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Jenny
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Anzahl der Antworten 286
zuletzt 8. Okt.

Adoptieren statt Produzieren fast unmöglich

Wir wollten einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, doch wurden immer wieder abgelehnt mit folgenen Begründungen: - Der Hund soll nicht zu Kindern und unsere Nachbarn haben Kinder. Wir haben mit diesen nichts zu tun, ausser dass wir ihnen draussen oder im Treppenhaus mal begegnen. - Meine Schwiegereltern würden im Notfall auf den Hund schauen. Die haben Katzen und der Hund verträgt sich nicht mit Katzen, desshalb kann er nicht an uns vermittelt werden. - Nicht an Ersthundebesitzer. Wir sind beide bis 20/25j. mit Hunden im Haushalt aufgewachsen, was nicht genügt hat. Wir kommen als Adoptierende nicht in frage. Nach mehreren Absagen haben wir uns dann nach einem Welpen umgeschaut. Den „Züchtern“ (lokaler Bauernhof) war ziemlich egal wohin er kommt, solange in der Mietwohnung Hundehaltung erlaubt ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich fand es richtig traurig, dass kein Hund aus dem Tierheim zu uns kommen konnte. Sind wir wirklich so ungeeignet gewesen oder die Tierheime zu streng? Danke für eure Meinungen
 
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Heike
24. Jan. 19:16
Bevor man hier die ganze Zeit Tierschutzvereine schlecht darstellen will, sollte man sich einfach mal überlegen welches Recht ein Züchter überhaupt hat, neue Hunde in die Welt zu setzten bei denen er 1. weiss dass er sich nicht darum kümmern will und 2. ihm völlig egal ist was aus den Hunden wird Alles Geldmacherei meiner Meinung nach. Gibt es nicht schon genug Hunde? Wer wirklich ein Tier aufnehmen will, der findet auch eins.
Das sehe ich genauso. Ich habe nichts gegen Züchter, aber fast jede Hunderasse hat irgendwelche Gebrechen, wie z.B. Herzschwäche beim Dobi und HD bei Schäferhunden, usw, die angezüchtet sind, oder mit Gendefekten gezüchtet werden, weil die Farbe gerade schick ist. Und wenn ich lese, dass ein 2 jähriger Labrador schwere HD hat und schon zweimal operiert werden musste, frage ich mich, was das für ein Züchter ist.
Ich würde gar nicht wissen, für welche Rasse ich mich da entscheiden sollte, deshalb habe ich einen Hund aus dem Tierschutz und weil es arme Seelen sind, die im schlimmsten Fall getötet werden. Der kann zwar auch krank sein oder werden, dann ist das eben Pech. Heutzutage hat doch bald jeder Hund irgendwelche Schwächen am Bewegungsapparat ,eine Allergie, Futterunverträglichkeit oder ist anfällig für irgend etwas Anderes , das war früher nicht so extrem, finde ich.
 
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Jessica
24. Jan. 20:12
Ich hab vor etwa 11 Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht.

- Kind geht nicht
- berufstätig auch nicht, obwohl die Betreuung geregelt war.
- Katzen auch nicht
- 4 Zimnerwohnung mit Balkon auch nicht
- hundeerfahrung seit Kindertagen, ich kann nur falsche Erwartungen haben.

Nun gut, das "Projekt" Tierschutzhund war dann auch durch. Oder alle Tierheim um Umkreis von 50 km.

Ein Hopla Welpen wollte ich nicht und so kam Nora!
Vom Züchter, gut überlegt und ausgesucht.
 
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Daisy & Melissa
24. Jan. 21:48
Genau meine Erfahrung. Darf mir auch manchmal die Verurteilungen von anderen Hundenbesitzern geben, weil ich ja nen Zuchthund hab. Mein alter Hund war ein Streuner, den ich auf ner Reise einfach mitgenommen hat, aber wann hat man schon mal dieses Glück. In Deutschland könnte man meinen, man wolle ein Kind adoptieren. Mein Hund hat das beste Leben und ich wünschte, ich wäre der reiche, kinderlose Großgrundstückbesitzer, den das Tierheim sich wünscht.
 
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Heike
24. Jan. 21:54
Genau meine Erfahrung. Darf mir auch manchmal die Verurteilungen von anderen Hundenbesitzern geben, weil ich ja nen Zuchthund hab. Mein alter Hund war ein Streuner, den ich auf ner Reise einfach mitgenommen hat, aber wann hat man schon mal dieses Glück. In Deutschland könnte man meinen, man wolle ein Kind adoptieren. Mein Hund hat das beste Leben und ich wünschte, ich wäre der reiche, kinderlose Großgrundstückbesitzer, den das Tierheim sich wünscht.
Hallo, wenn ich vom Tierschutz auch keinen Hund bekommen hätte, wäre ein Züchter auch eine Option gewesen. Nur auf keinen Fall vom Vermehrer.
 
