Home / Forum / Spaß & Tratsch / Adoptieren statt Produzieren fast unmöglich

Verfasser-Bild
Jenny
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 286
zuletzt 8. Okt.

Adoptieren statt Produzieren fast unmöglich

Wir wollten einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, doch wurden immer wieder abgelehnt mit folgenen Begründungen: - Der Hund soll nicht zu Kindern und unsere Nachbarn haben Kinder. Wir haben mit diesen nichts zu tun, ausser dass wir ihnen draussen oder im Treppenhaus mal begegnen. - Meine Schwiegereltern würden im Notfall auf den Hund schauen. Die haben Katzen und der Hund verträgt sich nicht mit Katzen, desshalb kann er nicht an uns vermittelt werden. - Nicht an Ersthundebesitzer. Wir sind beide bis 20/25j. mit Hunden im Haushalt aufgewachsen, was nicht genügt hat. Wir kommen als Adoptierende nicht in frage. Nach mehreren Absagen haben wir uns dann nach einem Welpen umgeschaut. Den „Züchtern“ (lokaler Bauernhof) war ziemlich egal wohin er kommt, solange in der Mietwohnung Hundehaltung erlaubt ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich fand es richtig traurig, dass kein Hund aus dem Tierheim zu uns kommen konnte. Sind wir wirklich so ungeeignet gewesen oder die Tierheime zu streng? Danke für eure Meinungen
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
25. Jan. 13:27
In dem ich in den FCI Zuchtverband schaue. Aber auch FCI bzw VdH Züchter sind nicht alle gut. Besuchen und ein Urteil bilden. Wenn ich zB einen Blindenhund oder Assistenzhund ausbilden will, benötige ich ganz spezielle Rasseeigenschaften und einen Welpen mit guter Sozialisierung. Da hilft mir ein Hund aus dem Tierschutz nicht unbedingt weiter.
Ich finde es allgemein immer es seltsam. Zum einen wird immer darauf herumgeritten, dass die Welpen nur von seriösen Züchtern kommen dürfen, weil es sonst sowohl gesundheitliche Probleme als auch Verhaltensprobleme nach sich zieht. Meistens wird dann aber im selben Absatz darauf hingewiesen, dass es ja auch im Tierschutz Welpen gibt. Cool, wenn man sich das zutraut und einem Tierschutzhund ein Zuhause bieten will, aber die Welpen aus dem Tierschutz bringen doch für mich als Halter die gleichen Probleme mit sich wie die vom Vermehrer. Das einzige was besser ist, ist die Organisation, die ich unterstütze. Damit ist es für mich aber keine direkte Alternative zum Züchter, sondern eher eine andere Zielgruppe von Hundehaltern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
25. Jan. 13:43
Ich finde es allgemein immer es seltsam. Zum einen wird immer darauf herumgeritten, dass die Welpen nur von seriösen Züchtern kommen dürfen, weil es sonst sowohl gesundheitliche Probleme als auch Verhaltensprobleme nach sich zieht. Meistens wird dann aber im selben Absatz darauf hingewiesen, dass es ja auch im Tierschutz Welpen gibt. Cool, wenn man sich das zutraut und einem Tierschutzhund ein Zuhause bieten will, aber die Welpen aus dem Tierschutz bringen doch für mich als Halter die gleichen Probleme mit sich wie die vom Vermehrer. Das einzige was besser ist, ist die Organisation, die ich unterstütze. Damit ist es für mich aber keine direkte Alternative zum Züchter, sondern eher eine andere Zielgruppe von Hundehaltern.
Man KANN auch im Tierschutz gut sozialisierte Welpen komplett ohne schlechte Erfahrungen bekommen. Zugegeben, es braucht einiges an Glück. Wenn zum Beispiel die Mutterhündin schwanger zum Tierschutz kam.
Die genetischen, gesundheitlichen Probleme sind aber natürlich wie beim Vermehrer, weil in beiden Fällen nicht auf gesunde Elterntiere geachtet wird (beim Tierschutz ja unmöglich).

