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Jenny
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Anzahl der Antworten 286
zuletzt 8. Okt.

Adoptieren statt Produzieren fast unmöglich

Wir wollten einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, doch wurden immer wieder abgelehnt mit folgenen Begründungen: - Der Hund soll nicht zu Kindern und unsere Nachbarn haben Kinder. Wir haben mit diesen nichts zu tun, ausser dass wir ihnen draussen oder im Treppenhaus mal begegnen. - Meine Schwiegereltern würden im Notfall auf den Hund schauen. Die haben Katzen und der Hund verträgt sich nicht mit Katzen, desshalb kann er nicht an uns vermittelt werden. - Nicht an Ersthundebesitzer. Wir sind beide bis 20/25j. mit Hunden im Haushalt aufgewachsen, was nicht genügt hat. Wir kommen als Adoptierende nicht in frage. Nach mehreren Absagen haben wir uns dann nach einem Welpen umgeschaut. Den „Züchtern“ (lokaler Bauernhof) war ziemlich egal wohin er kommt, solange in der Mietwohnung Hundehaltung erlaubt ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich fand es richtig traurig, dass kein Hund aus dem Tierheim zu uns kommen konnte. Sind wir wirklich so ungeeignet gewesen oder die Tierheime zu streng? Danke für eure Meinungen
 
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Sandra
25. Jan. 09:55
Wo ist der Unterschied? Und wenn er sich keine goldene Nase auf dem Rücken der Tiere, speziell das Muttertier welches durch die Qualen einen Schwangerschaft und Geburt gezwungen wird, verdient....wozu genau macht er es dann? Damit Menschen sich das Vergnügen Hund leisten können?
Zum Beispiel:
Um die Rasse gesund und verantwortungsvoll weiter zu führen.
Um selbst einen Hund für sich zu behalten.
Ich finde deine Aussage seriösen Züchtern, die sehr viel Mühe, Zeit, Geld und Herzblut investieren nicht angemessen.
Wenn man die Möglichkeit hat, einem Tierschutzhund zu helfen, finde ich das sehr lobenswert.
Aber es gibt auch genug Gründe, einen Rassehund zu wollen und das finde ich völlig legitim.
 
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Annett
25. Jan. 10:33
Das was du beschreibst sind Vermehrer, keine Züchter. Ein Züchter ist ein Leben lang für seine Hunde und deren Besitzer da, nimmt sie wieder auf oder hilft bei einer Weitervermittlung, sollte was sein. Er setzt auch keine Hunde in die Welt, wenn seine Warteliste nicht bereits gut gefüllt ist. Desweiteren verfügt er über Sachkunde, besonders auch im gesundheitlichen Bereich und ist in einem Zuchtverband , der das auch alles überwacht und kontrolliert. Und ne goldene Nase verdient er sich bei all seinem finanziellen und persönlichen Einsatz auch nicht. Also nein, ich finde nicht, dass es bereits genug gesunde, wesensfeste Hunde gibt, deren Lebensweg in sicheren Bahnen verlaufen darf. Und nein, ich finde auch nicht, dass sich seriöse Zucht und Tierschutz irgendwie gegenseitige stören würden.
Prinzipiell hast du ja recht, aber was ist mit den ganzen Qualzuchten und den rassetypischen Erkrankungen? Diese ganzen Rassen werden von den „seriösen Züchtern“ auch fröhlich weitergezüchtet, und das noch unter dem Deckmantel des Zuchtverbandes. Dies finde ich besonders schlimm, da unerfahrene Leute da natürlich meinen, dass sie damit auf der sicheren Seite sind und sie dort gesunde Hunde bekommen. Das ist aber eine Fehlanzeige! Ich denke da z.B. an Minihunde, wie Minichihuahuas, Zwergspitze, Möpse und Bulldoggen. Die Liste lässt sich noch um so einige Rassen erweitern. Das sind auch richtige Züchter im Zuchtverband, die die meisten deiner aufgeführten Dinge sicherlich erfüllen. Die haben auch ganz bestimmt die Sachkunde im gesundheitlichen Bereich, nur wird das sorgfältig unter den Tisch gekehrt und verschwiegen. Da wird sogar bewusst gelogen mit Aussagen wie, meine Möpse haben keine Atemprobleme. 🙈Nur gibt es diese Möpse leider nicht, bestenfalls welche, die weniger Probleme haben, als andere. Umso schlimmer ist es, dass diese Hunde trotzdem noch weiter gezüchtet werden, obwohl diese schlimmen gesundheitlichen Probleme jedem bekannt sind. Warum wohl? Da interessiert es dann den Züchter auch nicht, wie seine, ach so liebevoll gezüchteten Hunde ein Leben lang leiden müssen. So selbstlos sind die dann wohl doch nicht, wenn die Nachfrage stimmt. 🙈🙈 Wie grausam ist es, wenn man z.B. als Mops ein Leben lang an Atemnot leidet und deshalb niemals so toben und spielen kann, wie andere Hunde und bei Hitze im Sommer dann fast kollabiert? Und auch diese Züchter gehören zu den „seriösen Züchtern“. Finde den Fehler ….
 
