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Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Komisches Gangbild und unkontrolliertes Heben der Gliedmaßen!

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Lisa
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 5
zuletzt 11. Okt.

Komisches Gangbild und unkontrolliertes Heben der Gliedmaßen!

Hallo, guten Tag, das ist meine Hündin Kira. Sie wird im November 10 Jahre alt. Seit knapp 1 Jahr erhält sie Karsivan 100mg täglich, da sie seit Sommer 2020 unkontrolliert ihre Gliedmaßen hebt und ggf. sogar aufschreit vor schmerzen, sich absitzt, hinlegt. Wir reden hier nicht von einer Pfote (wie auf dem Video) sondern von allen Pfoten! Egal ob vorne, hinten, links, rechts! Auch mal mehrfach hintereinander .. erst links vorne, dann rechts hinten usw. Ich habe festgestellt, dass nach Stress, Aufregung oder im Sommer bei großer Hitze dieses Symptom vermehrt Auftritt! Wir haben daraufhin ihr Herz röntgen lassen - unauffällig, keine vergrößern, Blutbild (klein, groß) ohne Auffälligkeiten. Nun bekommt sie seit 5 Tagen hochdosiert (20mg Cortison 1x täglich) aufgrund von Granulomen. Diese sind nun besser geworden. Das cortison soll nun herunter dosiert werden! Ich beobachte aber seit diesen 5 Tagen einen extremen „Abbau“ meiner Hündin! Sie ist seitdem schneller außer Atem, es strengt alles an, sie liegt mehr, sie schläft mehr … Man hat die Wirbelsäule abgetastet. Ohne Reaktion. Man hat die Hüfte (ohne Röntgen) abgetastet, die Hinterläufe in alle Richtungen bewegt - keine Auffälligkeit. Neurologische Untersuchungen Hinterland (Pfote auf den Zehenrücken stellen, sodass der Hund diese wieder normal aufsetzen muss!) - Unauffällig. Keine Verzögerung. Nun habe ich, nachdem sie seit 3 Tagen wieder oben beschriebene „Aussetzer“ hat, diese Videos aufgenommen. Vor 3 Tagen hat sie nur 1x eine Pfote gehoben. Vor 2 Tagen war es 2x der Fall (hier hinten 1x, vorne 1x), gestern hat sie beim Gassi die Aussetzer gar nicht mehr in den Griff bekommen. Kann jemand anhand dieser Aufnahme am Gangbild und den Beschreibungen eigene Erfahrungen oder Tendenzen nennen, worauf wir unsere Tierärzte noch aufmerksam machen können? Wir sind ratlos. Vielen dank!
 
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Nora
Beliebteste Antwort
9. Okt. 10:41
Hallo Lisa, Die Symptome von Kira sind tatsächlich sehr ungewöhnlich. Deshalb habe ich noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Hat Kira Probleme beim Aufstehen? 2. Zeigt Kira nach längerem Liegen eine Lahmheit, die ggf. nach einigen Metern wieder verschwindet? 3. Ist Dir aufgefallen, dass Kira die Symptomatik auf unebenen, steinigen Böden häufiger zeigt?
 

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Lisa
6. Okt. 22:43
PS: Uns wurde soeben ein Hinweis gegeben auf Borreliose. Was halten sie anhand der gehobenen Pfote und der Beschreibung (unabhängig von gangbild) von der Möglichkeit?
 
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Nora
9. Okt. 10:41
Hallo Lisa, Die Symptome von Kira sind tatsächlich sehr ungewöhnlich. Deshalb habe ich noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Hat Kira Probleme beim Aufstehen? 2. Zeigt Kira nach längerem Liegen eine Lahmheit, die ggf. nach einigen Metern wieder verschwindet? 3. Ist Dir aufgefallen, dass Kira die Symptomatik auf unebenen, steinigen Böden häufiger zeigt?
 
