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Mareike
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Anzahl der Antworten 19
zuletzt 6. März

Andere Hundehalter und Ihre Reaktionen auf Leinenführung

Hallo liebes Forum. Ich entschuldige mich vorab für den langen Text:( Aber wie man sieht, beschäftigt es mich sehr. 🥺 Tatsächlich geht es mir um etwas, was mir vor Jahren passiert ist, als ich noch recht jung war (16 Jahre alt) und mein damaliger wunderschöner Golden Retriever gerade von mir erzogen wurde. Ich hoffe Ihr verzeiht, dass es sich nicht um etwas aktuelles handelt, aber da ich „leider“ durch meinen Freund wieder mit einem Hund zusammen lebe, hat sich diese Erinnerung wieder in meinen Kopf gedrückt und ich frage mich wie ich mich richtig verhalte. Das Wort „leider“, weil mein geliebter Hund vor einigen Jahren von mir gegangen ist. Der Verlust hat so furchtbar weh getan, dass ich nie wieder einen Hund haben wollte. Ich konnte es einfach nie richtig begreifen, jetzt ohne ihn zu sein. Und naja, vor fast zwei Jahren ist mein Freund in mein Leben getreten, zusammen mit der zuckersüßen Ginger, einer wundervollen Akitadame. Es hat am Anfang so lange gedauert, bis ich sie voll und ganz in mein Herz aufnehmen konnte, aus Angst, wieder so einen großen Verlust später erleiden zu müssen. Sie hat noch hoffentlich sehr viele Jahre mit uns, aber ich konnte trotzdem nicht anders, als daran zu denken, dass sie mir ans Herz wächst, und irgendwann wieder ein riesiges Loch im Herzen zurück bleibt. Irgendwie wollte ich es einfach vermeiden, aber ich glaube jeder weiß, früher oder später finden sie immer den Weg in unser Herz ♥️ und dann wollen wir sie nie wieder vermissen 🥹 Nun, da ich anfange, viel mehr mit ihr zu machen und auch sogar beim Training und der Erziehung mitwirke, will ich nicht nochmal so angegiftet werden, wie damals mit meinem Hund. Nun zum Ereignis: Mein Buddy war in den „Pflegeljahren“ angekommen und nachdem er einmal einen Hasen bis Gott weiß wohin verfolgt hat, wollte ich an einer langen Schleppleine das Abrufen von Kommandos (sitz, bleib, komm) trainieren, um mich wieder sicher zu fühlen, ihn auf den Feldern wieder frei laufen zu lassen. Mir war bzw ist sehr wichtig: er kann gerne frei laufen, aber dann muss er hören. Gerade auch wenn Hunde in Sicht kommen, ist es wichtig dass er versteht, zu mir zu kommen , falls das anleinen erforderlich oder gewünscht wird. Für mich ist es selbstverständlich, dass wenn ein Hund angeleint entgegen kommt, der Hund gestresst oder ängstlich auf meinen reagiert oder der Hundebesitzer panisch seinen Hund an die leine ruft, dass Ich meinen dann auch anleine. Man kann sie ja wieder freilassen, wenn alles toll und gewünscht ist. Aber meiner Meinung nach lieber kurz anleinen als später nur Ärger zu haben. Also wie gesagt, er war an seiner langen Schleppleine und war am trainieren mit mir. Uns kam eine Dame mit zwei kleinen Hunden entgegen, die auch einfach bisschen nach Ärger aussahen ( sprich lautes knurren und bellen, wild umherrennen). Ich möchte bei sowas erstmal Konflikte vermeiden. Also habe ich meinen Hund nah zu mir gerufen, lasse ihn sitz machen und warte in der Regel, dass die Hunde uns kurz passieren, damit ich sehe wie mein Hund sich verhält. Sie hatte die Hunde freilaufend. Wenn der halter sieht dass seine Hunde bellend angelaufen kommen, erwarte ich auch dass der halter die Hunde zurückhält. Ich wollte gerade darum bitten, die Hunde doch bei ihr zu halten, da ein Kontakt bei knurrenden Hunden von mir nicht gewünscht ist, rief sie gerade rüber , ob mein Hund läufig ist. Ich sagte nein, worauf