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Katharina
25. Jan. 10:34
Aus Liebe zum Hund und zur Rasse. Zumindest sollte es so sein. Ein außergewöhnlich gut gelungener Hund sollte seine Rasse verbessern (so möglich). Wenn mein Pico vom Züchter käme, dann würde ich mit ihm nicht weiter züchten. Er hat zwar einen grundsätzlich tollen Charakter, der der Rasse auch gut tun würde, aber er ist auch ängstlich und hat chronische Ohrenprobleme. Ein guter Züchter würde das erkennen und stattdessen mit einem gesunden, wesensfesten Hund züchten. Ich kann die Zucht von Gebrauchshunden nachvollziehen und finde sie unglaublich wichtig. Auch bei Begleithunden kann ich es verstehen, aber ich finde da wird meistens der falsche Fokus gesetzt (Gesundheit, Charakter Optik sollte die Priorität sein, stattdessen ist es Optik, ganz lange nichts, Charakter und dann irgendwann die Gesundheit...). Ein guter Züchter steckt sehr viel Zeit und Mühe in die Auswahl der passenden Verpaarung, der zukünftigen Besitzer, der Schau und Ausbildung seiner Hunde etc. Und am Ende bleibt wenig Geld übrig. Wer damit reich wird, macht es nicht richtig.
So sehe ich es auch und durch diese Bevormundung seitens der Tierheime, kaufen viele ihren Hund beim Züchter weil sie sich auch so ihre Entscheidungsfreiheit und ihren Vormund für den Hund erkaufen. Was ich auch gerechtfertigt finde. Ich denke es gibt viele richtige Wege wo man sein Hund herholen kann.
 
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Annett
25. Jan. 10:58
Ich glaub du hast dich verlesen. Wenn du gelesen hättest was ich geschrieben habe, nämlich „deshalb (Anmerkung: weil ein Tierheim einen scheiße behandelt hat) aber zu einem Vermehrer zu gehen, zeigt für mich, dass es nie um das Wohl vom Tier ging sondern nur um den egoistischen Wunsch einen Hund zu haben.“, dann kann da nicht sowas wie deine Antwort bei rauskommen. Du argumentierst da gegen etwas völlig anderes als meine Aussage. Sorry, aber ich bleibe dabei: wenn man sich ein Tier bei unseriösen Vermehrern kauft, dann kann man niemand sein der Tierwohl hoch priorisiert. Dabei spielen für mich Alter und andere Voraussetzungen überhaupt keine Rolle. Weiß jetzt nicht wo du das raus liest. Zumal ich doch auch geschrieben habe, dass manche Tierschutzvereine da seltsame pauschale Absagegründe nennen? Also nochmal: ein Tier wollen ist okay. Es ist häufig egoistisch (ich will ein Tier). Und das ist auch nicht per se schlimm. Aber wenn, nur weil ich egoistisch der Meinung bin irgendwas haben zu wollen, Tiere darunter leiden müssen, dann ist das einfach Arschloch-Verhalten. Da braucht man auch nicht so tun und sagen „naja im Tierheim waren die böse zu mir also musste ich mir dann den Welpen von irgendeinem Hinterhofvermehrer holen“. Dann sucht man bei anderen Tierschutzvereinen oder wenn nötig halt bei einem SERIÖSEN Züchter. Weiß nicht was da unverständlich ist 🤷🏻‍♀️
Ich habe schon gelesen, was du geschrieben hast. Trotzdem ist mir das mit dem egoistischen Wunsch aufgestoßen. Natürlich hast du recht, dass es keine Lösung ist, dann zu Vermehrern zu gehen, wenn man im Tierheim keinen Hund bekommt. Aber Vermehrer ist ja nicht gleich Vermehrer. Wenn auf einem Bauernhof mal ein Upswurf passiert ist, ist das zwar jetzt auch nicht optimal, aber mit z.B. der Welpenmafia überhaupt nicht vergleichbar. Wer dort kauft, unterstützt das Leid vor allem der armen Hündinnen und der Welpen und sorgt dafür, dass das niemals aufhört. So drastisch ist das aber mit dem Bauernhofwelpen nicht. Und das ist dann für mich nachvollziehbar, wenn ältere Leute, die nur Absagen kassieren und verzweifelt sind, sich dann für eine solchen Hund entscheiden. Schade, für die vielen Hunde, die im Tierheim sitzen und wo die Tierheime ständig jammern, wie überfüllt sie sind.
Und ich rede hier von diversen Tierheimen, nicht vom Auslandstierschutz, denn es ging ja hier ums Tierheim. Gerade die Tierheime sollten doch in der Verantwortung stehen, durch wirklich umsichtige Auswahl so etwas zu verhindern, indem sie nicht prinzipiell ablehnen, sondern versuchen, eine Lösung zu finden. Und wenn es ein Tipp ist, wo sich solche Interessenten sonst noch hinwenden könnten, wenn es gerade wirklich keinen passenden Hund gibt. Und da sind Tierschutzorganisationen, die Hunde aus dem Ausland vermitteln, meiner Erfahrung nach wesentlich umsichtiger. Auch dort wird in Selbstauskünften nach den Umständen gefragt und es werden Vor- und Nachkontrollen durchgeführt, aber nur wegen eines fehlenden Gartens oder des Alters wird nicht sofort abgewunken. Und wenn der ausgesuchte Hund nicht passt, werden andere, besser passende Hunde vorgeschlagen.
Man muss das also schon differenzieren.
 
