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Katrin
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Anzahl der Antworten 2934
zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Lisa
25. Sept. 16:49
Wo wir wieder beim Titel wären, dass Aufklärung einfach nicht reicht. Kein Dokus, keine Flyer beim Tierarzt, keine extra Steuer, kein Sachkundenachweis, keine Anfeindungen auf der Straße usw usw. Diese Hunde sind ihren Fans so viel wert, sie nehmen alles in Kauf. Unsummen an Geld, Tierarztbesuche, Stress. Es muss ein Zucht und Haltungsverbot her.
Genau so!
 
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Katrin
25. Sept. 16:51
https://www.instagram.com/reel/DPB_Zi4Dedx/?igsh=MWV1b2FlNTJxdzB5MA==

Thema Rückzüchtung
 
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Lisa
25. Sept. 16:59
https://www.instagram.com/reel/DPB_Zi4Dedx/?igsh=MWV1b2FlNTJxdzB5MA== Thema Rückzüchtung
Diese Seite macht eine sehr gute Aufklärungsarbeit. Davon teile ich auch immer wieder die Videos.

Ich kenne einen "Retromops" bei dem trotzdem laute Atemgeräusche zu hören sind. Er hat auch schon fast keine Zähne mehr, weil sich ganz viele im Kiefer verschoben und gelockert haben. Er ist gerade mal 5.

Das mit den Rückzüchtungen funktioniert einfach nicht.
Dann hat man maximal Hunde mit etwas weniger Problemen, wie zb in der Wirbelsäule/Keilwirbel, aber es sind eben immernoch viel zu viele Probleme übrig.
 
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Lisa
25. Sept. 19:46
https://share.google/95nYeJBt53N1I7JnT
 
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Kristina
25. Sept. 22:21
Ich bin 2x im Jahr in Do auf der VDH Ausstellung im Rahmen der Messe. ( als Zuschauer ) Bestimmte Rassen, bspw Frenchies dürfen dort garnicht mehr ausgestellt werden. Seit 2 Jahren oder so, glaube ich. Bei Anderen, zB SharPei wird jedes Tier auf dem Gelände vom Amtsvet angeschaut, ob Qualzucht Merkmale vorliegen.
Aber in der ARD-Doku von Eingangstext waren definitiv Frenchies auf der VDH Ausstellung (glaube iwo Süddeutschland) und wurden premiert...
Da macht dann auch jeder Landesverband was eigenes oder wie?
 
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Michi
26. Sept. 02:07
Aber in der ARD-Doku von Eingangstext waren definitiv Frenchies auf der VDH Ausstellung (glaube iwo Süddeutschland) und wurden premiert... Da macht dann auch jeder Landesverband was eigenes oder wie?
Ich kann dir nur sagen, wie es in Dortmund ist.
Aber soweit ich weiß, hat der VDH da keine Entscheidungsfreiheit.
Im Tierschutzgesetz ist verankert, dass es ein Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen gibt.
Die Umsetzung obliegt dann den zuständigen Veterinäramtern.
Auch kupierte Hunde dürfen nicht ausgestellt werden.
 
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Anja
26. Sept. 04:56
Aber in der ARD-Doku von Eingangstext waren definitiv Frenchies auf der VDH Ausstellung (glaube iwo Süddeutschland) und wurden premiert... Da macht dann auch jeder Landesverband was eigenes oder wie?
Könnte es sein, dass in der Doku das Gesetz vom Veranstalter ungefähr so ausgelegt wurde: HUNDE (nicht RASSEN) mit Qualzuchtmerkmalen dürfen nicht ausgestellt werden.
Da ja Züchter und Veranstalter der Meinung waren, die teilnehmrnden Hunde hätten keine QZMerkmale (Kommentar der Züchter: haben Nase und Rute), wurden sie (und somit die Rassen) ausgestellt...?! 😖
Das Gesetz ist einfach noch zu schwammig, weil es durch Wortklauberei aufgeweicht wird...
 
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Thomas
26. Sept. 06:48
Könnte es sein, dass in der Doku das Gesetz vom Veranstalter ungefähr so ausgelegt wurde: HUNDE (nicht RASSEN) mit Qualzuchtmerkmalen dürfen nicht ausgestellt werden. Da ja Züchter und Veranstalter der Meinung waren, die teilnehmrnden Hunde hätten keine QZMerkmale (Kommentar der Züchter: haben Nase und Rute), wurden sie (und somit die Rassen) ausgestellt...?! 😖 Das Gesetz ist einfach noch zu schwammig, weil es durch Wortklauberei aufgeweicht wird...
Das hatten wir gerade diskutiert - der VDH hatte sich zum Thena Tierschutzhundeverordnung und Ausstellungsverbot ja schriftlich geäussert:

Zitat aus dem Text:
"Zu beurteilen ist dies bezogen auf das einzelne Tier, nicht auf die Rasse.

Der VDH unterstützt das Anliegen, die Ausstellung von Hunden mit erblichen Krankheitsmerkmalen zu verhindern. Leider ist das Ausstellungsverbot des § 10 TierSchHuV auslegungsbedürftig, was in der Vergangenheit teilweise zu sachlich nicht gerechtfertigten und überzogenen Auslegungen der Vorschrift geführt hat. So wurden teilweise undifferenzierte pauschale Untersuchungspflichten für alle Hunde, die auf Hundeausstellungen gezeigt werden, angeordnet. In manchen Fällen wurden hierbei weiterführende, für die untersuchten Hunde belastende Untersuchungen gefordert.

