Selbstbeherrschung ist nix anderes wie ein kurzzeitiges unterdrücken von Emotionen. Kurzzeitig weil das Fass in die man diese Emotionen steckt irgendwann voll ist. Dann kann es böse enden. Sinnvoller wäre es doch manche Emotionen zuzulassen damit dieses Fass nicht überläuft.
Hier bei uns darf zB geschrien, geschimpft, geflucht, wütend aufgestampft und mit Türen geknallt werden und ja ab und an fliegt auch mal was durch die Gegend. Wir lassen also diese Emotionen ein Stück weit zu.
Jetzt gibt es aber nicht nur den Normalo sondern auch viele impulsive Menschen auf der Welt die es noch lernen müssen.
Der Gedanke das man mit 30 sich selbst immer unter Kontrolle haben sollte klingt theoretisch ganz nett aber das wars auch schon. Jeder Mensch der Emotionen empfindet ist in jedem Alter anfällig für unkontrollierte impulsive Handlungen. Solange er damit niemanden schadet sehe ich darin auch kein großes Problem.
Ich schrieb nicht unterdrücken, sondern in geeignete Bahnen lenken. Das ist ein Unterschied. Wenn ich mich in einem Moment beherrsche, weil ich meinen Chef nicht anpöbeln oder aufs Maul hauen will, geh ich weg und lass meine Wut anschließend raus. Unterdrücken wäre tatsächlich auf Dauer fatal, da hast du recht.
Und wie ich Anja schon geantwortet hab: "Natürlich kann man die Nerven verlieren und sich überfordert fühlen und dann von mir aus weinen oder schreien, wenn es hilft, aber seine Wut und Hilflosigkeit an anderen auszulassen, ist halt echt keine Option."
Seinem Ärger Luft zu machen ist ja völlig ok und auch gesund, aber das geht auch, ohne dass man andere körperlich angeht.
Deine Kinder haben doch sicherlich auch gelernt, dass sie wütend sein, aber in der Wut nicht dich oder die Geschwister boxen, schubsen oder kneifen dürfen.