Ich sehe tatsächlich immer wieder Hunde, die komplette Balljunkies sind (und habe mich auch mit den Haltern unterhalten).
Der eine rennt den kompletten Spaziergang nur suchend durch die Gegend und wenn er etwas rundes findet (kann auch ein tannenzapfen sein) wird es angestarrt, bis es sich bewegt. Er bekommt die Umgebung immerhin noch mit, trägt den zapfen paar Meter wenn Frauchen sich erdreistet weiter zu gehen und legt ihn vor die Füße, und weicht anderen Hunden großflächig aus. Dabei zeigt er die komplette Zeit Stressanzeichen.
Der andere Hund bellt seinen Halter die ganze Zeit an, damit der Ball geworfen wird. Er hat ein anti bell halsband anbekommen (🤬), jetzt zeigt er halt alle anderen stressignale. Herrchen sieht kein Problem dabei (und wir schauen, dass wir weg kommen, wenn wir die sehen). Es ist ihm nicht möglich, einfach entspannt auf einer Wiese zu schnüffeln.
Das und mein einer Urlaubshund sind die extremsten Beispiele, die ich kenne. Es gibt aber auch noch paar Vorstufen, die ich schon bedenklich finde und aufpassen würde, dass es sich nicht zu suchtverhalten auswächst.
Und genau das fällt für mich unter Balljunkie und ist ein Problem. Der Hund ist dauerhaft in einer Erwartungshaltung und gestresst. Wäre übrigens genauso ein Problem, wenn es ein "Dummyjunkie" wäre, aber der Dummy wird zum Glück so gut wie nur von Menschen eingesetzt, die sich auch Gedanken machen. Während der Ball der Klassiker ist und damit einfach auch sehr unüberlegt genutzt wird.
Nicht Bälle an sich sind das Problem, sondern wie Menschen sie einsetzen. Genauso sind nicht alle Menschen mit Ball bzw alle Ballspiele ein Problem, den Ball kann man natürlich auch wohlüberlegt und sinnvoll einsetzen (wie es offensichtlich auch einige hier tun).