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Ronja
25. Jan. 11:08
Bei manchen Hunden sicher berechtigt... zumal es immer mehr schwierige Hund werden. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Anforderungen von TH oder Tierschutzvereinen manchmal stark überzogen sind... es ist auch fast normal, dass man nicht gleich den ersten Hund bekommt, der einem gefällt... einfach weitersuchen und dranbleiben... sich vielleicht etwas einfallen lassen, was die Vermittler überzeugen könnte, dass man doch der Richtige ist... k.A. z.B. einen normalen Tag auf Video nachstellen in dem man sieht wie ihr wohnt, und wie euer Tagesablauf ist, was ihr euch für Gedanken macht, usw. ... und ggf. öfter nachfragen... bei Hunden die weniger Nachfragen haben ist es auch manchmal einfacher...
 
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Sandra
25. Jan. 11:14
Nur mal so by the way.
Ich hatte 2 reinrassige Labradore, die kerngesund waren und sehr alt geworden sind.
Jetzt 3 Tierschutzhunde:
Rosa: schwere HD
Fofito: schwerste HD
Milow: schwere Wachstumsstörung an beiden Vorderläufen und massiv verhaltensgestört
 
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Stephanie
25. Jan. 11:19
Also ich persönlich nicht, aber jemand aus unserem Verein.
Die vom Tierheim wollten den Grundriss vom Grundstück, ob es auch wirklich groß genug für einen Hund ist. Und an selbstständige vermitteln die sowieso keine Hunde, da die grundsätzlich keine Zeit haben.
Und sowas kam gleich von drei Tierheimen.🙈
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 11:26
Bei manchen Hunden sicher berechtigt... zumal es immer mehr schwierige Hund werden. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Anforderungen von TH oder Tierschutzvereinen manchmal stark überzogen sind... es ist auch fast normal, dass man nicht gleich den ersten Hund bekommt, der einem gefällt... einfach weitersuchen und dranbleiben... sich vielleicht etwas einfallen lassen, was die Vermittler überzeugen könnte, dass man doch der Richtige ist... k.A. z.B. einen normalen Tag auf Video nachstellen in dem man sieht wie ihr wohnt, und wie euer Tagesablauf ist, was ihr euch für Gedanken macht, usw. ... und ggf. öfter nachfragen... bei Hunden die weniger Nachfragen haben ist es auch manchmal einfacher...
Ich verstehe deinen Ansatz. Und grade bei "schwierigen" Hunden mag das auch Sinn ergeben. Aber mir persönlich wäre das zu viel. Ich will nicht "blank ziehen", Videos machen, Einkommensnachweis etc. Am Ende des Tages möchte ich "nur" einen Hund adoptieren und das sollte im Verhältnis stehen. Meinen Tierschutzhund habe ich bekommen, nachdem wir ein paar Stunden gesprochen haben, zusammen den Hund angeschaut haben und dann Gassi gegangen sind. Hausbesuche waren während der Pandemie schwierig, also gab's Fotos vom Hund auf der Couch. Alle Probleme die wir mit dem Hund hatten, sind wir zur Organisation gegangen und haben Hilfe bekommen. Probleme ist auch übertrieben, ich hatte davor nur noch keinen tauben Hund. Ich habe mich sehr gefreut von der Hundetrainerin eine Einzelstunde zu bekommen, selbstverständlich nicht gegen Bezahlung, sie ist ja für den Hund zuständig den sie vermittelt hat.
Pico hat sich super entwickelt und seine Vermittlerin erkennt ihn immer noch, wenn wir uns in der Stadt treffen.

