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Annette
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 52
zuletzt 20. März

Wann sollte man seinen Hund lieber einschläfern?

Unser 16-Jährige Hund hat in den letzten Wochen und vor allem auch jetzt im letzten Tagen extrem abgebaut. Ein bisschen ißt er noch. Vor allem wenn man es ihm von Hand gibt. Wiir wissen, dass er seinem Alter erliegen wird. Sind auch in tierärztlicher Betreuung. Ich würde gerne von euch wissen, wann fängt das Leiden an. Wann sollte man den natürlichen Vorgang des Sterbens mit Spritze beschleunigen?
 
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Katja
5. Dez. 17:29
Wir mussten für unsere Hündin innerhalb ein paar Stunden die Entscheidung treffen. Wir dachten, sie hätte es im Rücken. Beim Röntgen stellte sich heraus, dass sie total verkrebst war. Und Flüssigkeit oder Blut in der Lunge hatte. Die Ärztin wollte sie über Nacht in der Klinik behalten. Überlebenschance 50%. Da ich Abby aber versprochen hatte, sie in ihren letzten Stunden nicht alleine zu lassen, kam das nicht in frage. Ich nahm sie wieder mit heim. Hatte für nächsten Tag einen Termin zum einschläfern bei uns zu Hause. Einen Zugang hatten sie ihr schon vorsorglich gelegt. Am Abend kam dann der Familienrat zusammen. Sie hatte seit Stunden nix mehr gefressen, nicht mal mehr Leberwurst, keine Leckerlis, nix. Geschweige denn getrunken oder sich gelöst. Sie lag nur auf ihrer Decke, auf die wir sie aber auch schon getragen hatten, und schaute vor sich hin. Dann haben wir uns abends um 22 Uhr entschieden, sie doch schon erlösen zu lassen. In meinem Kofferraum ist sie dann friedlich im Arm von uns allen eingeschlafen. Mit nur der halben Dosis an Mitteln. Das war keine Bequemlichkeit sondern das waren wir ihr schuldig. Sie hat mich 11 Jahre begleitet und ich sehe es als meine Pflicht an, dafür zu sorgen, dass sie friedlich einschlafen konnte. Zumal man die Möglichkeit hat, den Tieren zu helfen. Es kamen natürlich Zweifel auf, ob es richtig war und auch nicht zu schnell, usw. Zumal uns der Schmerz über den Verlust echt umgehauen hat. Aber ich würde es jederzeit wieder so machen und hoffe sehr, dass ich bei meiner Anni auch den richtigen Zeitpunkt merke. So schmerzhaft der Gedanke dann ohne den Hund zu sein auch ist. Aber wir waren uns einig, dass es purer Egoismus gewesen wäre, sie nicht zu erlösen, nur damit sie bei uns noch ein bisschen bleibt. Der Preis wäre für Abby zu hoch gewesen.
 
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Katja
5. Dez. 17:31
Ich wünsche euch viel Kraft für die weiteren Entscheidungen. Es ist nicht leicht und tut unendlich weh, aber man weiß, worauf man sich einlässt, egal welches Tier man sich holt.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Dez. 17:56
Als aller erstes will ich euch für die restliche Zeit alles Gute wünschen und ihr werdet es merken wann es soweit ist. Ich habe auch schon 2 Hunde gehen lassen müssen innerhalb von einem halben Jahr. Dazu muss ich aber sagen ich habe mich bewusst für alte Hunde entschieden und da war mir klar das unsere Zeit begrenzt sein wird aber es viel trotzdem unheimlich schwer. Meine 1 Hündin war auch meine Seele und wie sie nicht mehr war ist meine Welt zusammen gebrochen. Ich bin mit einer Freundin zum TA gefahren sie konnte auch nicht mehr laufen, fressen trinken nichts sie lag nur noch da und es hat mir das Herz gebrochen an dem Tag musste meine Freundin mich regelrecht raus tragen da ich die Praxis ohne meine Hündin eigentlich nicht verlassen wollte. Am Ende bin ich ihr aber dankbar dafür. Meine 2 Hündin war morgens top fit mit ihren 13 Jahren und mittags kippte sie ständig um und hielt ihren Kopf ganz schief. Da fuhren wir auch wieder zum TA und es war ein Schlag Anfall. Leider war es eine andere bekannte die nicht mal mit rein kam und da stand ich dann alleine und ja ich habe es immer noch nicht wirklich geschafft zu trauern. Man muss sehen was ist noch lebenswert für das Tier. Ich habe immer gesagt lieber leide ich als mein Tier. Wie gesagt du wirst die richtige Entscheidung treffen und dein Fell freund wird dir dankbar sein das du es für ihn entscheiden konntest. Auch wenn es uns Menschen furchtbar schwer fällt. ( sorry für denn langen Text )
 
