Ich finde die Vermittlungsarbeit, die ihr da macht, echt heldenhaft, Michi! Und man kann nunmal niemandem in den Kopf gucken… nur die offensichtlich „merkwürdigen“ Anfragen gleich aussortieren. Verstehe ich alles.
Was ich bei unserer Vermittlung nicht verstanden habe, dass wir mit unserem „Bewerbungsschreiben“ versucht haben, die Karten auf den Tisch zu legen und zu sagen, dass wir eine aktive Familie sind (viel draußen, joggen, Radfahren, Segeln…) und wir uns wünschen würden, dass der Hund dabei ist (natürlich alles nach Fähigkeit des Hundes… es findet sich immer eine Lösung!). Antwort: „Hund ist schon weg“.
Meinen Freund hat’s gewurmt und er hat nochmal ne Anfrage gestellt, ohne Infos. Plötzlich gab’s einen Kennenlern-Termin!😳
Gab dann nochmal Ärger, als das rauskam (klar, ist nicht die feine Englische…), aber da hat sich dann schon Polli’s Pflegemama für uns eingesetzt und die Gute durfte doch zu uns. Und geht jetzt mit Joggen, Radfahrern und Segeln… hat sogar schon‘s SUP ausprobiert! Wo wir sind, ist Hundine glücklich mit dabei, natürlich alles in ihrem Tempo!😀
Es hatte sich dann herausgestellt, dass wir „mit unseren Erwartungen aus dem initialen Schreiben den Hund überfordern würden“, daher die initiale Absage. Trotz Haus & Garten & Stadt-Randlage…
Wir waren halt Ersthund-Besitzer und hatten gehofft, mit allen Karten auf dem Tisch auf erfahrene Vermittler zu treffen, die uns helfen, den bestmöglichen Hund zu finden. Und haben leider gelernt, dass es darum geht, die richtigen „Triggerworte“ zu verwenden bzw. zu vermeiden.
Find ich schade, dass das oft so ist (ist uns übrigens auch noch bei ner anderen Organisation so ergangen, da ich leichtsinnigerweise erwähnt hatte, dass die Kindsmutter, mit der wir nichts zu tun haben, außer 1x die Woche das Kind zu übergeben, ne Tierhaar-Allergie hat-> klar: Konfliktpotential -> Ausschluss jeglicher Vermittlung. Hab ich danach natürlich nie wieder erwähnt!
Und ist übrigens auch bis heute kein Problem. Im Gegenteil: Kindsmutter findet Polli auch sehr knuffig und wäscht sich nach dem Knuddeln immer gleich die Hände!😀
Es geht halt um ein Lebewesen mit Persönlichkeit und um Menschen mit ebensolchen… da lohnt vielleicht auch mal ein zweiter Blick neben der Schublade!
Ich kann natürlich nicht beurteilen was bei euch schief gelaufen sind.
Jeder Verein hat auch andere Auflagen und Strukturen.
Sicher läuft nicht überall alles gut, sind alles nur Menschen.
Manchmal ist auch das Problem, dass zuviele Vereinsmitglieder da mitmischen und sich unter Umständen selber nicht einig sind.
Wir sind ja nur ein ganz kleiner Verein, was für die Adoptanten sehr gut ist. Hier in Deutschland entscheide alles ich und in der Türkei die Gabi.
Als Interessent hat man ausschließlich mit mir Kontakt, es gibt auch kein Bewerbungsschreiben sondern ein Gespräch am Telefon.
Nur die Interessenten, die ich da geeignet finde , die werden die Hunde in der Pflegestelle oder Pension kennenlernen.
Nach einer Vermittlung halte ich den Kontakt und stehe immer zur Verfügung.
Bei größeren Vereinen, wo es vielleicht mehrere Vermittler gibt, da ist das evtl schwieriger.
Auch kennen wir unsere Hunde ganz genau,
weil vor Ausreise erstmal viele Monate vergehen, dadurch dass Türkei nicht EU ist, können wir alle sehr gut einschätzen.
Wir vermitteln nur unkomplizierte Hunde, keine Angsthunde.
Sucht man sich einen Hund aus einem großen rumänischen Shelter aus, da sieht die Sache ganz anders aus. Hunderte von Hunden über die man eigentlich garnix richtiges sagen kann.
Vielleicht würde ich auch andere Ansprüche an die Adoptanten stellen, wenn ich diese Hunde vermitteln müsste...wer weiß...