sie bat meinen Hund von der leine zu lassen. Das war ausdrücklich keine Frage! Sondern mehr Befehlston. Ich antworte dann zurück, dass ich das nicht tun werde und sie bitte die Hunde näher zu sich rufen solle. Mein Hund saß brav hinter mir , wartete geduldig mit meinem Kommando damit er wieder weiterlaufen darf. Und die Hunde kamen bellend näher. Sie schnaubte und packte die Hunde dann endlich an die Leine. Als sie bei uns ankam, schnauzte sie mich an, was für ein armes Tier das wäre, dass es nicht frei laufen darf und mit anderen Hunden spielen dürfte. Noch paar Beleidigungen hinterher, die ich nicht weiter ausführen möchte, und dann war sie endlich weit hinter uns. Ich trage die Verantwortung für meinen Hund. Es hätte ja auch sein können, dass ich einen aggressiven Hund habe der so kleine Hunde zum Nachtisch verspeist. Das weiß der andere doch nicht. Wenn ich sage, er darf jetzt nicht von der Leine, um mit Hunden zu spielen die ich nicht kenne, hat das keiner zu hinterfragen und mir Kommandos zu geben. Außerdem weiß sie ja gar nicht, wie ich mich um meinen Hund kümmere. Nur weil mein Hund mal an der Leine läuft, heißt das ja nicht , er darf nie frei sein oder spielen. Ich kenne viele Hunde, die viel Training brauchen und selbst dann möchte man Sie vlt nicht immer los lassen. Nur der Halter kennt seinen Hund und ich würde nicht mal im Traum daran denken, einem Hundehalter Befehle zu geben, wie er mit dem eigenen Hund umzugehen hat. Sehe ich das falsch? Wie verhaltet ihr Euch, wenn andere Hunde entgegenkommen? Hattet ihr auch schon sowas? Meine süße Ginger, die Akitadame meines Freundes, hört 1A. Ich lasse sie gerne auf den Feldern laufen weil sie immer hört. Wenn uns Hunde entgegenkommen, rufe ich sie immer zu mir (ohne Leine) und schaue mir die Reaktionen der anderen an. Wenn die rufen, das es ok ist, nehme ich sie nicht an die Leine, weil sie immer hört. Ich kann sie jederzeit zurückrufen oder lasse sie bei mir warten bis das erste beschnuppern stattfindet. Wenn die anderen die Hunde an die leine nehmen, mache ich das auch. Bei Fußgängern weiß ich nicht immer was ich machen soll. Ich lasse sie generell, wenn die Menschen näher kommen, ab einer bestimmten Distanz sofort bei mir am Bein sitzen ( ohne leine) und warte bis sie hinter uns sind. Sie ist auch meistens total desinteressiert an Menschen. Sie möchte überall am Feld schnuppern und wartet dann geduldig bis ich sie wieder brav ihr ding machen lasse. sie würde am liebsten die Menschen anschieben, damit sie schnell hinter uns sind, damit sie endlich wieder laufen kann😂😂 Wenn die Menschen ängstlich erscheinen, Kinder dabei sind oder gefragt wird, ob sie beißt, nehme ich sie immer an die Leine. Wenn ein normaler mensch daher kommt und ich sofort meinen Hund rufe, um sie anzuleinen, macht das die Menschen auch verrückt. Dann machen die einen riesen Schlenker als ob sie beißen könnte. Was ist denn jetzt richtig? Wenn sie nicht hören würde und unzuverlässig wäre, würde ich nicht darüber nachdenken. Dann käme sie immer an die Leine. Aber eine unangenehme Reaktion von jemanden oder gar Beleidigungen möchte ich nicht nochmal erleben. Mir geht sowas immer sehr nah, wenn mein Hund mit im Spiel ist. „Mein“ Hund. Ihr seht wie schnell das geht 🥰🥰😂😂 Wie handhabt ihr das so? Ich hab das Gefühl, die Angst vor Hunden wird immer mehr bei Menschen, was ich sehr schade finde. Andere wiederum rennen auf sie zu um sie zu streicheln ohne wenigstens mal zu fragen. Manchmal komm ich mir vor wie in einem zoo. In dem einen Moment ist Ginger für die Menschen ein Löwe und im nächsten ein süßes Affenbaby. Viele Grüße Mareike
 