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Mel
5. Dez. 18:04
Also ich persönlich musste bisher einmal die Entscheidung treffen, aber ich fürchte sie steht mir unmittelbar wieder bevor, da meine Kimy (14 Jahre und 7 Monate) ebenfalls sehr abbaut. Ich denke mir allerdings, wenn man wartet dass der Hund nicht mehr frisst, dann wartet man schon sehr lange. Meine erste Hündin hat noch gefressen, war aber trotzdem körperlich am Ende und hat mir dennoch sehr deutlich gezeigt das sie nicht mehr kann. Denn so abgedroschen es klingen mag, bei ihr war auch tatsächlich der Lebensfunke in den Augen an dem Tag als sie es mir zeigte erloschen. Kein Kämpferwille mehr, nur noch unendliche Erschöpfung. Aber wie gesagt- sie hat noch gefressen, konnte noch alleine aufstehen usw. Ich glaube man unterschätzt auch oft welche Kräfte unsere Hunde zum Teil bis zum Schluss noch mobilisieren, denn meine Hündin war zu dem Zeitpunkt schon todkrank und das Herz schlug schon nur noch schwach und unregelmäßig. Was ich allerdings glaube, und das ist vollkommen menschlich- oft warten wir auf bestimmte, eindeutige Zeichen (wie zb nicht mehr fressen, nicht mehr aufstehen können) damit wir es nicht so schwer haben und eventuell hinterher an unserer Entscheidung zweifeln und uns nicht vorwerfen müssen es könnte zu früh gewesen sein. Denn das möchte natürlich niemand. Aber im Endeffekt geht's dabei schon sehr um die eigenen Gewissensfrag.
Für den Hund sind diese Vorgänge allerdings ganz natürlich und gehören zum Sterbeprozess dazu .Wir Menschen nehmen ihnen diese Wege oft ab,auch das ist natürlich menschlich gesehen voll legitim, weil wer möchte schon das die Tiere leiden,auch weil wir es für uns selbst oft so wünschen. Das Fressen und trinken einstellen,das herumirren in der Nacht ,das verkriechen zum Sterben ist tief in ihren Instinken verankert. Man kann selbst Hunde beim natürlichen Sterben begleiten,natürlich unter ärztlicher Ausicht.Hab dazu mal was interessantes gelesen, weil es mich interessiert hat. Wäre bei uns allerdings auch nicht in Frage gekommen. Mein TA hat damals tatsächlich gesagt wenn meine Hündin nicht mehr frisst sollte ich wieder kommen, vorher hätte er sie definitiv nicht eingeschläfert, aber sie war auch so noch relativ fit.Wobei ihr Herz am Ende so schwach war,das sie sofort eingeschlafen ist als die Spritze gerade gesetzt wurde.Aber da muss man sowieso immer im kontakt mit dem TA sein,er kann den Zustand gut beurteilen. Aber ja,an ihren Augen hab ich es auch sofort gesehen und an dem Tag ließen wir sie auch gehen.
 
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Cornelia
5. Dez. 18:31
Bei mir war der Entschluss ihr den Weg zu erleichtern als sie ( Labrador) selbst bei ihren Lieblings Essen den Kopf weggedreht hat sie hat 3 Tage kaum noch etwas gefressenen und sie beim lösen sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte 🥺da wusste ich jetzt ist es soweit ihr zu helfen ich wollte ihr das ersparen sie hatte auch Vestibularsyndrom und schon Schwierigkeiten zu laufen und ich hatte Probleme ihr das Schmerzmittel zu geben da sie ja nichts mehr fressen wollte! Sie hat die letzten Tage alles bekommen was sie wollte ( Chips, Flips, Fleischwurst in Mengen, Käse alles was es sonst nur zu besonderen Anlässen gegeben hat) ich hab Nachts auf den Boden neben ihr geschlafen ich hab gehofft sie schafft es alleine 🥺
Wir haben genauso bei unserem Mexximaus gehandelt.
 
