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Jacky
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zuletzt 10. Sept.

Lipom Hund

Hallo mein Hund ist schon 14 Jahre alt und hat nun das zweite Lipom. Das erste an der Brust habe ich vor zwei Jahren weg operieren lassen, nun haben wir das zweite am Bein entdeckt. Waren schon beim Tierarzt der sagt so lamg es ihm nicht stört würde er nicht operieren. Was sind da eure Erfahrungen? Liebe Grüße Jacky & Zottel ☺️🐾❤️
 
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Steffi
10. Sept. 17:02
Hallo Jacky, deine Frage ist so pauschal leider nicht zu beantworten. Es kommt ein bisschen auf die Größe, die Zeit der Vergrößerung und die genaue Position des Lipoms am Bein an. Sofern das Lipom nicht über Krischgröße hinaus wächst, kann es sicherlich belassen werden. Sollte es doch bereits größer sein, ist abzuwägen, es nicht doch entfernen zu lassen. Zum einen ist es deutlich einfacher eine kleine Umfangsvermehrung zu entfernen, demnach geht es auch viel schneller und die Narkose- bzw. Sedationszeit verkürzt sich enorm. Zum anderen gilt zu beachten, dass an den Gliedmaßen nicht so viel „überschüssige“/ dehnbare Haut vorhanden ist, wie beispielsweise am Brustkorb oder der Flanke. Sollte das Lipom also irgendwann so groß sein, dass es den Hund doch stört und entfernt werden muss , ist demzufolge nicht genug Haut vorhanden, um die Wunde wieder zu verschließen. Möglicherweise ist dann eine Hautplastik nötig (Haut muss von einer anderen Stelle dorthin verschoben werden). Natürlich sollte auch der Gesundheitszustand des Hindes in die Abwägung einbezogen werden. Das Alter an sich ist jedoch kein Grund von einer notwendigen OP abzusehen. Vor einer möglichen Narkose sollte dein Zottel eingehend untersucht werden. Es sollte eine sogenannte geriatrische Blutuntersuchung erfolgen. Das Herz sollte eingehend untersucht und gegebenenfalls zuvor behandelt werden (bei vorliegendem Herzproblem). Alle bekannten Vorerkrankungen sollten bei der Auswahl des Narkosemittels berücksichtigt werden. Außerdem sollte eine per Spritze eingeleitete Narkose mittels Narkosegas fortgesetzt werden. Dies erfolgt über einen sogenannten Endotrachealtubus, über welchen die Atmung kontrolliert und gegebenenfalls gesteuert werden kann. Ein Venenzugang muss gelegt werden, sodass jederzeit Notfallmedikamente gegeben werden können. Es sollte ein entsprechendes Monitoring zur Überwachung des Patienten vorhanden sein. All dies kann beim Tierarzt erfragt werden. Dennoch birgt natürlich jede Narkose ein gewisses Risiko. Durch ausgiebige Voruntersuchungen, schonender, bedacht ausgewählter Narkosemittel, die entsprechende Narkoseüberwachung, sowie die Überwachung während der Aufwachphase kann das Risiko allerdings um ein Vielfaches reduziert werden.