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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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Joe
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25. Juli 10:46
Und weil man ja mit gutem - oder hier bösem - Beispiel vorangegangenen soll, mach ich den Anfang. Ich hab mich tatsächlich ein paar Mal dazu hinreißen lassen, meinen Hund zu hauen. "Nur" mit der flachen Hand, nicht verletzend, aber trotzdem ohne Zweifel eine der beschissensten Reaktionen, die man haben kann. Der Hintergrund ist auch kaum entschuldigend, ich war in den Momenten einfach heillos überfordert, zornig und wusste nicht ein noch aus. Eine klare Charakterschwäche meinerseits, an der ich, Gott sei Dank mit Erfolg, hart arbeite. Dennoch wage ich zu behaupten, dass es meinem Hund insgesamt sehr gut geht bei mir und dass er es im Tierheim nicht besser hätte.
 
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Joe
25. Juli 10:46
Und weil man ja mit gutem - oder hier bösem - Beispiel vorangegangenen soll, mach ich den Anfang. Ich hab mich tatsächlich ein paar Mal dazu hinreißen lassen, meinen Hund zu hauen. "Nur" mit der flachen Hand, nicht verletzend, aber trotzdem ohne Zweifel eine der beschissensten Reaktionen, die man haben kann. Der Hintergrund ist auch kaum entschuldigend, ich war in den Momenten einfach heillos überfordert, zornig und wusste nicht ein noch aus. Eine klare Charakterschwäche meinerseits, an der ich, Gott sei Dank mit Erfolg, hart arbeite. Dennoch wage ich zu behaupten, dass es meinem Hund insgesamt sehr gut geht bei mir und dass er es im Tierheim nicht besser hätte.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 10:51
Tolles Thema, lieber mal vor der eigenen Haustür kehren 🫣 Da kann ich einiges liefern. Ich hab früher Damon mit absoluten jedem Fremdhund spielen lassen, was definitiv kein Spiel war. Ich hab ihn einmal an einem Baum angebunden und bin für paar Minütchen gegangen weil ich ihn sonst am liebsten geschlagen hätte. Dobby hab ich einmal den Kurführer hinterher geworfen, dass hat er mich 6 Monate mit Vertrauensverlust spüren lassen. Ich habe ihn anfangs geblockt, naja gleicher Vertrauensverlust und eine Meidehaltung kam dabei raus. Einmal hab ich ihn komplett angeschrien weil er mit den Dummy nicht apportiert hat. So, ich bin beim besten Willen, alles andere als perfekt. Seit 1,5 Jahren ist mir zum Glück kein „Ausraster“ mehr passiert. Dafür muss ich aber wirklich jeden Tag an mir selbst arbeiten und zwar mehr als an meinem Hund. Seit ich mich besser zügeln kann, klappt gefühlt alles von allein mit Dobby 🫣 Wir sind alle nur Menschen und uns passieren Fehler, man kann sich mich so viel Mühe geben, aber man kann nichts 100% perfekt machen.
 
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Cornelia
25. Juli 10:52
Als wir Paul bekamen und er so ca 6 Monate alt war mussten wir unsere Oma Luna 13 Jahre alt wegsperren, in ein Zimmer, alleine. Es klappte einfach nicht mit den beiden. Auflösung: Luna war da schon etwas behäbiger unterwegs und brauchte einfach ihre Ruhezeiten, Paul der es immer wieder ausgetestet hat wie weit er gehen kann und sie ständig geärgert hat, es war für sie unheimlich anstrengend. Sie war auch einfach zu langsam um ihm mal ne Ansage zu machen. Und weil man nicht den ganzen Tag dabei stehen konnte um den kleinen von der Oma fern zu halten haben wir uns entschieden die Tür zu schließen und ihr damit die Ruhe die sie brauchte zu geben. Sie hatte Wasser in ihrem Zimmer, ihr Lieblingssessel und konnte jederzeit raus wenn sie sich bemerkbar gemacht hat. Wir haben natürlich immer wieder reingeschaut und siehe da sie schlief so tief und fest dass sie uns nicht mal bemerkt hat. Ich hab mich auch mit nem. Buch oder Handy zu ihr gesetzt.
 