Bei dem Tierheim wo ich mich für einen Hund interessiert habe, da wurde ich ganz anders behandelt. Die waren total skeptisch, es gab kein freundliches Gespräch. Mir wurde ein Hund in die Hand gedrückt mit den Worten "Ihr könnt gerne zusammen Gassi gehen, ihr kommt eh nur 5m weit". Der Hund hatte Angst und wollte sich nicht bewegen, er kannte mich ja nicht. Wir sind dann trotzdem spazieren gegangen. Nicht besonders weit, aber mit Leckerlis und viel Ruhe kamen wir bis zum Feld.
Beim zurückkommen wurden wir dann angemeckert warum wir so lange gebraucht haben. Für den Hund sind wir trotzdem wieder gekommen, nur um dann zu hören, dass wir den Hund sowieso nicht bekommen würden. Das war ein richtig ekliges Gefühl und hätte fast dazu geführt, dass ich gar keinen Hund mehr möchte.

Ich verstehe das nicht. Es sollte nicht so schwer sein den Menschen erstmal einen Vertrauensvorschuss zu geben. Im Tierheim hat man mit vielen schlimmen Schicksalen zu tun und Tieren die schon furchtbares erlebt haben, auch durch Menschen. Und trotzdem sind die Menschen die einen Hund aus dem Tierheim wollen auf der selben Seite! Zumindest viele. Und wenn man nicht mehr auf die Menschen zugehen kann, dann wird es wirklich schwierig noch Hunde zu vermitteln...
 
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Heike
25. Jan. 11:35
Zum Beispiel: Um die Rasse gesund und verantwortungsvoll weiter zu führen. Um selbst einen Hund für sich zu behalten. Ich finde deine Aussage seriösen Züchtern, die sehr viel Mühe, Zeit, Geld und Herzblut investieren nicht angemessen. Wenn man die Möglichkeit hat, einem Tierschutzhund zu helfen, finde ich das sehr lobenswert. Aber es gibt auch genug Gründe, einen Rassehund zu wollen und das finde ich völlig legitim.
Wie erkenne ich denn einen seriösen Züchter?
Davon abgesehen gibt es auch im Tierschutz Rassehunde. Meine Nachbarin hat seit 30 Jahren Tierschutzhunden, sie ist auch Teil einer Tierschutzorganisation .Es sind fast immer Setter, Englisch, Irisch, egal. Die werden in Spanien gezüchtet wie bekloppt. Aber viele dieser Hunde haben größere Baustellen, vor allem psychische. Aber sie nimmt immer diejenigen, die keiner will oder die krank sind und die kosten u. U. sehr viel Geld.
 
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Sandra
25. Jan. 11:39
Wie erkenne ich denn einen seriösen Züchter? Davon abgesehen gibt es auch im Tierschutz Rassehunde. Meine Nachbarin hat seit 30 Jahren Tierschutzhunden, sie ist auch Teil einer Tierschutzorganisation .Es sind fast immer Setter, Englisch, Irisch, egal. Die werden in Spanien gezüchtet wie bekloppt. Aber viele dieser Hunde haben größere Baustellen, vor allem psychische. Aber sie nimmt immer diejenigen, die keiner will oder die krank sind und die kosten u. U. sehr viel Geld.
In dem ich in den FCI Zuchtverband schaue. Aber auch FCI bzw VdH Züchter sind nicht alle gut.
Besuchen und ein Urteil bilden.
Wenn ich zB einen Blindenhund oder Assistenzhund ausbilden will, benötige ich ganz spezielle Rasseeigenschaften und einen Welpen mit guter Sozialisierung.
Da hilft mir ein Hund aus dem Tierschutz nicht unbedingt weiter.