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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 20. Aug.

Kupierte Dobermänner

Hallo 🤗 Hunde mit kupierten Ohren und Ruten sieht man in Deutschland (zum Glück) immer weniger. Allerdings sehe ich gerade Dobermänner hauptsächlich kupiert. Weiß jemand woran das liegt? Stammen die dann wirklich alle immer aus dem Tierschutz oder schlechter Haltung? Oder gibt es da für Züchter eine Art Grauzone? Oder gibt es gerade beim Dobermann noch irgendwelche besonderen Aspekte weshalb sie auch kupiert werden (dürfen)? Ich kenne mich damit wirklich nicht aus, mir fallen nur immer wieder abgeschnittene Ohren und Ruten bei genau dieser Rasse auf. Vielleicht weiß ja jemand ne Antwort oder kann auch aufgrund von Erfahrung was ausschließen?
 
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Sabine
10. Juli 14:10
Exakt
Was ist denn falsch?
 
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Jule
10. Juli 14:44
Meines Wissens nach kommen viele der kupierten Dobermänner aus tschechischen Arbeitslinien da ist das leider noch „erlaubt“
 
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Valerie
10. Juli 14:47
Tatsächlich ja 😂😂😂 ohne medizinische Indikation ist (in unserer Gesellschaft) Kastration tierschutzwidrig, da sie die individuelle Entwicklung stoppt. Aber ich merke gerade, der Austausch ist sinnlos, also alles Gute und ich bete, dass es nicht viele von dir in der Hundeausbildung gibt
Naja ihr habt grundlegend ignoriert was ich aussagen wollte, von daher, Ja, die Konversation ist sinnlos, da nicht verstanden werden möchte, was meine Aussage war
 
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Valerie
10. Juli 14:53
Ich habe mir gerade Listen der Jagdhunde angesehen und mir drängt sich eine Frage auf. Die meisten Jagdhunde haben lange Schlappohren und immer haben sie Ruten. Es gibt ein paar, wie der Polodengo, die haben tatsächlich Stehohren. Nun frage ich mich: wäre es nicht wesentlich sinnvoller, Hunde mit natürlichen Stehohren zur Jagd zu verwenden (wenn Schlappohren zur tödlichen Gefahr werden können) statt Hunden dieses Leid des Kupierens an zu tun. Verstehe ich nicht.... Und, Dobis werden auf Jagdseiten immer in ihrer "schönsten" kupierten Form, nie in ihrer natürlichen abgebildet. Da drängt sich mir doch der Verdacht auf, dass auch bei Jägern Dobis kupiert werden, um einem Ideal zu entsprechen....wie gesagt, ansonsten könnte man ja auf Hunde zurück greifen, deren Ohren natürlich stehen. Und Ruten könnten auch durch Selektion kürzer werden. Dauert, aber unmöglich wäre es nicht....
Ich habe doch in genau dem Post gesagt warum es besser ist das Jagdhunde Schlappohren haben? Ich versteh jetzt ehrlich gesagt nicht worauf die eingehen möchtest. Genau das hab ich doch erklärt. Und dass du hauptsächlich Bilder mit langer Rute findest: natürlich! Das Docken ist doch verboten?! Guck dir Mal die GSP an, haben für gewöhnlich halb kurze oder kurze Rute. Denn eine Rute Mal eben kurz zu züchten ist nicht wirklich einfach. Siehst du ja schon an Hütevertretern wie dem Corgi oder Aussie. Bei beiden gibt es die Bobtails, aber um da wirklich zu erfolgen zu kommen hätte man Kreuzen müssen, so wie es heute auch getan wird um Merle oder Silber Varianten zu bekommen. Und das wäre unsinnige Kreuzungen gewesen, deshalb die Auswahl auf Hunde mit dünner Rute sodass Docken leichter und sicherer wurde. Geht schneller als bspw einen Aussie reinzukreuzen mit einem (ich denke) rezessiven Bobtail Gen, dadurch quasi die Rasse zu versauen und auf Hoffnung der Vererbung eines rezessiven Allels die Rase neu scharf züchten?
Zumindest stell ich mir das Wesentlich komplizierter vor. Und auch damals wäre das dann nicht mehr als Rassehund anerkannt worden. Alles etwas kompliziert.
 
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Valerie
10. Juli 14:55
Das Argument mit der jagdlichen Verwendung kann ich jetzt nur schwer nachvollziehen. Ob der Dobi hier und da dafür eingesetzt wird, kann ich nicht beurteilen. Aber erstmal ist er kein klassischer Jagdhund. Umgekehrt und überspitzt ausgedrückt: Wenn es jetzt jemand sinnvoll findet, einen Zwergspitz als Wachhund einzusetzen, dann soll er das von mir aus tun. Aber niemand käme wohl auf die Idee, den durch Operationen körperlich den klassischen Wachhund wie Dobermann, Rottweiler oder ähnlichen möglichst ähnlich zu machen. Außerdem fällt mir bei den ursprünglich dafür gezüchteten Jagdhunden auf, dass die fast alle Schlappohren und ne intakte Rute haben. Scheint ja zu funktionieren. Am Ende: Wenn ein Hund für einen vorgesehenen Verwendungszweck nicht gedacht und gezüchtet wurde und dafür erstmal umoperiert werden muss, dann ist diese Rasse für diese Verwendung vielleicht einfach nicht geeignet und man sollte besser nach was passenderem suchen. Ebenso, wenn einem als Halter eine bestimmte Rasse in ihrer natürlichen Erscheinung optisch nicht gefällt.
Und alle Jagdhunde die als Hetzjäger unterwegs waren und damit am Wild, wurden auch quasi immer gedockt
Da das inzwischen schon eine ganze Weile illegal ist, findet man das natürlich seltener
Aber das war ja auch gar nicht der Punkt...
 
