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Ingrid
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Anzahl der Antworten 2
zuletzt 6. Aug.

Kreuzbandriss

Hallo, gestern wurde ein meiner Hündin ein Kreuzbandriss hinten links diagnostiziert. Es passierte beim normalen Gassigehen, dass sie plötzlich das Bein nicht mehr aufsetzte. Sie ist ca. 14-16 Jahre alt und schon immer ein sehr ruhiger Hund. Sie hat auch bereits viele Lipome und Alterswarzen. Vor einigen Jahren stiegen plötzlich die Leberwerte ins Unermessliche und sie konnte gerade so gerettet werden. Das bekam sie noch 3 weitere Male. Es konnte keine Ursache festgestellt werden. Seither bekommt sie nur Leberdiätfutter und keinerlei anderes Futter. Seit 2 Jahren ist das nicht mehr vorgekommen, unsere Tierärztin rät aber von Schmerzmitteln und unnötigen Impfungen ab. Meine Frage ist jetzt ob Tiffany eine OP überstehen würde oder ob es eine andere Lösung gibt. Was gibt es an Alternativen? Vielleicht haben Sie einen guten Rat. Danke schon mal.
 
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Nora
Beliebteste Antwort
6. Aug. 18:54
Hallo Ingrid, Bei einem Kreuzbandriss sind sowohl die Stabilität ls auch die Funktionalität des Kniegelenkes stark beeinträchtig. Zudem ist ein Kreuzbandriss zumeist mit Schmerzen für den Hund verbunden. Bei sehr kleinen Hunden ist nicht zwangsläufig eine Operation indiziert. Die Instabilität des Gelenkes wird vom Körper durch bindegewebige Reparation, einer sogenannten Gelenkkapselfibrose, und muskulärer Dekompensation ausgeglichen. Bei Hunde über 5 kg jedoch reichen diese Prozesse zumeist nicht mehr aus. Bei älteren Hunden kommt hinzu, dass durch den veränderten Stoffwechsel die Muskelmasse nicht mehr so zunimmt wie bei jungen Hunden, und somit eine muskuläre Kompensation zumeist nicht ausreichend erfolgt. Kann sich das Kniegelenk nicht von selbst stabilisieren, gibt es leider keine Behanldungsmöglichkeit außer einer Operation. Es besteht die Möglichkeit, durch spezielle Kniegelenksbandagen die Gelenkstabilität zu verbessern und die Schmerzen zu reduzieren. Eine Heilung bringt die Kniebandage jedoch nicht - sie wird zumeist vor der Operation zur Linderung der Bewegungsschmerzen und nach der Operation zur Verbesserung der Rekonvaleszenz eingesetzt. Zu dem Narkoserisiko deines Hundes kann ich pauschal leider keine Aussage machen - dafür bedürfe es einer eingehenden klinischen Untersuchung und eines aktuellen Blutblides. Es lässt sich jedoch sagen, dass Alter allein keine Erkrankung und somit nicht zwingend mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden ist. Es gibt heutzutage eine ganze Reihe an Narkosemittel-Kombinationen, die auch für ältere Hunde gut verträglich sind. Anders verhält es sich im Falle der Lebererkrankung. Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan des Körpers. Bei einer Narkose ist v.a. die Leber für die richtige Umsetzung und den Abbau der Narkosemedikamente verantwortlich. Ob deine Hündin trotz ihrer Leberproblematik operiert werden kann, bzw. wie hoch das Risiko einer Operation ist, kann deine Tierärztin durch die Kombination des aktuellen Leberstatus und der von ihr verwendeten Narkosemedikament-Kombination natürlich nur abschätzen. Eine Garantie gibt es nicht. Es ist sicherlich eine Frage der Abwägung, für welchen Weg du dich entscheidest. Der Versuch einer Selbstheilung kann, mit viel Glück, zum Erfolg führen. Ein Hinauszögern der Operation ist aber gleichzeitig mit einem erhöhten Operationsaufwand aufgrund von Narbenbildung im Kniegelenk verbunden. Sollte deine Tierärztin die Narkose für möglich halten, ist dies wahrscheinlich der effektivste Weg, um den Kreuzbandriss deiner Hündin zu behandeln. Ich wünsche euch beiden alles Gute!
 