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Roswitha
5. Dez. 19:59
Der Hund meines Bruders war 18 Jahre alt und von einen Tag auf den anderen konnte er nicht mehr aufstehen und sackte immer weg wenn er es versuchte. Schweren Herzens hat man ihn zum Tierarzt gebracht und der sagte das man ihm nicht mehr helfen könnte und er wurde eingeschläfert.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Dez. 20:37
Für den Hund sind diese Vorgänge allerdings ganz natürlich und gehören zum Sterbeprozess dazu .Wir Menschen nehmen ihnen diese Wege oft ab,auch das ist natürlich menschlich gesehen voll legitim, weil wer möchte schon das die Tiere leiden,auch weil wir es für uns selbst oft so wünschen. Das Fressen und trinken einstellen,das herumirren in der Nacht ,das verkriechen zum Sterben ist tief in ihren Instinken verankert. Man kann selbst Hunde beim natürlichen Sterben begleiten,natürlich unter ärztlicher Ausicht.Hab dazu mal was interessantes gelesen, weil es mich interessiert hat. Wäre bei uns allerdings auch nicht in Frage gekommen. Mein TA hat damals tatsächlich gesagt wenn meine Hündin nicht mehr frisst sollte ich wieder kommen, vorher hätte er sie definitiv nicht eingeschläfert, aber sie war auch so noch relativ fit.Wobei ihr Herz am Ende so schwach war,das sie sofort eingeschlafen ist als die Spritze gerade gesetzt wurde.Aber da muss man sowieso immer im kontakt mit dem TA sein,er kann den Zustand gut beurteilen. Aber ja,an ihren Augen hab ich es auch sofort gesehen und an dem Tag ließen wir sie auch gehen.
Ich finde es aber auch schwierig das alleine am Fressen fest zu machen. Meine erste Beagle Hündin Emma hat noch am letzten Tag gefressen, trotzdem war sie so schwer Erkrankt das sie aufgrund einer Herzschwäche mehrere Liter Wasser im Bauch hatte und am Ende ihrer Kräfte war. Ich weiß, dass all das natürlich ist, aber zum einen durchlaufen nicht alle Hunde so klassisch die Sterbephasen und zum anderen finde ich, dass der natürliche Tod beim Hund auch oft sehr romantisiert wird. Ich habe viele Jahre auf einem Gnadenhof gearbeitet und muss sagen, das ist oft eben nicht schön, kann sich über viele Tage hinziehen und auch für den Hund ist das am Ende oft nicht mehr würdevoll und schön. Nicht alle schlafen einfach friedlich ein. Oft krampfen die Hunde vorher stundenlang, sie schreien zum Teil sogar und das Nächtelang. Ich finde, wenn man davon spricht man solle der Natur den Lauf lassen, sollte man auch so ehrlich sein und auch darüber sprechen. Und ob das so natürlich ist, finde ich zum Teil auch zweifelhaft. In der Natur würden die Hunde sehr selten an Altersschwäche sterben. Entweder würden sie vorher von einem anderen Tier erledigt werden, oder verhungern weil sie sich gar keine Nahrung mehr selbst beschaffen können, etc pp. Ich möchte damit nicht sagen, dass es grundsätzlich falsch ist, in Betracht zu ziehen den Hund auf natürlichem Wege gehen zu lassen, ich finde nur man sollte dann auch wissen was eventuell auf einen zukommen KANN. Ich wünsche allen von Herzen nur das beste für sie selbst und deren Oldies, wie gesagt stecke ich selbst mittendrin.
 
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Ursula
5. Dez. 20:57
Du sprichst von Natur freien Lauf lassen aber..:Wen man den natürlichen Dingen seinen Lauf lassen soll, sollte man auch überlegen, währe das Tier in diesem Fall noch möglich von sich aus aus eigener Kraft weiterzuleben, sich selbst Nahrung beschaffen, vor Feinden fliehen etc.. und zwar ohne menschliche Hilfe, ohne medikamente. den nur das ist/währe "der Natur freien Lauf lassen...".und nicht mit Medikamenten etc.eingreiffen denn das ist ganz klar NICHT Natürlich... Das hat ganz klar nichts mit "Abkürzung aus Bequemlichkeit" zu tun, sondern eher mit "Der Mensch (also ICH)will nicht...." In der Natur leidet ein krankes und/oder von Altersschwäche gezeichnetes/eing schränktes Tier kaum lange entweder wird das s von einem Raubtier/Fressfeinde schnell getötet oder es "verreckt/verhungert" jämmelich. Als Tierbesitzer ist man nicht nur der Freund, des Tieres sondern man sollte in solchen Fällen auch "das Raubtier" sein...🤗
Absolut deiner Meinung
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 21:49
Ich finde es sehr schade, dass die Meisten nicht wissen, dass das nicht derart subjektiv sein muss. Das Thema Quality of Life Assessment gehört natürlich auch zur Wissenschaft und wird auch in Studien erforscht, auch bei Tieren. Basierend hierauf gibt es auch Tests, die einem eine objektivere Einschätzung ermöglichen. Es gibt hierzu unterschiedliche Tests. Ein einfacher Test ist zum Beispiel hier zu finden; https://www.smalldoorvet.com/learning-center/wellness/euthanasia-quality-of-life
 
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Marcus
15. März 12:19
Mir tut das auch sehr leid für euch und hatte das selber und bin der Meinung du kennst deinen Hund am besten wenn du spürst das er Schmerzen hat und seine Lebensfreude weg ist er sich nur noch verkriecht denke ich ist es Zeit das Richtige zu tun und es ist schön das für Hunde diese Möglichkeit besteht. Und wenn du in Toerärztlicher Betreuung bist kann auch er dir dazu Raten er kennt den Gesundheitszustand gut.