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Luisa und
25. Juli 10:52
Flora hat mich als Welpe zur Verzweiflung gebracht. Ich wurde teilweise sehr körperlich mit ihr. Hab sie im Nacken gepackt oder sie angeschrien, weil ich kaum Ruhe vor ihr hatte, weil sie sich einfach nicht von alleine hingelegt hat. Wir haben sie festgebunden, damit sie schläft, aber es hat ewig gedauert, bis sie irgendwann vor Müdigkeit umgefallen ist. Ich habe fast täglich darüber nachgedacht sie wieder zurück zu geben, weil ich komplett überfordert war und mich nicht als guter Mensch gefühlt habe. Ich wusste nicht, dass so viel Wut in mir ist. Das hat sie mir gezeigt und das war gut. Heute reagiere ich nicht mehr so impulsiv. Ich bin freundlich mit ihr und atme durch, wenn sie vor Überforderung (da reicht manchmal eine Hundebegegnung) wieder am Rad dreht. Ich wünsche mir dennoch oft, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte und ihr von Anfang an zugewandter gewesen wäre. Sie öfter auf meinen Schoß genommen hätte und sie gehalten und zusammen mit ihr geruht hätte, statt sie fest zu binden.
 
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Sabrina
25. Juli 11:29
Wow echt top 👍 Finde das richtig klasse vor allem diese Ehrlichkeit. Also ich habe meinen Hund erst seit 2 Monaten, leider ist das halt schon noch die kennenlernen Phase. Meiner hat alle seine Spielsachen kaputt gebissen, sein Bettchen kaputt gebissen, Schuhe, spülbürsten Schwämme …. und zeigt mir seit neuesten das er alles frisst egal wo und das er alles macht um an die Sachen zu kommen. Als es zu diesen Vorfällen kam ( darauf bin ich jetzt auch nicht stolz) hab ich ihn angeschaut und streng gesagt: was hast du da gemacht! Er legte die Ohren zurück zog den Schwanz ein und machte sich klein. Anstatt streng zu bleiben bin ich nachlässig geworden hab aufgeräumt und ihn zu mir geholt und gestreichelt was halt auch der falsche Weg ist laut meiner Hundetrainerin. Ich bin mir auch sicher das ich noch sehr viele Fehler machen werde, sind ja erst 2 Monate. 🤦‍♀️ Aber Joe cool hat recht, ich denke das in solchen Moment Aufnahmen einfach die Emotion zu schnell durchbricht anstatt erstmal sachlich an die Beiträge ran zu gehen. Daher Hut ab für deinen Beitrag! Und danke das du uns auch mal den Spiegel vor die Nase hältst.
 
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Mel und
25. Juli 11:33
Mit meinem verstorbenen Hund habe ich auch sehr sehr viel falsch gemacht! Er war Unverträglich mit anderen Hunden .. Ich hab ihn angeschrien ,ihn im Nacken gepackt ,die Leine nach ihm geworfen ,mit Leinenruck gearbeitet. .Ich wusste mir damals einfach nicht anders zu helfen. Bei Nio habe ich zum Glück daraus gelernt, mir passiert sowas nie wieder! Und das Resultat ist ein unglaublich toller Hund, der mir zu 100% vertraut .
 