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Nora
6. Aug. 18:54
Hallo Ingrid, Bei einem Kreuzbandriss sind sowohl die Stabilität ls auch die Funktionalität des Kniegelenkes stark beeinträchtig. Zudem ist ein Kreuzbandriss zumeist mit Schmerzen für den Hund verbunden. Bei sehr kleinen Hunden ist nicht zwangsläufig eine Operation indiziert. Die Instabilität des Gelenkes wird vom Körper durch bindegewebige Reparation, einer sogenannten Gelenkkapselfibrose, und muskulärer Dekompensation ausgeglichen. Bei Hunde über 5 kg jedoch reichen diese Prozesse zumeist nicht mehr aus. Bei älteren Hunden kommt hinzu, dass durch den veränderten Stoffwechsel die Muskelmasse nicht mehr so zunimmt wie bei jungen Hunden, und somit eine muskuläre Kompensation zumeist nicht ausreichend erfolgt. Kann sich das Kniegelenk nicht von selbst stabilisieren, gibt es leider keine Behanldungsmöglichkeit außer einer Operation. Es besteht die Möglichkeit, durch spezielle Kniegelenksbandagen die Gelenkstabilität zu verbessern und die Schmerzen zu reduzieren. Eine Heilung bringt die Kniebandage jedoch nicht - sie wird zumeist vor der Operation zur Linderung der Bewegungsschmerzen und nach der Operation zur Verbesserung der Rekonvaleszenz eingesetzt. Zu dem Narkoserisiko deines Hundes kann ich pauschal leider keine Aussage machen - dafür bedürfe es einer eingehenden klinischen Untersuchung und eines aktuellen Blutblides. Es lässt sich jedoch sagen, dass Alter allein keine Erkrankung und somit nicht zwingend mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden ist. Es gibt heutzutage eine ganze Reihe an Narkosemittel-Kombinationen, die auch für ältere Hunde gut verträglich sind. Anders verhält es sich im Falle der Lebererkrankung. Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan des Körpers. Bei einer Narkose ist v.a. die Leber für die richtige Umsetzung und den Abbau der Narkosemedikamente verantwortlich. Ob deine Hündin trotz ihrer Leberproblematik operiert werden kann, bzw. wie hoch das Risiko einer Operation ist, kann deine Tierärztin durch die Kombination des aktuellen Leberstatus und der von ihr verwendeten Narkosemedikament-Kombination natürlich nur abschätzen. Eine Garantie gibt es nicht. Es ist sicherlich eine Frage der Abwägung, für welchen Weg du dich entscheidest. Der Versuch einer Selbstheilung kann, mit viel Glück, zum Erfolg führen. Ein Hinauszögern der Operation ist aber gleichzeitig mit einem erhöhten Operationsaufwand aufgrund von Narbenbildung im Kniegelenk verbunden. Sollte deine Tierärztin die Narkose für möglich halten, ist dies wahrscheinlich der effektivste Weg, um den Kreuzbandriss deiner Hündin zu behandeln. Ich wünsche euch beiden alles Gute!
 
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Ingrid
6. Aug. 22:35
Lieben Dank für die objektive Einschätzung, man selbst sieht das vor allem emotional. Wir waren jetzt in der Tierklinik, es wurde ein gr. Blutbild und ein Ultraschall v. Abdomen gemacht. Das Ergebnis der Blutwerte müssen wir abwarten. Die Risiken für eine OP sind nach Einschätzung der Ärzte sehr hoch. Sie bekam jetzt eine SchmerzSpritze, die sehr gut anschlagen kann und alle 4 Wochen wiederholt werden muss und nicht auf Leber und Nieren schlägt. Sie wird ab nächster Woche Physiotherapie bekommen, alles weitere entscheidet sich nächste Woche. Ich hoffe auch, daß es so funktioniert. VG
 

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