Aber trotzdem ist Tierschutz nicht immer eine Alternative. Der Vermehrer sollte aber NIE eine sein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
25. Jan. 13:44
Prinzipiell hast du ja recht, aber was ist mit den ganzen Qualzuchten und den rassetypischen Erkrankungen? Diese ganzen Rassen werden von den „seriösen Züchtern“ auch fröhlich weitergezüchtet, und das noch unter dem Deckmantel des Zuchtverbandes. Dies finde ich besonders schlimm, da unerfahrene Leute da natürlich meinen, dass sie damit auf der sicheren Seite sind und sie dort gesunde Hunde bekommen. Das ist aber eine Fehlanzeige! Ich denke da z.B. an Minihunde, wie Minichihuahuas, Zwergspitze, Möpse und Bulldoggen. Die Liste lässt sich noch um so einige Rassen erweitern. Das sind auch richtige Züchter im Zuchtverband, die die meisten deiner aufgeführten Dinge sicherlich erfüllen. Die haben auch ganz bestimmt die Sachkunde im gesundheitlichen Bereich, nur wird das sorgfältig unter den Tisch gekehrt und verschwiegen. Da wird sogar bewusst gelogen mit Aussagen wie, meine Möpse haben keine Atemprobleme. 🙈Nur gibt es diese Möpse leider nicht, bestenfalls welche, die weniger Probleme haben, als andere. Umso schlimmer ist es, dass diese Hunde trotzdem noch weiter gezüchtet werden, obwohl diese schlimmen gesundheitlichen Probleme jedem bekannt sind. Warum wohl? Da interessiert es dann den Züchter auch nicht, wie seine, ach so liebevoll gezüchteten Hunde ein Leben lang leiden müssen. So selbstlos sind die dann wohl doch nicht, wenn die Nachfrage stimmt. 🙈🙈 Wie grausam ist es, wenn man z.B. als Mops ein Leben lang an Atemnot leidet und deshalb niemals so toben und spielen kann, wie andere Hunde und bei Hitze im Sommer dann fast kollabiert? Und auch diese Züchter gehören zu den „seriösen Züchtern“. Finde den Fehler ….
Ein bisschen Eigenverantwortung ist immer Voraussetzung, finde ich. Als wir Abstand vom Tierschutz genommen und auf Rasse- und Züchtersuche gegangen sind, da habe ich mir massig Gedanken gemacht, worauf ich achten sollte. Viele Rassen waren dabei schon mal raus. Brachycephale Rassen, Riesenrassen, Dobermann wegen Herz, diverse andere Rassen - sich doof zu stellen in Zeiten des Internets hat noch nie einem geholfen.
Nach dem ersten aussieben hab ich dann überlegt, auf was ich bei der Züchtersuche achten muss. Und zack, alles supi. Es ist gar nicht so schwer, da ein bisschen auf den richtigen Riecher zu kommen. Einfach blind auf irgendwas verlassen ist nie gut. Und man hat es nicht wirklich schwer heutzutage, sein Hirn ein bisschen einzusetzen, wenn man will.
Das gilt aber übrigens auch im Hinblick auf Tierschutzorgas! Auch da kann man böse auf die Nase fallen. Hätte ich mich nämlich damals blind aufs Tierheim verlassen, wäre ich ins offene Messer gelaufen, auch so rum kann's gehen. Wir hätten einen Hund bekommen, von dem wir erst kurz vor der Adoption die wahre Geschichte erfahren und auch gezeigt bekommen haben (Drohverhalten, plötzliche Trigger) - und das auch nur dank einer Ehrenamtlichen, nicht dank des Tierheims selbst! Und das mit kleinen Kindern im Haushalt! Also da recherchiere ich dann doch lieber auf eigene Faust etwas, was wirklich zu mir passt. In dem Fall die richtige Rasse mit der richtigen Sozialisierung vom richtigen Züchter. Das war einfacher und sicherer, als durch die blumig redenden Orgas zu steigen. Wer von vorn herein auf Qualzuchten setzt bei den ganzen Infos heutzutage, der hat irgendwas grundlegend schon nicht verstanden... Einzige Begründung ist hier für mich tatsächlich nur, so eine Rasse aus dem Tierschutz zu holen, weil der Tier schon da ist.

