Kupieren der Ohren und Ruten hat seinen Ursprung im Jagddienst und Schutzdienst.
Jagdhunde die viel auf großes Wild, vor allem Wildschweine, gingen, wurden kupiert, da jede Extremität ein Todesrisiko für den Hund darstellt. (Ich habe selbst einmal miterlebt wie einem Weimaraner von einer Sau die Rute aus der Hüfte gerissen wurde, wir mussten den Hund sofort erschießen)
Im Schutzdienst wurde dies eingeführt, da man bei Schäferhunden uä feststellte, das Hunde mit aufgestellten Ohren deutlich präziser Orten konnten und weniger Verletzungen davon trugen wenn sie bspw gegen Wölfe kämpften um ihren Hof zu verteidigen. Da Schlappohren deutlich leichter von Gegner zu fangen und abzureißen sind
Dobis wurden als Wachhunde aber auch als Jagdhunde geführt.
Um bei solchen Hunden eine reibungslose Amputation der Rute und der Ohren zu gewährleisten, haben viele Züchter darauf hin gearbeitet, dass die Ohren und die Rutenknochen extrem dünn sind, damit die Wunden schnell und ohne Komplikationen heilen.
Das hat heute die Folge, dass vor allem Dobis, Terrier und Pitbulls schnell medizinische Probleme bekommen. Die Rute kann schon brechen, wenn der Hund gegen den Türrahmen wedelt, die Ohren können einreißen, wenn der Hund sich schüttelt, weil sich nicht mehr dazu da sind am Hund zu bleiben.
Solche Brüche und Risse heilen beim Erwachsenen Hund extrem schwer, sind äußerst schmerzhaft und potentiell tödlich, da sich die Wunden schnell infizieren. Viele Hunde, gerade dieser Rassen, werden älter notkupiert weil die mehrfach gebrochene Rute nicht mehr gerettet werden kann und amputiert werden muss, was für den erwachsenen Hund sehr schmerzhaft ist und dann auch problematisch wird, da der Hund ein Kommunikationsmittel verliert.
Welpen werden in den ersten Tagen kupiert, wenn die Nervenenden noch nicht gebildet sind und der Hund nahezu keine Schmerzen wahrnimmt. Bis der Welpe dann anfängt herum zu laufen, sind die Wunden bereits verheilt und der Hund benutzt Rute und Ohren von klein auf anders in der Kommunikation.