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Tirza
3. März 21:59
Momentan ist Milka auch wieder an der Schleppleine, da ihr pubertäres Gehirn wieder einiges durcheinandergebracht hat 🤦🏼‍♀️ aber in den Zeiten wo es gut lief und wir Freilauf trainiert haben war für uns klar, dass sie immer an die Leine kommt sobald Menschen in der Nähe sind. Auch bei fremdhuden in der Nähe kam sie an die Leine. Werde ich auch wieder so machen wenn die Glitzerknete weg ist. Hat für mich einfach was mit Respekt und Höflichkeit zutun. Milka spielt übrigens auch nicht immer mit ihren hundefreunden wenn wir sie treffen. Und vor allem nicht wenn alle noch aufgeregt sind. Solange wird spazieren gegangen etc. Abgesehen davon, dass (vor allem erwachsene Hunde) gar nicht unbedingt miteinander spielen wollen. Und wie du sagst: man kennt den Hund ja gar nicht. Wer weiß wie der drauf ist. Und leider habe ich das Gefühl, dass die wenigsten Hundebesitzer Körpersprache lesen können
 
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Sonja
3. März 23:17
Ich wünschte, alle Hundehalter*innen hätten Deine Einstellung, dann hättest Du das Problem gar nicht, und viele andere Probleme wären auch aus der Welt. Gegen Idioten, wie die Frau aus Deiner Begegnung, kannst Du nichts machen, die wird es leider immer geben. In einem Punkt würde ich sogar noch weiter gehen, weiß aber, dass viele das für übertrieben halten. Wer auch immer Dir entgegen kommt, weiß nicht, dass Dein Hund super hört. Für Menschen, die Angst haben, vor Hunden oder um ihren Hund, ist es daher eine Erleichterung, wenn Du Deinen Hund immer anleinst, und nicht nur zu Dir rufst.
 
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Mel und
3. März 23:37
Ich wünschte, alle Hundehalter*innen hätten Deine Einstellung, dann hättest Du das Problem gar nicht, und viele andere Probleme wären auch aus der Welt. Gegen Idioten, wie die Frau aus Deiner Begegnung, kannst Du nichts machen, die wird es leider immer geben. In einem Punkt würde ich sogar noch weiter gehen, weiß aber, dass viele das für übertrieben halten. Wer auch immer Dir entgegen kommt, weiß nicht, dass Dein Hund super hört. Für Menschen, die Angst haben, vor Hunden oder um ihren Hund, ist es daher eine Erleichterung, wenn Du Deinen Hund immer anleinst, und nicht nur zu Dir rufst.
Wenn ich jemanden treffe den ich nicht kenne , leine ich Nio auch grundsätzlich immer an! Auch bei Menschen ohne Hund. (Vor allem auch weil Nio so aussieht wie er aussieht💪) Ich möchte nicht das jemand Angst bekommt oder sich beim Ordnungsamt beschwert . Das geht ratz fatz ,dann heißt es der böse Kampfhund läuft überall frei .
 
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Günter
4. März 17:00
Hallo, also als erstes möchte ich Dir mitteilen, dass Du somit alles richtig gemacht hast und eine gesunde Einstellung hast. Schon aus Respekt leinen wir unseren freilaufenden Hund automatisch an, sobald uns jemand begegnet. Es gibt Menschen und Tiere wo Angst haben und mit dieser nicht richtig umgehen können. Soziale Kontakte mit Artgenossen ist auch wichtig, jedoch nur im Freilauf und nicht an der Leine. Auch macht es keinen Sinn den eigenen Hund freizulassen, nur weil uns jemand mit knurrenden, freilaufenden Hunde entgegen kommt.
 
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Dogorama-Mitglied
4. März 18:08
Es geht um deinen Hund. Dein Hund, mit dem du lebst, ihn erziehst, den du mit all seinen Macken und Eigenheiten kennst. Jemand, der dir zufällig begegnet, weiß das alles nicht. Deshalb hast du jedes Recht, selbst in einer solchen Situation zu entscheiden, ob dein Hund anderen Hunden begegnen darf oder nicht. Aus welchem Grund das so ist, kann dem anderen Menschen völlig egal sein. Du bist deshalb niemandem Rechenschaft schuldig. Und mal abgesehen davon: Wenn Hunde auf mich zukommen, die schon von weitem eskalieren oder bellen, müssen weder ich oder mein Hund Kontakt haben.
 