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Silke
25. Juli 11:38
Ach Gott. Wenn hier alle ehrlich wären müsste man ja gleich um die Adressen bitten damit man sämtliche Behörden informieren kann.😂
 
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Silke
25. Juli 11:43
Mit meinem verstorbenen Hund habe ich auch sehr sehr viel falsch gemacht! Er war Unverträglich mit anderen Hunden .. Ich hab ihn angeschrien ,ihn im Nacken gepackt ,die Leine nach ihm geworfen ,mit Leinenruck gearbeitet. .Ich wusste mir damals einfach nicht anders zu helfen. Bei Nio habe ich zum Glück daraus gelernt, mir passiert sowas nie wieder! Und das Resultat ist ein unglaublich toller Hund, der mir zu 100% vertraut .
Das kann man auch nicht alles komplett pauschalisieren. Ich habe mit Captain schon mit der Rütteldose gearbeitet. Und die ist auch in seine Richtung geflogen. Allerdings werfe ich die nie persönlich und die wird nur so geworfen das die ihn nicht trifft. Das macht wenn die Trainerin und das auch punktgenau. Captain ist ein Hund mit dem man das machen kann. Der lässt sich von so gut wie nichts beeindrucken. Bei einem anderen Hund kann das komplett in die Hose gehen und man fördert nur Ängste und zerstört im Zweifel noch das Vertrauen.
 
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Andrea
25. Juli 11:52
Und weil man ja mit gutem - oder hier bösem - Beispiel vorangegangenen soll, mach ich den Anfang. Ich hab mich tatsächlich ein paar Mal dazu hinreißen lassen, meinen Hund zu hauen. "Nur" mit der flachen Hand, nicht verletzend, aber trotzdem ohne Zweifel eine der beschissensten Reaktionen, die man haben kann. Der Hintergrund ist auch kaum entschuldigend, ich war in den Momenten einfach heillos überfordert, zornig und wusste nicht ein noch aus. Eine klare Charakterschwäche meinerseits, an der ich, Gott sei Dank mit Erfolg, hart arbeite. Dennoch wage ich zu behaupten, dass es meinem Hund insgesamt sehr gut geht bei mir und dass er es im Tierheim nicht besser hätte.
Ich glaube, dieses aus Überforderung heraus etwas falsches zu tun,ist jedem schon mal passiert. Gizmo trödelt gerne hinter mir her und träumt vor sich hin, vor allem, wenn er an der Leine ist. Da er allerdings sehr gerne in diesen unbeobachteten Momenten Sachen frisst, soll er eig. immer vor mir laufen. Wenn er nämlich weiß, dass ich ihn sehe, versucht er es gar nicht erst. Dann gab es leider einen dieser Tage, den wohl alle kennen, man ist eh schon gereizt, weil es auf der Arbeit blöd lief und Gizmo hatte seinen absoluten Trödeltag. Ich hatte ihn schon mehrmals vor geschickt. Als er dann kurz vor Ende wieder langsamer wurde und bei mir vor den Füßen ankam, habe ich ihm vor Wut mit der flachen Seite der Flexi auf den Hintern geklopft. Ob vor Schreck oder weil ich ihm wirklich weh getan habe, obwohl es nicht feste war, hat er einmal aufgejault. Da ist mir dann bewusst geworden, was ich da gemacht habe und es tat mir unheimlich leid. Zuhause haben wir dann ausgiebig gekuschelt. Zum Glück ist er so gar nicht nachtragend.
 
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Mel und
25. Juli 12:17
Das kann man auch nicht alles komplett pauschalisieren. Ich habe mit Captain schon mit der Rütteldose gearbeitet. Und die ist auch in seine Richtung geflogen. Allerdings werfe ich die nie persönlich und die wird nur so geworfen das die ihn nicht trifft. Das macht wenn die Trainerin und das auch punktgenau. Captain ist ein Hund mit dem man das machen kann. Der lässt sich von so gut wie nichts beeindrucken. Bei einem anderen Hund kann das komplett in die Hose gehen und man fördert nur Ängste und zerstört im Zweifel noch das Vertrauen.
Klar kann das vielleicht helfen und vielleicht hält deiner das auch aus ohne davon schaden zu nehmen..trotzdem gibt es doch sicher auch die möglichkeit ,deinem hund ohne diese aversive Trainingsmethode etwas beizubringen. Ich bin absolut kein Freund von sowas . Ich selber ,habe nur aus Verzweiflung so gehandelt und würde ganz sicher keinen Trainer dafür bezahlen das er mit Schreckreizen arbeitet.