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Margot
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Anzahl der Antworten 42
zuletzt 24. Sept.

Soll ich meinen Hundeopa gehen lassen

Hallo liebe Hundegemeinde Mein Dexter ist 14 Jahre alt und schwer dement. Er findet kaum noch Ruhe, wandert im Kreis herum, wimmert und jault sich regelrecht in einem Rausch. Dexter schläft Nacht 3 Stunden am Stück, bevor das Wandern wieder beginnt. Tagsüber muss ich ihn regelrecht einfangen, festhalten und warten bis er ruhig wird. Kaum ist er wieder wach, nach ca. einer Stunde, muss er sofort raus. Nicht, weil er dringend muss. Er hat anscheinend nur das Gefühl. Da Husky in ihm steckt, sind seine Kundgebungen wirklich lautstark. Draussen interresiert er sich kaum noch für seine Umgebung. Er schlapp einfach herum. Und wenn ich es zulassen würde, dann ginge es ebenfalls nur im Kreis. Es ist auch egal, wie lang ich mit meinem Schnuffel unterwegs bin. Kaum zu Hause geht der Kreislauf weiter. Auch sein Wesen hat sich verändert. Draussen wird er zum Grummelgreis und grunzt andere Hunde weg, die er sonst freudig begrüßt hat. Zu Hause klebt er an mir und legt sich fast auf meinen Schoss. Das hat er all die Jahre nicht gemacht. Meine Frage an Euch: Ist das wirklich noch ein schönes Hundeleben? Sollte ich ihn gehen lassen?
 
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Marion
11. Juni 07:26
Da ich regelmäßig zur Untersuchung zum TA gehe, weiss ich, dass organisch als ok ist. Dexter frisst ungern Medikamente. Seine Pillen, die wegen Epilepsie nehmen muss, sind Routine. Jetzt bekommt er noch alle 4 Wochen eine Schmerzspritze. Seine Muskelschwäche wird immer schlimmer. Manchmal muss er sich bei mir anlehnen, damit er draussen nicht ins Straucheln kommt. Ich würden meinen Seelehund gerne noch ewig behalten. Und da ich erst vor kurzem meinen Mann verloren habe, fällt es mir besonders schwer diese Entscheidung zu treffen
Die Spritze (Librela) tut meinem Hundesenior auch sehr gut, er bekommt, um ihn ruhiger werden zu lassen, täglich ein paar Tropfen Calmin forte (CBD Öl) und damit ist auch die Nacht gerettet, in der er vorher bis zu 7 Mal alle rausgebellt hat.
 
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Sam
11. Juni 07:31
Liebe Margot,
vielleicht weißt du schon im Herzen, welcher Weg der richtige ist. Und richtig ist nicht gleichbedeutend mit einfach oder bequem. Ganz und gar nicht.
Dass du hier ganz öffentlich deine Gedanken und Sorgen teilst, finde ich sehr stark und ziehe meinen Hut. Denn du zeigst, dass dir dein Dexter wichtig ist. Dass du alles für ihn tun würdest und nicht vor den wirklich schwierigen Fragen zurückweichst. Danke dir für deine Offenheit und Ehrlichkeit.
Du musst ihn bereits wortwörtlich lenken, ihn vor sich selbst beruhigen und schützen.
Wenn medizinisch keine signifikante, würdevolle Besserung erzielt werden kann.. eine, die nicht erst Ewigkeiten braucht, um Dexter zu helfen oder sogar alles noch schlimmer machen könnte... Wenn diese Möglichkeit nicht existiert, lass ihn weiterziehen.
Nimm dir die letzte Zeit mit ihm und gestalte sie euch so schön, wie möglich 🖤
Er durfte nie vom Abendessen naschen? Mach eine Ausnahme.
Matsch und Pfützen bereiten ihn nochmal Freude? Lass ihn planschen und nochmal so richtig dreckig werden.
Fahr ans Meer, ins Tal oder in die Berge, wenn er das noch schafft und setz' dich einfach zu ihm auf eine Decke. Genieß diese Zeit.
Und ich wünsche uns allen von Herzen: wenn die Zeit unserer Vierbeiner gekommen ist, mögen wir genauso stark sein wie du🍀
 
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Trish
11. Juni 07:36
Liebe Margot, vielleicht weißt du schon im Herzen, welcher Weg der richtige ist. Und richtig ist nicht gleichbedeutend mit einfach oder bequem. Ganz und gar nicht. Dass du hier ganz öffentlich deine Gedanken und Sorgen teilst, finde ich sehr stark und ziehe meinen Hut. Denn du zeigst, dass dir dein Dexter wichtig ist. Dass du alles für ihn tun würdest und nicht vor den wirklich schwierigen Fragen zurückweichst. Danke dir für deine Offenheit und Ehrlichkeit. Du musst ihn bereits wortwörtlich lenken, ihn vor sich selbst beruhigen und schützen. Wenn medizinisch keine signifikante, würdevolle Besserung erzielt werden kann.. eine, die nicht erst Ewigkeiten braucht, um Dexter zu helfen oder sogar alles noch schlimmer machen könnte... Wenn diese Möglichkeit nicht existiert, lass ihn weiterziehen. Nimm dir die letzte Zeit mit ihm und gestalte sie euch so schön, wie möglich 🖤 Er durfte nie vom Abendessen naschen? Mach eine Ausnahme. Matsch und Pfützen bereiten ihn nochmal Freude? Lass ihn planschen und nochmal so richtig dreckig werden. Fahr ans Meer, ins Tal oder in die Berge, wenn er das noch schafft und setz' dich einfach zu ihm auf eine Decke. Genieß diese Zeit. Und ich wünsche uns allen von Herzen: wenn die Zeit unserer Vierbeiner gekommen ist, mögen wir genauso stark sein wie du🍀
Wow! Besser beschreiben, mit Worten umarmen und sich ausdrücken als Sam kann ich es definitiv nicht aber Margot, du wirst für euch beide das richtige entscheiden und fühl dich aus der Ferne gedrückt. Es wird irgendwann wieder leichter werden ☀️
 