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Valerie
10. Juli 14:56
Jagdlich geführte Dobermänner sind, glaube ich, komplett Out. Und was in grauer Vorzeit war, kann nicht als Argument für heute dienen. Außerdem: Wenn ein Schwanz am Jagdhund so unendlich gefährlich ist...wie hat der Wolf nur überlebt?
Natürlich ist das Out. Was an "die Ursprünge des Kupieren und Dockens" war missverständlich? 😬 Hab ich nicht deutlich genug gesagt, dass für Gebrauchshunde sinnvoll, für Ästhetik behindert?
 
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Johanna
10. Juli 15:00
Es gibt sogenannte Ohrrandnekrosen die kurz gefasst dafür sorgen das die Ohrspitzen aufreißen. Dies ist oft mit großen Schmerzen, Entzündungen und eben Blutungen verbunden.
Vor Jahren stand bei unserem großen, der zeitweise sehr schlimm darunter litt, die Überlegung im Raum die Ohren daher zu kopieren, um das Leid zu lindern, da durch das mittlerweile tickartige Schlackern/Schütteln der Ohren das aufplatzen, bei ihm, begünstigt. Dieser Vorschlag kam vom Tierarzt und wäre ein gesonderter medizinischer Fall, da nicht klar war wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das es wirklich Abhilfe schafft, entschieden wir uns gemeinsam letztendlich doch dagegen, die Überlegung war jedoch da. Also kann ich mir durchaus vorstellen das es bei manchen Hunden auf Grund medizinischer Grundlage durchgeführt wird, natürlich dann unter Vollnarkose.
Ohrrandnekrosen treten vorallem bei den Pinschern, also Dobermann, Deutscher-Pinscher, Zwerg-/Rehpinscher auf.

Ich gehe davon aus das es bei den meisten Hunden nach wie vor jedoch leider dem krankhaften Schönheitsideal des Menschen zu verschulden ist.

Es gibt Hunde auch die mit nicht vorhandenen Ruten geboren werden, sowas nennt sich auch Brachyurie.
 
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Anna
11. Juli 00:05
Ich habe doch in genau dem Post gesagt warum es besser ist das Jagdhunde Schlappohren haben? Ich versteh jetzt ehrlich gesagt nicht worauf die eingehen möchtest. Genau das hab ich doch erklärt. Und dass du hauptsächlich Bilder mit langer Rute findest: natürlich! Das Docken ist doch verboten?! Guck dir Mal die GSP an, haben für gewöhnlich halb kurze oder kurze Rute. Denn eine Rute Mal eben kurz zu züchten ist nicht wirklich einfach. Siehst du ja schon an Hütevertretern wie dem Corgi oder Aussie. Bei beiden gibt es die Bobtails, aber um da wirklich zu erfolgen zu kommen hätte man Kreuzen müssen, so wie es heute auch getan wird um Merle oder Silber Varianten zu bekommen. Und das wäre unsinnige Kreuzungen gewesen, deshalb die Auswahl auf Hunde mit dünner Rute sodass Docken leichter und sicherer wurde. Geht schneller als bspw einen Aussie reinzukreuzen mit einem (ich denke) rezessiven Bobtail Gen, dadurch quasi die Rasse zu versauen und auf Hoffnung der Vererbung eines rezessiven Allels die Rase neu scharf züchten? Zumindest stell ich mir das Wesentlich komplizierter vor. Und auch damals wäre das dann nicht mehr als Rassehund anerkannt worden. Alles etwas kompliziert.
Nur ganz kurz am Rande zum NBT beim Aussie:

Der vererbt sich dominant, d.h. eine Kopie des Gens ist ausreichend, um das Merkmal auszuprägen.

Umgekehrt ist die reinerbige Form für die Hunde schon im Mutterleib tödlich, weshalb es verboten ist, NBT Hunde mit anderen NBT Trägern zu verpaaren.
Da verhält es sich also tatsächlich ähnlich wie das Merle-Gen.

Das Gen zu 100% in die Population einer Rasse (wie z.B. den Dobermann) zu etablieren wäre also schon biologisch unmöglich, da selbst bei der verbotenen Verpaarung zweier Trägertiere trotzdem ein Viertel der Welpen eine normale lange Ruten hätte.
Aber vor allem wäre der Versuch ethisch und tierschutzrechtlich verwerflich, da ein anders Viertel jedes Wurfes tot bzw. gar nicht auf die Welt kommen würde...
 
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Kristin
5. Feb. 17:26
Ich habe vom Kupieren auch nie etwas gehalten und war froh, als es erst bei den Ohren und später auch bei der Rute verboten war. Schön fand ich kupierte Hunde nie.
 
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Kristin
5. Feb. 17:33
So sollte ein Dobermann aussehen! Kupieren ist verstümmeln! Man findet immer jemanden, der das macht, wenn man es möchte, aber warum fügt man einem Welpen Schmerzen zu? Man nimmt dem Hund das Urvertrauen! Schaut euch Dobi Besitzer an (unkupert/kupiert) und das spricht Bände (ausgenommen die, die ihren kupierten Dobi aus demTierschutz haben)! Und NEIN, DAS ist nicht Geschmacksache, kupieren ist tierschutzwidrig und wer kupiert, oder kupieren lässt, verstößt gegen das Gesetz und sollte bestraft werden. Welche Gründe es früher auch gegeben haben mag, dass kupiert wurde, sie gelten heute nicht mehr.
Das gehörte früher einfach zum Rassestandart. Über viele tierschutzrelevanten Dinge hat man sich vor 30 oder 50 Jahren keine Gedanken gemacht.