Pauschale Untersuchungspflichten und belastende Untersuchungen sind nicht Gegenstand der Tierschutz-Hundeverordnung und der VDH widerspricht überzogenen Auflagen, die nicht im Sinne des Tierwohls sind, und setzt sich stattdessen für eine gezielte, angemessene Umsetzung der Vorschrift ein."
 
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Anja
26. Sept. 08:13
Das hatten wir gerade diskutiert - der VDH hatte sich zum Thena Tierschutzhundeverordnung und Ausstellungsverbot ja schriftlich geäussert: Zitat aus dem Text: "Zu beurteilen ist dies bezogen auf das einzelne Tier, nicht auf die Rasse. Der VDH unterstützt das Anliegen, die Ausstellung von Hunden mit erblichen Krankheitsmerkmalen zu verhindern. Leider ist das Ausstellungsverbot des § 10 TierSchHuV auslegungsbedürftig, was in der Vergangenheit teilweise zu sachlich nicht gerechtfertigten und überzogenen Auslegungen der Vorschrift geführt hat. So wurden teilweise undifferenzierte pauschale Untersuchungspflichten für alle Hunde, die auf Hundeausstellungen gezeigt werden, angeordnet. In manchen Fällen wurden hierbei weiterführende, für die untersuchten Hunde belastende Untersuchungen gefordert. Pauschale Untersuchungspflichten und belastende Untersuchungen sind nicht Gegenstand der Tierschutz-Hundeverordnung und der VDH widerspricht überzogenen Auflagen, die nicht im Sinne des Tierwohls sind, und setzt sich stattdessen für eine gezielte, angemessene Umsetzung der Vorschrift ein."
Da macht es sich der VDH meiner Meinung nach zu leicht.
Diese Ausstellungen sind doch dafür da, um seine Hunde (egal welcher Rasse) einem Richter vorzustellen, um sozusagen den Wert als Zuchthündin oder -rüde zu ermitteln.
Also wäre es doch nur gerechtfertigt, JEDEN Hund, den ich mit Zuchtgedanken auf eine Ausstellung bringe und richten lasse, vorher auf bestimmte QZ-Merkmale untersuchen zu lassen. Das Untersuchungsergebnis des (Haus-)TA ließe sich dann bei Ausstellungszulassung vorlegen (Hund ist anhand der Transpondernummer ja zweifelsfrei zu identifizieren).
Dieser minimale Aufwand sollte es dem VDH wert sein, wenn er tatsächlich Interesse an der Zucht möglichst gesunder Hunde hat.
Hat jetzt nichts mit TA-Untersuchung wegen QZ zu tun, aber ich gehe gern zu einem Spaßrennen bei einem Windhundeverein. Hier wird für JEDEN teilnehmenden Hund die Transpondernummer und der Impfstatus geprüft. Das geht RuckZuck und keiner regt sich auf.
Ich verstehe das "Gestöhne" des VDH nicht. Wenn nur noch (einigermaßen) gesunde Hunde (aller Rassen) ausgestellt werden dürften, würde sich die Anzahl der Tiere und somit der organisatorische Aufwand für den VDH schnell verringern.
Wenn ich als Züchter wüsste, dass meine Hunde mit ihrem Gesundheitszeugnis nicht durch die Zulassungskontrolle kommen würden, würde ich mir Meldung und Anfahrt zur Ausstellung sparen.
Aber... dem interessierten Publikum würden gesunde Hunde präsentiert werden und die Menschen würden im Alltag QZ besser erkennen. Denn man hätte den Vergleich "gesund" (auf der Ausstellung des Verbandes) zu "deformiert" im Alltag (vom Vermehrer).
 
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Andreas
26. Sept. 08:19
Das hatten wir gerade diskutiert - der VDH hatte sich zum Thena Tierschutzhundeverordnung und Ausstellungsverbot ja schriftlich geäussert: Zitat aus dem Text: "Zu beurteilen ist dies bezogen auf das einzelne Tier, nicht auf die Rasse. Der VDH unterstützt das Anliegen, die Ausstellung von Hunden mit erblichen Krankheitsmerkmalen zu verhindern. Leider ist das Ausstellungsverbot des § 10 TierSchHuV auslegungsbedürftig, was in der Vergangenheit teilweise zu sachlich nicht gerechtfertigten und überzogenen Auslegungen der Vorschrift geführt hat. So wurden teilweise undifferenzierte pauschale Untersuchungspflichten für alle Hunde, die auf Hundeausstellungen gezeigt werden, angeordnet. In manchen Fällen wurden hierbei weiterführende, für die untersuchten Hunde belastende Untersuchungen gefordert. Pauschale Untersuchungspflichten und belastende Untersuchungen sind nicht Gegenstand der Tierschutz-Hundeverordnung und der VDH widerspricht überzogenen Auflagen, die nicht im Sinne des Tierwohls sind, und setzt sich stattdessen für eine gezielte, angemessene Umsetzung der Vorschrift ein."
..ehrlich gesagt erscheint mir die Argumentation des VDH als irreführende Verwässerung des Tierschutzes.

"Nicht Rassen sondern einzelne Tiere"

Mich ärgert das sehr und es geht wohl auch um Geld und das Bedienen der entsprechenden Nachfrage!

Ich verlinkte hier mal die Bundessiegerzuchtschau 2025.. meiner Rasse..

Ich sehe bei Zuchtschauen Weltsieger mit Qualzuchtmerkmalen.. aber ja..
vielleicht sind die Weltsieger (noch) gesund.
Also ist der "Schwund" ja vertretbar und schiesslich wollen die Mitglieder es ja so..
😔