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Ina
11. Juni 07:40
Da ich regelmäßig zur Untersuchung zum TA gehe, weiss ich, dass organisch als ok ist. Dexter frisst ungern Medikamente. Seine Pillen, die wegen Epilepsie nehmen muss, sind Routine. Jetzt bekommt er noch alle 4 Wochen eine Schmerzspritze. Seine Muskelschwäche wird immer schlimmer. Manchmal muss er sich bei mir anlehnen, damit er draussen nicht ins Straucheln kommt. Ich würden meinen Seelehund gerne noch ewig behalten. Und da ich erst vor kurzem meinen Mann verloren habe, fällt es mir besonders schwer diese Entscheidung zu treffen
Liebe Margot, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut für diese Entscheidung. Es ist von außen immer schwer zu sagen, aber wenn deine Beschreibung Alltag und keine Ausnahme ist, wäre für mich der Zeitpunkt gekommen, mit meinem Hund noch einmal Dinge zu machen, die der Hund geliebt hat (so wie es geht eben), ganz bewusst zu kuscheln, gemeinsam ein Leberwurstbrötchen zu teilen, Tränen der Trauer, aber auch der Dankbarkeit dem Hund helfen zu können ins Fell zu weinen und so Abschied zu nehmen. Ich weiß, dass es verdammt schwer ist, aber wir haben die Möglichkeit unseren Hunden zu helfen.
Wann der richtige Zeitpunkt ist, kannst nur du für deinen Hund entscheiden und ich bin sicher, du wirst das richtige tun. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und drücke dich ganz fest, wenn du magst 🍀🍀🍀
 
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Petra
11. Juni 07:40
Wenn es so weit ist, weißt du es!
Da fragst du dich nicht mehr, ist jetzt der richtige Zeitpunkt… sondern dir ist klar, jetzt ist es richtig!
So hab ich das immer mit allen Tieren erlebt.
Bei mir war es meist so, ich hab das Tier gesehen und es hat mir gesagt, jetzt ist es so weit, ich will gehen!
Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft!
 
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Takumi
11. Juni 07:42
Liebe Margot,
diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Bei der Entscheidungsfindung bedenke vielleicht dass unsere Tiere im hier und jetzt leben.

Für mich persönlich steht fest, dass meine Tiere lieber 14 Tage zu früh gehen dürfen als auch nur 1 Stunde zu spät.

Viel Kraft für die nächste Zeit und alles Gute
 
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Petra
11. Juni 11:30
Mein Tierarzt sagte mal zu mir ... Alter ist keine Krankheit.
Mein Chep wurde 17 Jahre alt und war die letzten beiden Jahre dement. Tagsüber geschlafen, Nachts gewandert. Das war für mich mehr als anstrengend. Aber er war für sein Alter rüstig, hatte noch seine kleinen Freuden und darum war Einschläfern keine Option für mich. Natürlich hattexer seine Gebrechen, die halt altersgemäß waren.
Wir sind die, die es nicht ertragen wenn wir den Verfall sehen, der bei unseren Hunden quasi im Zeitraffer stattfinden.
Hör auf dein Herz, nur du kannst beurteilen was die richtige Entscheidung ist. Niemand anderes.
 
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Margot
11. Juni 12:19
Ich danke euch allen für die lieben Worte. Es ist ja auch nicht so, daß ich mir meine Schnuppelnase sofort schnappe und zum Arzt gehe. Ich hinterfrage mich nur selbst. Ich würde so eine Entscheidung niemals treffen, nur weil es für mich vielleicht einfacher wäre.
Aber ein Hundeleben sollte aus mehr bestehen, als nur fressen und Stuhlgang
 
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11. Juni 12:50
Liebe Margot,
ich habe am Samstag meinen Seelenhund mit 16 über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Bei uns war es im Prinzip wie bei euch. Die Entscheidung ist mir auch nicht leicht gefallen, im Gegenteil, aber ich bin da gleicher Meinung wie Simone Becker. Ich wollte meinen Opa noch in letzter Würde gehen lassen. Er lag letzte Woche morgens von oben bis unten eingekotet zwischen den Wassernäpfen und fand in der Nacht anscheinend nicht mehr raus aus der Ecke. Ziemlich entwürdigend und ihn so zu sehen hat mir in der Seele weh getan. Er dürfte bei uns zu Hause mit seiner Familie einschlafen.
Hör auf dein Herz. Es wird es dir sagen.
 
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Sabine
11. Juni 13:39
Die Spritze (Librela) tut meinem Hundesenior auch sehr gut, er bekommt, um ihn ruhiger werden zu lassen, täglich ein paar Tropfen Calmin forte (CBD Öl) und damit ist auch die Nacht gerettet, in der er vorher bis zu 7 Mal alle rausgebellt hat.
Sicher vermisst er auch sein Herrchen😔. Ich würde auch Nachts ein Licht anlassen. Schwer zu beurteilen kenne mich nicht mit Demenz beim Hund aus. Ich würde den Tierarzt fragen zwecks Medis bei so einem alten Hund würde ich lieber etwas mehr geben. Alles gute euch🫂