Hallo Sandra,
Der äußere Gehörgang unserer kleinen und großen Fellnasen verläuft im Gegensatz zu Unseren nicht gerade, sondern fällt erst senkrecht ab und wendet sich dann horizontal dem Schädel zu. Der Anfangsteil des Ganges ist knorpelig und demnach gut beweglich.
Dein Tierarzt hat sicherlich zuvor mit einem Handothoskop den Gehörgang begutachtet. Wenn man das Trommelfell nicht einsehen kann, ist es durchaus sinnvoll mittels sanfter Spüllösungen oder Ohrreinigern sowie Tupfern oder Wattestäbchen, die groben Krusten und den Ohrenschmalz zu entfernen. Durch die anatomische Beschaffenheit des Ganges kann das Trommelfell i.d.R. nicht perforiert werden und Dreck wird eher entfernt als weiter reingesteckt. Wenn die Krusten erstmal gelockert wurden, fangen die Hunde üblicherweise das Schütteln an. Das ist von Vorteil! Denn dadurch schütteln sich die Hunde zusätzlichen Dreck raus!
Außerdem werden Hunde durch Flüssigkeiten im Ohr dazu angeregt, sich zu schütteln. Es ist also normal, dass sich dein Hund nach dem Tierarztbesuch bzw. Nach jedem Eingeben von Lösungen in das Ohr vermehrt schüttelt!
Die Ursachen für eine Ohrenentzündung sind vielfältig. Hängeohren (schlechte Belüftung des Gehörganges), zu enger Gehörgang (tlw. Rassespezifisch), übermäßige Ohrschmalzproduktion, feuchtes Ohrmillieu (häufiges Schwimmen) oder aber übertriebene Reinigungen begünstigen solch ein Krankheitsgeschehen. Zudem spielen Parasiten (Ohrmilben), Fremdkörper und allergische Erkrankungen eine zentrale Rolle bei der Entstehung.
sehr häufig kann es zu Komplikationen bedingt durch Pilzinfektionen, wie Hefepilze oder Malassezien, sowie Bakterielle Infektionen auf. Diese sollten mittels Ausstrich unterm Mikroskop oder Tupferprobe abgeklärt werden, um die entsprechende Behandlung einzuleiten!
Bei chronischen, therapieresistenten Fällen kann durch eine Ohroperation der Gehörgang wieder durchgängig gemacht, besser durchlüftet und drainiert werden oder der Gehörgang entfernt werden.