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N
25. Jan. 05:49
Das sehe ich genauso. Ich habe nichts gegen Züchter, aber fast jede Hunderasse hat irgendwelche Gebrechen, wie z.B. Herzschwäche beim Dobi und HD bei Schäferhunden, usw, die angezüchtet sind, oder mit Gendefekten gezüchtet werden, weil die Farbe gerade schick ist. Und wenn ich lese, dass ein 2 jähriger Labrador schwere HD hat und schon zweimal operiert werden musste, frage ich mich, was das für ein Züchter ist. Ich würde gar nicht wissen, für welche Rasse ich mich da entscheiden sollte, deshalb habe ich einen Hund aus dem Tierschutz und weil es arme Seelen sind, die im schlimmsten Fall getötet werden. Der kann zwar auch krank sein oder werden, dann ist das eben Pech. Heutzutage hat doch bald jeder Hund irgendwelche Schwächen am Bewegungsapparat ,eine Allergie, Futterunverträglichkeit oder ist anfällig für irgend etwas Anderes , das war früher nicht so extrem, finde ich.
Sehr richtig...Falle immer wieder vom Glauben ab wenn ein 6 Monate alter Welpe eine "Futterunverträglichkeit" hat und aber dann von einem "seriösen" Züchter kommen soll. Die Menschen manchen sich die Probleme selbst um dann zu jammern oder Mitleid zu erhaschen.
 
Beitrag-Verfasser
N
25. Jan. 05:51
Das was du beschreibst sind Vermehrer, keine Züchter. Ein Züchter ist ein Leben lang für seine Hunde und deren Besitzer da, nimmt sie wieder auf oder hilft bei einer Weitervermittlung, sollte was sein. Er setzt auch keine Hunde in die Welt, wenn seine Warteliste nicht bereits gut gefüllt ist. Desweiteren verfügt er über Sachkunde, besonders auch im gesundheitlichen Bereich und ist in einem Zuchtverband , der das auch alles überwacht und kontrolliert. Und ne goldene Nase verdient er sich bei all seinem finanziellen und persönlichen Einsatz auch nicht. Also nein, ich finde nicht, dass es bereits genug gesunde, wesensfeste Hunde gibt, deren Lebensweg in sicheren Bahnen verlaufen darf. Und nein, ich finde auch nicht, dass sich seriöse Zucht und Tierschutz irgendwie gegenseitige stören würden.
Wo ist der Unterschied? Und wenn er sich keine goldene Nase auf dem Rücken der Tiere, speziell das Muttertier welches durch die Qualen einen Schwangerschaft und Geburt gezwungen wird, verdient....wozu genau macht er es dann? Damit Menschen sich das Vergnügen Hund leisten können?
 
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Katharina
25. Jan. 08:25
Was du erzählst,berichten mir sehr viele Kunden. Manchmal ist die Verweigerung gerechtfertigt aber ich kenne viele wo sie dem Hund ein Perfektes Leben verwehrt haben. Es gibt mehrere Gründe warum ein Tierheim so reagiert. Es ist nicht ganz unmöglich an einen Hund aus dem Tierheim zu kommen. Ich Zumbeispiel begleite Kunden mit ins Tierheim und helfe ihnen ein Hund zu finden. Mit einer Hundetrainerin zusammen wird es eigentlich keine Probleme geben.
Ich selber habe es schon sehr oft erlebt das der Tierschutz in den Tierheimen oft falsch läuft. Da wird oft nur emotionaler Tierschutz betrieben. Die anderen Formen des Tierschutzes werden außer acht gelassen. Dazu muss ich auch sagen Zucht ist an sich nichts schlechtes. Wenn sie vernünftig betrieben wird. Und auch vernünftig vermittelt wird. Auch beim Tierschutz werden oft nur Symptome behandelt anstatt das Problem. Ich denke es gibt mehrere gute Anlaufmöglichkeiten einen Hund zu holen. Tierheim, Privat , Züchter kann alles gut sein wenn es vernünftig gemacht wird und kann alles schlecht sein wenn die falschen Leute dahinter sind. Wichtig ist eben das man sogut es geht moralisch und ethisch sauber handelt. Das geht bei einem Züchter genauso wie in einem Tierheim.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 09:02
Wo ist der Unterschied? Und wenn er sich keine goldene Nase auf dem Rücken der Tiere, speziell das Muttertier welches durch die Qualen einen Schwangerschaft und Geburt gezwungen wird, verdient....wozu genau macht er es dann? Damit Menschen sich das Vergnügen Hund leisten können?
Aus Liebe zum Hund und zur Rasse. Zumindest sollte es so sein. Ein außergewöhnlich gut gelungener Hund sollte seine Rasse verbessern (so möglich). Wenn mein Pico vom Züchter käme, dann würde ich mit ihm nicht weiter züchten. Er hat zwar einen grundsätzlich tollen Charakter, der der Rasse auch gut tun würde, aber er ist auch ängstlich und hat chronische Ohrenprobleme. Ein guter Züchter würde das erkennen und stattdessen mit einem gesunden, wesensfesten Hund züchten.

