Hallo Mimi,
Ein Lebershunt, auch als portosystemischer Shunt bezeichnet, stellt eine angeborene Missbildung der Lebergefäße dar. Durch diese Missbildung durchläuft das Blut nur zu einem sehr geringen Teil die Leber. Da die Leber als Organ für die Entgiftung des Blutes sowie für viele Stoffwechselvorgänge verantwortlich ist, stellt die Umgehung der Leber für den Organismus ein großes Problem dar.
Typische Anzeichen eines Lebershunts sind Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, gelegentliches Erbrechen, reduzierte Futteraufnahme und Gewichtsverlust. Auch kann sich ein zurückgebliebenes Wachstum bemerkbar machen. Zudem kommt es zu Verhaltensauffälligkeiten und neurologischen Ausfällen, wie Unkoordiniertheit, Ataxie, Schwäche, wiederkehrende Blindheit und gelegentlich komatöse Zustände. Die Anzeichen, die der Hund zeigt, passen somit zu den typischen Symptomen eines Lebershunts. Charakteristisch für die Symptomatik eines portosystemischen Shunts ist das periodische Auftreten. Symptomreichen Phasen folgen Zeiten vollkommener Beschwerdefreiheit.
Um einen Lebershunt zu diagnostizieren werden zunächst verschiedene Blutuntersuchungen angefertigt. Die Besimmung von Ammoniak und Gallensäure nehmen hierbei einen besonderen Stellenwert ein. Die Blutuntersuchungen können durch eine Ultraschalluntersuchung der Leber gestützt werden. Bei ca. 85% der erkrankten Hunde sind charakteristische Veränderungen der Leber im Ultraschall darstellbar. Bleibt der Ultraschall unauffällig ist eine CT-Untersuchung angeraten, um den Verdacht zu bestätigen. Bei gesicherter Diagnose kann der Lebershunt chirurgisch korrigiert werden.
Die Tierärzt der FU Berlin werden höchstwahrscheinlich bereits alle ersten diagnostischen Schritte eingeleitet haben, um einen Lebershunt zu überprüfen. Sprachen die bisherigen Untersuchungen gegen einen Lebershunt, kann eine CT-Untersuchung hilfreich sein, um den Verdacht endgültig auszuschließen. Die Symptome, die der Hund deiner Freundin zeigt, können aber auch aufgrund anderer Erkrankungen, wie einer Störung im Großhirn entstehen.
Du solltest deine Freundin bestärken sich von den Tierärzten/Tierärztinnen nochmals genau erklären zu lassen, ob ein Lebershunt als Diagnose bei ihrem Hund noch im Raum steht. Liegen diesbezüglich noch Unklarheiten vor, werden die Ärztinnen und Ärzte deine Freudnin hierhingehend aufklären können. Zudem sollten baldig weitere diagnostische Schritte, wie eine CT- oder MRT-Untersuchung durchgeführt werden, um anderen Differentialsdiagnosen auf den Grund zu gehen.
Ich drücke die Daumen, dass das Problem schnell gefunden wird.
Alles Gute 🐾