Akira kam aus dem Tierschutz. Sie war nach Tierheim und Züchteranfragen (und ich übertreibe nicht) der erste Pinschling innerhalb eines jahres (Mix) der auf meine vorüberlegung passte. Da ich keinen Welpen wollte, aber auch keine qualzuchtmaschine (und das hat mich damals Nächte gekostet, denn Bilder und Beschreibung sprachen bände), kam ja nur nur noch onlinesuche und plötzlich klappte auch Mal was. Ich hatte mich beim Tierschutz aber darauf eingestellt, es kommt ein kleines Kannix und Weißnix, mit eventuellen Verhaltensproblemen oder ungewissem Gesundheitszustand. Das kann man einfach nicht ausschließen, wenn man einen geretteten Hund aus schlechten verhältnissen und ungewisser Zucht übernimmt. Dafür hab ich mich seelisch und emotional präpariert. Die Wesensmerkmale, die bei einem pinschmix zu erwarten waren, habe ich erhalten. Sensibel, Besitzerbezogen, aufgeschlossen, vlt auch etwas hibbelig aktiv und neugierig... Der pinschling packte seine ganze Palette an Eignungen stück für stück aus.(Sie hat drei Wochen gebraucht, bis ein sitz tatsächlich sitz war, ich habe Hamster innerhalb einer Stunde dazu gebracht🙈und verzweifelte an ihr.dann kam sitz...sitz, Platz, halt, Männchen, Pfötchen, bei fuß hintereinanderweg unstoppable🍀). Uns trennt nix, dafür habe ich auch besonderes Wert auf tierarztchecks gelegt.
Einen zweiten Hund zu haben, war mir eigentlich schon fast aus dem Sinn gekommen.Akira ist aktiv mit Luft nach oben (Kleene Granate, außerhalb des Sofas natürlich). Ich hätte Akira entscheiden lassen und wenn es teamtechnisch mir auch entgegenkommt, hätten wir vlt irgendwann mal ein Match bekommen. Jedenfalls hätte ich da keine zweite Tierschutzglücksaktion gestartet. Für mich wars ok, für uns zwei sollte es passen.
Tja... Dann kam Krankheit mit Todesfall in der Familie. Daisy war das Gegenteil von Akira. Ebenfalls eine Tierschutzhündin, mit noch sehr viel deutlicheren und schwereren Problemen aus der vorherigen Zeit. ..wir haben einen Draht zueinander gefunden, auch wenn sie schwer händelbar ist(oder war). Die mädels haben sich für mich arrangiert. Ich habe meine Große nicht aufgegeben und sie zeigt mir, dass es so sein soll. Akira musste zurückstecken, war jedenfalls keine verpimpelte Einzeldiva mehr. Die Zwei haben mir so viel geholfen, dass es im Gegenzug fast absurd ist, was sie an Problemen bereiten können. Auch wenn es manchmal sehr schwer für mich ist und ich hart daran geknabbert habe, was richtig und falsch, was emotionale Entscheidungen und logische bedeuten... Es widersprach mir so zu handeln, doch es ist, wie es ist und jetzt sehe ich nur die Herausforderung, das Ganze auch Beiden gerecht zu machen. Die Fortschritte sind beeindruckend, die Entwicklungen erstaunen...auch wenn ich mir situativ vorkomme, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank gehabt, als ich das entschieden hab. Unromantisch gesprochen, es ist keine gute Idee gewesen, zuviel Unstimmigkeiten, die Arbeit ist für einen allein sehr viel, die Kosten auch und dazu kommt, dass beide Hunde nicht frei von Fehlern, sondern ganz im Gegenteil durchaus einige sehr anstrengende Macken haben.
Herausfordernd trifft es.
Aber ich lerne ständig dazu und auch wenn wieder Geduld brauche, bis das Vertrauen auf allen Seiten gesundgewachsen ist. Vieles hätte leichter sein könne und ich kann nur jedes Mal mit dem Kopf schütteln, wenn ich überromantisierte Anschaffungen sehe. Ich wäre als Einzelperson mit einem Hund auch glücklich gewesen. Durchs Schicksal wäre ich unglücklich ohne die Zweite. Aber ich hätte es nicht aus Spaß angestrebt. Ob richtig oder falsch, ich finde da eh kein Ergebnis. Daisy ist ein sehr verschlossener Hund mit einer Geschichte. Sie hat sich an mich gewendet und ich werde sie nicht enttäuschen. (P.s. ich bewundere Mehrhundehaltung, aber ich weiß auch, dass ist eine Lebenseinstellung noch über der Einzelhundehaltung und wirklich ein Level weiter und wirklich etwas anderes, Akira war gerne verpimpelte Einzelprinzessin auch wenn sie super im Teamverband ist)...