(Alb-)Traumberuf Tierarzt
Mir fiel gerade Töchterchens Freundebuch aus der Kiga und Grundschulzeit in die Hände. Beim durchschauen las ich oft Traumberuf Tierärztin/Tierarzt. Auch in meinen damaligen Freundebüchern tauchte der Wunsch sehr oft auf. Von all denen wurde letztendlich niemand Tierarzt, aus untschiedlichen Gründen. Die meisten hatten entweder nicht die passenden Noten oder entschieden sich doch lieber für andere Berufe die für sie geeigneter waren. Ich lernte später aber auch einige Leute kennen für die Tierarzt werden das ganze große Ziel war. Nicht nur Beruf sondern Berufung. Einige schafften es, andere hielten den Druck, das Pensum und die psychische Belastung während des Studiums nicht aus. Diejenigen die es schafften starteten schuldenbelastet in einen Arbeitsalltag der unglaublich anstrengend war, physisch und psychisch denn keiner startete sofort mit einer eigenen Praxis, niemand war danach sein eigener Chef und reich wurden sie auch nach fast 20 Jahren arbeiten nicht. Im Gegenteil, viele der Tierärzte die ich privat kennenlernen durfte hatten Probleme wie Burnout, Depression usw. Hinzu kommt das anscheinend auch noch die Gewaltbereitschaft auch gehen Tierärzte zunimmt. Drohungen, Sachbeschädigung, Cybermobbing bzw Tierarztbashing oftmals durch unzufriedene Patientenbesitzer sind leider keine seltene Ausnahmefälle. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh das meine Tochter nicht Tierärztin werden will. Auch mein Sohn hat andere Pläne für seine Zukunft. Trotzdem mache ich mir Sorgen. Schon jetzt haben wir in Deutschland ein Problem. Vielerorts ist keine Klinik oder Tierarzt mehr in der Nähe vorhanden. Praxen haben Aufnahmestopps. Die Dorftierarztpraxis wird zum Auslaufmodell. Notdienste fallen weg. Wir Haustierbesitzer können an vielen Problemen die die Ausbildung usw angeht nichts ändern. Aber wir können unseren Tierärzten den Arbeitsalltag etwas angenehmer und freundlicher gestalten. Wir können ihre Leistungen wertschätzen, Verständnis für längere Wartezeiten aufbringen, nicht gleich negativ reagieren wenn der TA unbequeme Themen anspricht oder Klartext redet. Und wir können Danke sagen. Nicht nur mit Worten sondern auch mal mit kleinen Aufmerksamkeiten für die Praxis. Denn ohne guten Tierarzt wird gute Tierhaltung schnell schwierig.
Wie steht ihr zu dem Thema? Wer wollte Tierarzt werden und hat es dann sein lassen und wieso? Wusstet ihr wie hart das Studium und der Beruf sein kann? Habt ihr euch bei eurer Praxis mal bedankt? Wenn ja, wie und womit?
Oder findet ihr sowas unnötig? Schließlich bezahlt man ja für die Arbeit die sie dort leisten.
Wie immer nett und freundlich bleiben.
Katrin J.