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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Andreas
26. Mai 14:36
Mein Beispielbild zeigt einen Mischling. Ich habe ihn vom Schäfer gezielt ausgesucht nach der Gesundheit und der Funktionalität der Elterntiere und der weiteren Vorfahren.

Unten eine prämierte Rassehündin nach Standard.

Menschliche Eingriffe in Richtung "Schönheit".. bei Missachtung der Funktionalität sind für mich oft das Problem.

Zum Glück denken viele Zuchtverbände um.. aber es dauert lange, bis Fehlentwicklungen rückgängig gemacht sind.

In meiner Kindheit wäre der obige Hund noch "Standard" gewesen.
 
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Andreas
26. Mai 15:16
..zur angesprochenen Wahrnehmungsverzerrung kann ich das Problem aus meiner Sicht voll bestätigen.

Wir waren ja in einer SVOG zum Training. Der Züchter/ Trainer sagte über meinem Hund .. " ok, athletisch, sehr fitt, triebstark und auch "Schussfest".. aber soo hässlich 😉

mit dem könne ich keinen Blumentopf gewinnen. 🤓
Ist halt nur ein Mischling....
Leider sah ich viele schöne, prämierte Hunde "hoppeln".. was mich traurig machte.

Für mich steht die körperliche und geistige Gesundheit eines Hundes über allem.
 
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Bernadette
26. Mai 18:16
..zur angesprochenen Wahrnehmungsverzerrung kann ich das Problem aus meiner Sicht voll bestätigen. Wir waren ja in einer SVOG zum Training. Der Züchter/ Trainer sagte über meinem Hund .. " ok, athletisch, sehr fitt, triebstark und auch "Schussfest".. aber soo hässlich 😉 mit dem könne ich keinen Blumentopf gewinnen. 🤓 Ist halt nur ein Mischling.... Leider sah ich viele schöne, prämierte Hunde "hoppeln".. was mich traurig machte. Für mich steht die körperliche und geistige Gesundheit eines Hundes über allem.
Da liegt doch der Kern der ganzen Probleme… man hat einen super tollen Hund mit nem festen Charakter, der allen Anforderungen entsprechen würde, aber er sieht nicht aus wie der Rassestandard 😑 Also ich finde nen Mischling, mit geradem Rücken 1000 mal schöner, als nen reinrassigen Schäferhund mit Karpfenbuckel…
 
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Andreas
26. Mai 18:26
Da liegt doch der Kern der ganzen Probleme… man hat einen super tollen Hund mit nem festen Charakter, der allen Anforderungen entsprechen würde, aber er sieht nicht aus wie der Rassestandard 😑 Also ich finde nen Mischling, mit geradem Rücken 1000 mal schöner, als nen reinrassigen Schäferhund mit Karpfenbuckel…
das geht mir auch so.. Fairerweise will ich sagen, dass gerade bei den Schäfis, aktuell relativ viel "Gutes" passiert.

Leider geht es neben einer guten Zucht auch und vllt vor allem, um die Einstellung der Menschen.

Eine echte Veränderung braucht, meiner Ansicht nach, noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.. und leider auch den Gesetzgeber.

vllt sogar eine neue Generation von Hundehaltern. 😔

Den größten, den kleinsten, den schönsten, den niedlichsten, den seltensten, den exotischsten, den teuersten uvm... Hund zu haben, darf kein Kaufkriterium mehr sein..
 
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Monika
26. Mai 19:02
das geht mir auch so.. Fairerweise will ich sagen, dass gerade bei den Schäfis, aktuell relativ viel "Gutes" passiert. Leider geht es neben einer guten Zucht auch und vllt vor allem, um die Einstellung der Menschen. Eine echte Veränderung braucht, meiner Ansicht nach, noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.. und leider auch den Gesetzgeber. vllt sogar eine neue Generation von Hundehaltern. 😔 Den größten, den kleinsten, den schönsten, den niedlichsten, den seltensten, den exotischsten, den teuersten uvm... Hund zu haben, darf kein Kaufkriterium mehr sein..
Meine Erfahrung mit einem Teckelclub in Vorsfelde. Ich hatte vor Jahren angefragt mit meiner etwa 2jährigen Dackeline (ohne Papiere, da Mischling zwischen Kurzhaardackel und Langhaardackel, sonst 100% Dackel) weil ich einfach nur eine dackelgerechte Beschäftigung und Kumpels in gleicher Größe suchte. Züchten wollte ich ja eh nicht mit ihr. Da hieß es nur was ich denn mit so einem Hund wolle, sowas nehmen sie nicht auf. Ich hätte genauso gut mit einem rumänischen TS-Hund anfragen können. Der Ton war echt unglaublich! Wenn alle Rassevereine so auftreten, wie ich es mit dieser Vertreterin des DTK erlebt habe (oder mit Anfragen bei Geflügelvereinen), dann wundert es mich nicht, dass über "sinkende Mitgliederzahlen" gejammert wird.
Mir persönlich sind gesunde Tiere wichtig und für manche Vereinsdullies scheint es nur ums Prestigè zu gehen.
Traurig, denn eigentlich sollten gesunde Tiere gerade den Züchtern das Wichtigste sein!
Würde ich nicht auch ein paar Züchterinnen kennen, die einiges für die Zucht gesunder und wesensstarker Tiere tun, ich würde einen riesigen Bogen um Zuchttiere machen.
 