Edit: ja, nicht jeder Verbandszüchter ist auch immer gut und auch nicht jeder Verband seriös. Manchmal Frage ich mich auch, welcher Blinde mit Krückstock da die Wurfabnahme gemacht hat. Aber genau wie es blöde Tierheime (oder deren Einzelentscheidungen) gibt, gibt es ich blöde Züchter oder falsche Verbandsentscheidungen. Das disqualifiziert aber nicht automatisch alle, egal welcher Partei.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
25. Jan. 13:52
Ich finde es allgemein immer es seltsam. Zum einen wird immer darauf herumgeritten, dass die Welpen nur von seriösen Züchtern kommen dürfen, weil es sonst sowohl gesundheitliche Probleme als auch Verhaltensprobleme nach sich zieht. Meistens wird dann aber im selben Absatz darauf hingewiesen, dass es ja auch im Tierschutz Welpen gibt. Cool, wenn man sich das zutraut und einem Tierschutzhund ein Zuhause bieten will, aber die Welpen aus dem Tierschutz bringen doch für mich als Halter die gleichen Probleme mit sich wie die vom Vermehrer. Das einzige was besser ist, ist die Organisation, die ich unterstütze. Damit ist es für mich aber keine direkte Alternative zum Züchter, sondern eher eine andere Zielgruppe von Hundehaltern.
Geht es bei Vermehrern nicht auch um schlechte Haltung, vor allem der Elterntiere? Meine kamen ja vom Vermehrer ins Tierheim und waren völlig abgemagert. Ich möchte nicht wissen, wie lange Thea in ihrem Leben unterernährt war und auch nicht wirklich, wie der Deckakt zustande kam. Mit 10/11 Jahren war sie außerdem schon zu alt für ihren letzten Wurf. Wer weiß, was mit ihr passiert wäre, wenn sie nicht ins Tierheim gekommen wäre und keine Welpen mehr hätte produzieren können. 🫣
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
25. Jan. 14:41
Bei manchen Hunden sicher berechtigt... zumal es immer mehr schwierige Hund werden. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Anforderungen von TH oder Tierschutzvereinen manchmal stark überzogen sind... es ist auch fast normal, dass man nicht gleich den ersten Hund bekommt, der einem gefällt... einfach weitersuchen und dranbleiben... sich vielleicht etwas einfallen lassen, was die Vermittler überzeugen könnte, dass man doch der Richtige ist... k.A. z.B. einen normalen Tag auf Video nachstellen in dem man sieht wie ihr wohnt, und wie euer Tagesablauf ist, was ihr euch für Gedanken macht, usw. ... und ggf. öfter nachfragen... bei Hunden die weniger Nachfragen haben ist es auch manchmal einfacher...
Hunde, die wenig bis keine Nachfragen haben, sind meist entweder alt ( dann würde es ja vielleicht passen), oder wahlweise sogenannte Kampfhunderassen oder schwierige Hunde.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
25. Jan. 14:51
Nur mal so by the way. Ich hatte 2 reinrassige Labradore, die kerngesund waren und sehr alt geworden sind. Jetzt 3 Tierschutzhunde: Rosa: schwere HD Fofito: schwerste HD Milow: schwere Wachstumsstörung an beiden Vorderläufen und massiv verhaltensgestört
Ja klar kann das passieren und ist natürlich für dich blöd. Nur muss ich bei einem Tierschutzhund aus zweiter oder dritter Hand, der vielleicht auch schon älter ist und unter schlechtesten Bedingungen gelebt hat, mit so etwas rechnen. Das sollte einem vorher bewusst sein und bei Abgabe bereits vorhandene Krankheiten werden von der Organisation auch angegeben. Das du nun gleich dreimal Pech hattest, ist natürlich gemein. Toll, dass sie es trotzdem bei dir gut haben. Bei einem Züchter mit den entsprechenden Preisen erwarte ich aber einen gesunden Hund.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
25. Jan. 15:00
Wo ist der Unterschied? Und wenn er sich keine goldene Nase auf dem Rücken der Tiere, speziell das Muttertier welches durch die Qualen einen Schwangerschaft und Geburt gezwungen wird, verdient....wozu genau macht er es dann? Damit Menschen sich das Vergnügen Hund leisten können?
Qualen einer Schwangerschaft und Geburt…?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
25. Jan. 15:06
Ich kenne diese vollkommen überzogenen Anforderungen nur aus Deutschland und vermute dahinter einen gewissen Anreiz, Tiere nicht zu vermitteln - sowie die guten alten Machtspielchen.

Im Auslandstierschutz geht es pragmatischer zu und da wärt Ihr sicher fündig geworden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katja
25. Jan. 15:16
Ich kenne diese vollkommen überzogenen Anforderungen nur aus Deutschland und vermute dahinter einen gewissen Anreiz, Tiere nicht zu vermitteln - sowie die guten alten Machtspielchen. Im Auslandstierschutz geht es pragmatischer zu und da wärt Ihr sicher fündig geworden.
Oh, ne… Machtspielchen haben wir auch im Auslandstierschutz erfahren, glaub man!

Am Schluss sind‘s halt überall Menschen.
Und Tierheime haben ja nunmal die Zusatzschwierigkeit, dass sie sich um den „Bodensatz“ der Tiere kümmern dürfen… das, womit keiner mehr klarkommt. Und noch dazu aus allen Nähten platzen. Da beneide ich sie beileibe nicht drum!

Würd mir trotzdem wünschen, dass man überall lieber differenzierter rangeht und wirklich den Einzelfall betrachtet. Aber dafür bleibt meist einfach keine Zeit.

Wie unten schon beschrieben: Wir sollten unsere Hundine eigentlich auch nicht kriegen, aber wir haben mit allen Mitteln gekämpft & hatten auch organisations-interne Unterstützung.
Jetzt versuche ich durch regelmäßige Updates eines glücklichen Hundes vielleicht dort den Gedankenprozess zu starten, dass man bei den nächsten Anfragenden mit vielen Interessen vielleicht nicht gleich ablehnt… die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt!🤪
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
25. Jan. 15:16
Geht es bei Vermehrern nicht auch um schlechte Haltung, vor allem der Elterntiere? Meine kamen ja vom Vermehrer ins Tierheim und waren völlig abgemagert. Ich möchte nicht wissen, wie lange Thea in ihrem Leben unterernährt war und auch nicht wirklich, wie der Deckakt zustande kam. Mit 10/11 Jahren war sie außerdem schon zu alt für ihren letzten Wurf. Wer weiß, was mit ihr passiert wäre, wenn sie nicht ins Tierheim gekommen wäre und keine Welpen mehr hätte produzieren können. 🫣
Nur um das nochmal klar zu schreiben: Vermehrer sollte nie eine Alternative sein. Mein Post war als Kritik an diejenigen gemeint, die sagen, dass Tierschutz immer die bessere Variante ist, auch ggü verantwortungsvollem Züchter.