Oft leider und genausooft zum Glück steht und fällt aus meiner Sicht eigentlich alles mit den Vermittlern...
Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere Extrembeispiele:
1) Junge alleinstehende Frau bekommt selbstbewussten, 4jährigen Schafpudelrüden vom Tierheim als „Anfängerhund“. Obwohl er genau das mit Sicherheit nicht war, nicht allein bleiben konnte und IBD hatte, haben beide es gepackt und sind ein tolles Team geworden. Dem Tierheim waren die „Macken“ dieses Hundes aber auch einfach gar nicht bewusst.
2) Dieselbe Frau bekommt 10 Jahre später trotz ausführlicher Bewerbung mit allen Unterlagen und sogar kleinem Video von Wohnung, Umgebung und Arbeitsplatz, finanziell inzwischen guter Lage, Betreuung im Krankheits- und Todesfall, großem Wohnraum, mehreren Besuchen beim Hund 450km entfernt und ausreichend Hundeerfahrung nur auf großen Druck der Pflegestelle den Hund von Tierschutzverein. Der Vermittlerin haben 2 Sachen nicht gepasst: die innerstädtische Wohnlage ohne Garten (obwohl der Hund in einer anderen Metropole in gleicher Lage bei der Pflegestelle lebte und keine Probleme damit hatte) und sie fand das 10-Minuten-Video von Wohnraum und Arbeitsplatz und die selbstvorstellung „zu nervig und langwierig“, hatte aber auch keinen Vorort-Kontrolleur finden können. Letztlich bekam meine Freundin den Hund, aber nur, weil die (erfahrene) Pflegestelle sich extrem dafür eingesetzt hat.
3) Junges Pärchen, ersthundehalter, in der Großstadt bekommt von einer Tierschutzorganisation einen Hund empfohlen - sie hatten optisch keine Ansprüche, Alter, Geschlecht und Grösse des Hundes egal, gewünscht war möglichst ein ruhiges Temperament. Bekommen haben sie einen wie sich herausstellte traumatisierten 2jährigen Angsthund mit der Beschreibung „in einigen Situationen etwas ängstlich“. Zudem ein Terriermix, der schon Rassebedingt ja nicht unbedingt zur Ruhe neigt. Hilfe vom Verein suchten sie vergeblich, die einzige Hilfe war eine über das normale Maß hinaus engagierte Hundetrainerin. Sie haben nach 3 Monaten entschieden, den Hund wieder abzugeben und möchten nun nie wieder einen Hund.
4) Ich selbst habe super Erfahrungen mit einem anderen, „Retrieverspezialisierten“ TS-Verein gehabt. Tolle Vermittlerin, die sich viel Zeit nahm, tolle, ehrliche Vorkontrolle (obwohl bei mir vieles, aber nicht alles optimal war), tolle Pflegestelle, Begleitung und Erreichbarkeit des Vereins sowie der Pflegestelle bis zum Tod des Hundes 9 Jahre später. Dieser Verein war in allen top, nur die innerhalb des Vereins stattfindenden, regelmäßigen „Machtkämpfe“ haben mich daran gehindert, dort aktiver zu sein. Immerhin muss man ihnen aber lassen, dass das selten bis nie zu Lasten der Hunde ging.