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Katja
4. März 18:33
Ich möchte hier nochmal einwerfen, dass das durchaus auf die Situation in der Umgebung ankommt: hier in Berlin begegnen uns auf einer (kleinen!) Gassirunde vielleicht so 10-20 Hunden, alle an der Leine (allgemeine Leinenpflicht im Stadtgebiet). Wir dürfen inzwischen ohne Leine laufen (Hundeführerschein), aber nur auf der Straße, nicht im Park oder im Wald. 😳 Klar versuche ich bei Begegnungen weitestgehend zu fragen, ob Kontakt erwünscht (meistens ist die Antwort „ja klar!“… und oft scheinen mir die Leute froh, dass ihr Hund mal schnüffeln darf)… trotzdem bleibt natürlich das Ungleichgewicht: einer mit und einer ohne Leine -> eigentlich nicht gut, aber vom Gesetz so gewollt!😫 Aber mal ehrlich: alle 10m Leine dran und dann wieder ab, ist auch irgendwie blöd. Zum Glück ist Polli eher ignorant gegenüber Hunden, aber auch megaverträglich und sie macht generell um aggressive Hunde eh einen großen Bogen. Sprich: die hier beschriebene Rücksichtnahme mit Anleinen bei Hundebegegnung ist sehr löblich und das würde ich persönlich auch gerne machen. Das mag auch bei geringerer Hundedichte gut funktionieren. Ist aber hier in der Großstadt ist das aber irgendwo unrealistisch. Wichtig finde ich echt immer die Kommunikation: ich sehe hier oft sehr verkrampfte Leinengänger, die sich dann im Gespräch als absolut sympathisch erweisen (während die Hundis entspannt miteinander spielen😬). Heute früh vielleicht 200m Pippirunde: hat ne halbe Stunde gedauert, weil wir wieder etliche Hundis zum Spielen getroffen haben… und nett geplaudert haben wir auch!😀 PS: wer nicht mag, wird von mir natürlich auch nicht vollgequatscht!😉
 
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Anja
4. März 19:16
Hallo, ich finde auch dass du es richtig machst. Da die Menschen unterschiedlich auf Tiere reagieren gibt es auch keine einheitliche Regel wie man sich zu verhalten hat. Manche mögen Hunde,manche haben Angst. Blöde Kommentare bekomme ich auch oft genug. Natürlich ärgere ich mich darüber obwohl es sich nicht lohnt. Ich habe 3 sehr unterschiedliche Hunde die ich auch unterschiedlich handhaben muss. Einer unserer Hunde ist zum Beispiel fast blind, die kann ich gar nicht mehr frei laufen lassen. Tiere sind halt auch individuelle Lebewesen und so verschieden sie sind so verschieden muß man mit ihnen umgehen. Wer das nicht versteht kann halt nur mit blöden Kommentaren um sich schmeißen. Lass dir dadurch die schöne Zeit mit dem Hund nicht vermiesen 😉
 
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Olli
4. März 19:32
Ich möchte hier nochmal einwerfen, dass das durchaus auf die Situation in der Umgebung ankommt: hier in Berlin begegnen uns auf einer (kleinen!) Gassirunde vielleicht so 10-20 Hunden, alle an der Leine (allgemeine Leinenpflicht im Stadtgebiet). Wir dürfen inzwischen ohne Leine laufen (Hundeführerschein), aber nur auf der Straße, nicht im Park oder im Wald. 😳 Klar versuche ich bei Begegnungen weitestgehend zu fragen, ob Kontakt erwünscht (meistens ist die Antwort „ja klar!“… und oft scheinen mir die Leute froh, dass ihr Hund mal schnüffeln darf)… trotzdem bleibt natürlich das Ungleichgewicht: einer mit und einer ohne Leine -> eigentlich nicht gut, aber vom Gesetz so gewollt!😫 Aber mal ehrlich: alle 10m Leine dran und dann wieder ab, ist auch irgendwie blöd. Zum Glück ist Polli eher ignorant gegenüber Hunden, aber auch megaverträglich und sie macht generell um aggressive Hunde eh einen großen Bogen. Sprich: die hier beschriebene Rücksichtnahme mit Anleinen bei Hundebegegnung ist sehr löblich und das würde ich persönlich auch gerne machen. Das mag auch bei geringerer Hundedichte gut funktionieren. Ist aber hier in der Großstadt ist das aber irgendwo unrealistisch. Wichtig finde ich echt immer die Kommunikation: ich sehe hier oft sehr verkrampfte Leinengänger, die sich dann im Gespräch als absolut sympathisch erweisen (während die Hundis entspannt miteinander spielen😬). Heute früh vielleicht 200m Pippirunde: hat ne halbe Stunde gedauert, weil wir wieder etliche Hundis zum Spielen getroffen haben… und nett geplaudert haben wir auch!😀 PS: wer nicht mag, wird von mir natürlich auch nicht vollgequatscht!😉
Leider entbindet der Hundeführerschein in Berlin nur bedingt von der Leinenpflicht und nicht pauschal, wie es oft von den Hundeschulen suggeriert wird. https://www.berlin.de/sen/verbraucherschutz/aufgaben/tierschutz/hundehaltung/artikel.998324.php $0.02
 
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Mareike
6. März 16:24
Vielen Dank an alle 🥰 Es hat mir viel mehr Vertrauen in mein Handeln mit unserem Hund gegeben. Ich wünsche allen alles Gute für die Zukunft! Bleibt Gesund!