Ich kann die Zucht von Gebrauchshunden nachvollziehen und finde sie unglaublich wichtig. Auch bei Begleithunden kann ich es verstehen, aber ich finde da wird meistens der falsche Fokus gesetzt (Gesundheit, Charakter Optik sollte die Priorität sein, stattdessen ist es Optik, ganz lange nichts, Charakter und dann irgendwann die Gesundheit...). Ein guter Züchter steckt sehr viel Zeit und Mühe in die Auswahl der passenden Verpaarung, der zukünftigen Besitzer, der Schau und Ausbildung seiner Hunde etc. Und am Ende bleibt wenig Geld übrig. Wer damit reich wird, macht es nicht richtig.
 
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Sandra
25. Jan. 09:16
Ich habe sehr ähnliche Erfahrungen gemacht, und von vielen gehört.
Ich habe 5 Stunden gearbeitet, Ersthund war vorhanden, Absage.
Mein Bruder arbeitet ausschließlich im Homeoffice, war aber Single, Absage.
Bekannte, 2 Personen, 60
Jahre, nicht mehr am Arbeiten, Absage zu alt, obwohl es eine Regelung mit Kindern gab, die den Hund im Ernstfall genommen hätten.
Jetzt sind alle 3 Hunde aus den Auslandstierschutz
 
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Nicole
25. Jan. 09:48
Ob das mit den Unverträglichenkeiten immer so stimmt, lasse ich mal dahin gestellt.
Oder ob es einfach en vogue ist dass jeder zweite Hund (und das unabhängig seiner Herkunft) heute angeblich eine hat.
Wir haben es bei unseren Hunden und statistisch haben wir mehr wie andere Leute jedenfalls nicht…

Ja nicht jeder ordentliche Züchter ist entsprechend pingelig wenn’s um die Auswahl seiner Zuchthunde geht.
Viele Testmöglichkeiten die es heute gibt, gab es aber halt leider vor Jahren noch überhaupt nicht.
Entsprechend war die Selektion früher eine andere und/oder Verfahren haben sich weiter entwickelt.
Der Hund ist halt aber generell ein Produkt seiner Ahnen auch jener die vor hunderten von Jahren wo es noch keine Aufzeichnungen in der Form wie die heute gibt gab.
Vererbungslehre bei HD ist halt leider auch noch nicht vollständig entschlüsselt. Leider kann auch eine Verpaarung aus A x A nachher ein C ergeben. Liegt mit unter daran, dass Krankheiten des Bewegungsapparats einfach multifaktorell sind und die Genetik ist halt nur ein Teil davon.
Und es sind ja auch nicht nur reinrassige Tiere betroffen, sondern Mischlinge gleichermaßen aber von denen gibt es halt gar nicht erst Aufzeichnungen…das gilt übrigens für jede Krankheit.

Zucht beginnt nicht damit, dass man seinen Hund a mit Hund b verpaart. Zucht beginnt damit dass man die bestmöglichen Voraussetzungen schafft und das lange im Vorfeld bevor ein erster Wurf fällt.

Ich züchte Hunde meiner Rasse weil mir meine Rasse wichtig ist und ich möchte dass meine Welpen den bestmöglichen Start haben. - dieses bestmöglich ist aber auch für jeden einzelnen individuell 😉 mein bestmöglich ist nicht unbedingt übereinstimmend mit dem was andere tun oder was ein Interessent für bestmöglich hält.

Meine späteren Zuchthunde werden bereits mit bedacht ausgewählt, aufgezogen und umsorgt lange bevor sie in die Zucht gehen.
Meine Mutterhündinnen bekommen jede Zuwendung, Unterstützung und medizinische Betreuung während Schwangerschaften und Geburten die sie kriegen können. Als gequält würde ich keine bezeichnen. Ansonsten wäre sie nicht in der Zucht. Es gibt Hunde die genießen es mehr wie andere was die Mutterschaft so mit sich bringt (Menschen übrigens auch)

Um aber aufs eigentliche Thema zurückzukommen.
Wenn man mal so quer liest, scheint ja doch ein Trend da zu sein, dass es viel einfacher erscheint Tiere aus dem Auslandstierschutz (schließt jene mit ein die bereits auf Pflegestellen sitzen) zu bekommen wie aus örtlichen Tierheimen.
Natürlich sitzen auch nur bedingt leicht vermittelbare Hunde im Tierheim, aber jeder der Tiere vermittelt oder verkauft hat halt eigene persönliche Kriterien wie er das tut oftmals bestehend aus zuvor gemachten Erfahrungswerten.

Das ist natürlich nicht immer unbedingt schön für den einzelnen Interessenten, wenn der so gefühlt gar keine Chance hat nur weil er den ein oder anderen Wunschparameter nicht erfüllen kann.