauen. "Auf den ersten Blick" suggeriert, dass es sich nicht um Tierquälerei handelt. Es steht auch im Text, dass der Kontext wichtig ist. Aufgrund von emotionalen Ausrasten gewalttätig zu werden,ist für mich weder Kontext relevant, noch "auf dem ersten Blick". Und offenbar gibt es ja mehrere Leute, die damit nicht gerechnet haben. Das ist hier ist keine Veurteilung, sondern lediglich der Versuch zu erklären wieso manche Menschen eben überrascht über den Inhalt sind.
 
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Angelika
26. Juli 15:06
Du hast recht. Ich denke wir sind alle mit Vorurteilen behaftet und verurteilen leider oft zu früh. Dazu kommt in einem Forum auch, das wir etwas schreiben und das oft nicht so rüber kommt, wie man es meint. Wenn man live gegenüber steht, merkt man schneller, das der andere es anders aufgefasst hat und man spricht sich aus…. Auch hab mich schon mal meine Manou mit zuviel Ungeduld behandelt und an der Leine zurück gezogen und sie angeschnauzt…. Vorallem da , wo sie einfach auf die Straße gerannt ist , aber da hatte ich auch Angst, das gleich ein Auto um die Ecke kommt…. Da hab ich ihr einen Vortrag gehalten, was nicht alles passieren kann… Ich denke solange wir uns bewusst sind, dass das nicht richtig war und uns bemühen es ab jetzt besser zu machen, sind wir alle nur Menschen…. Schlimm wird es, wenn wir nicht mehr merken, das der Fehler bei einem selbst liegt… und wie hat Jesus schon gesagt:“der was keinen Fehler macht, schmeisse den ersten Stein“ Wir sollten alle mehr miteinander reden und nicht gegeneinander!