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Petra
27. Mai 08:33
Zugegebener Maßen hatten wir uns in den Ridgeback verliebt durch etliche Begegnungen. Einfach vom Auftreten und Wesen her. Um den Ridge haben wir uns leider keine großen Gedanken gemacht. Nach jetzigem Wissen hätten wir uns einen ridgelosen Ridgeback geholt. Aber wir haben sie jetzt und sind sehr glücklich. Es wäre gut, wenn der Ridge nicht mehr so hartnäckig gezüchtet werden würde. Vielleicht besser für manchen Hund. Unsere Hündin ist gesund was den Ridge betrifft. Ansonsten ist sie auch körperlich fit und gesund. Beide Eltern hatten Gesundheitszeugnis und Papiere. Leider wird man auch mit einem Zuchtverbot in unserem Land nur marginal einschränken, ganz vorbei mit den Hunden wird es nicht sein, wenn das Ausland weiter macht. Selbst kupierte Hunde tauchen immer noch auf, auch wenn es bei uns verboten ist. Wer es sich leisten kann, der holt sich seinen Hund auch anders wo. Mitunter war oder ist noch der Ridgeback ein preisiger Hund und stellt immer noch bei Manchem einen Status dar, die Kennel werden sich leider die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Aber das ist nur eine Feststellung, kein Wunsch von mir und auch nicht meine Meinung.
 
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Petra
27. Mai 08:54
Ich habe aber gehört, früher wurden die ridgelosen Ridgeback umgebracht und keinesfalls zum Züchten verwendet. Heutzutage bekommt der ridgelose Ridgeback schon einen anderen Status, wird nicht mehr umgebracht. Wie es mit dem Züchten ausschaut weiß ich nicht Bescheid, aber die ridgelosen Ridgeback sind vielleicht schon auf dem Vormarsch. Vielleicht findet auch hier mal ein Umdenken statt zum Wohle des Tieres.
 
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Andreas
27. Mai 08:58
Ich habe aber gehört, früher wurden die ridgelosen Ridgeback umgebracht und keinesfalls zum Züchten verwendet. Heutzutage bekommt der ridgelose Ridgeback schon einen anderen Status, wird nicht mehr umgebracht. Wie es mit dem Züchten ausschaut weiß ich nicht Bescheid, aber die ridgelosen Ridgeback sind vielleicht schon auf dem Vormarsch. Vielleicht findet auch hier mal ein Umdenken statt zum Wohle des Tieres.
Deine Hündin ist einfach nur ein absolut toller, wunderschöner Hund.. egal ob ein ridge vorhanden ist.

Ich finde die Rasse auch faszinierend und Ihr passt offensichtlich toll zueinander.. was für mich das Beste ist 🤓
 
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Cornelia
27. Mai 08:59
Ich habe aber gehört, früher wurden die ridgelosen Ridgeback umgebracht und keinesfalls zum Züchten verwendet. Heutzutage bekommt der ridgelose Ridgeback schon einen anderen Status, wird nicht mehr umgebracht. Wie es mit dem Züchten ausschaut weiß ich nicht Bescheid, aber die ridgelosen Ridgeback sind vielleicht schon auf dem Vormarsch. Vielleicht findet auch hier mal ein Umdenken statt zum Wohle des Tieres.
Das soll es auch bei den Dalmatinern gegeben haben, Fehlfarben wie Lemon oder Orange wurden „entsorgt“.
 
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Katrin
27. Mai 09:04
Ich habe aber gehört, früher wurden die ridgelosen Ridgeback umgebracht und keinesfalls zum Züchten verwendet. Heutzutage bekommt der ridgelose Ridgeback schon einen anderen Status, wird nicht mehr umgebracht. Wie es mit dem Züchten ausschaut weiß ich nicht Bescheid, aber die ridgelosen Ridgeback sind vielleicht schon auf dem Vormarsch. Vielleicht findet auch hier mal ein Umdenken statt zum Wohle des Tieres.
Ein Ridgeloser könnte mir durchaus gefallen.

Was man halt bei dieser Geschichte sieht ist wieviele Rasseprobleme eigentlich hausgemacht sind. Vieles hätte man vermeiden können hätte man von Anfang an mehr Wert auf Gesundheit anstelle auf Optik und ungünstige Rassestandards gelegt.

Die Idee von Zucht war gut (Hunde zu erschaffen die Meister auf ihrem Gebiet sein können). Irgendwann hat man sich dann aber verrannt.