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Lisa
9. Okt. 13:50
Hallo Lisa, Die Symptome von Kira sind tatsächlich sehr ungewöhnlich. Deshalb habe ich noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Hat Kira Probleme beim Aufstehen? 2. Zeigt Kira nach längerem Liegen eine Lahmheit, die ggf. nach einigen Metern wieder verschwindet? 3. Ist Dir aufgefallen, dass Kira die Symptomatik auf unebenen, steinigen Böden häufiger zeigt?
Hallo Nora, ich kann alle 3 Fragen ganz klar mit - Nein - beantworten! Weder hat sie Probleme beim Aufstehen, noch lahmt sie wenn sie länger lag. Sie läuft auch ohne Probleme auf steinigen Böden. Auf unseren Feldwegen könnte sie auch auf Grasfläche ausweichen. Meist läuft sie dann doch auf den steinigen Böden - dort ohne Lahmheiten. Diese unklaren Lahmheiten treten tatsächlich „unklar“ auf allen Bodenarten (Wiese, Feld, Wald, Beton) auf.
 
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Nora
11. Okt. 20:28
Hallo Lisa, Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die zu den Symptomen von Kira passen könnten. Hierzu zählen allem voran Arthrose oder eine Wirbelsäulenerkrankung. Beides kann aber aufgrund der durchgeführten Untersuchungen nahezu ausgeschlossen werden. Auch eine Neurologische Erkrankung kann zu unspezifischen Lahmheiten führen. Da aber dein Tierarzt laut deinem Bericht eine neurologische Untersuchung durchgeführt hat und diese unauffällig war, ist auch eine neurologische Ursache unwahrscheinlich. Wenn also sowohl die Knochen als auch die Nerven deiner Hündin unauffällig sind, sollte über eine infektiöse oder eine autoimmune Ursache nachgedacht werden. Die Erkrankung der Borreliose sollte hierbei durchaus Berücksichtigung finden. Bei einer Borreliose kann es zu einer Polyarthritis, also einer Entzündung mehrerer Gelenke kommen. Doch auch dies passt nicht zu hundert Prozent zu der Symptomatik deiner Hündin. Bei einer Polyarthritis sind die betroffenen Gelenke zumeist geschwollen und schmerzhaft. Dies wäre bei der Untersuchung deiner Hündin dem Tierarzt sicherlich aufgefallen. Außerdem tritt eine solche Polyarthritis zumeist nicht als einziges Symptom auf, sondern wird begleitet von Anzeichen wie Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Ebenso verhält es sich bei der Erkrankung Anaplasmose, welche ebenfalls über Zecken übertragen wird und Lahmheiten in Form einer Polyarthritis auslösen kann. Doch auch autoimmunbedingte Erkrankungen wie der Lupus erythematodes oder die Rheumatoide Arthritis können zu Schmerzen in den Gliedmaßen führen. Sollte dein Hund unter einer solchen Erkrankung leiden, hätte sich Kiras Problematik jedoch mit Gabe des Kortisons bessern müssen. Kortison unterdrückt das Immunsystem und ist somit Mittel der Wahl bei autoimmunbedingten Erkrankungen. Da Kiras Symptome trotz Kortiongabe jedoch nicht besser geworden sind ist auch eine Autoimmunerkrankung unwahrscheinlich. Es ist aber auch möglich, dass die Schmerzen deiner Hündin nicht aus den Gelenken oder Knochen, sondern aus den Muskeln stammen. Auch Muskelerkrankunge wie eine entzündlich bedingte Myopathie (Muskelerkrankung), hervorgerufen beispielsweise durch Leptospiren, sollten also abgeklärt werden. Leider kann ich dir nicht viel weiter helfen als dir die oben genannten Denkanstöße zu geben. Ich würde dir empfehlen, diese einmal bei deinem behandelnden Tierarzt anzusprechen. Dieser kann aufgrund seiner durchgeführten Untersuchungen und der Erscheinung von Kira einschätzen, ob eine der Erkrankung als mögliche Ursache infrage kommt. Ich wünsche dir und Kira alles Gute und viel Erfolg!
 
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Lisa
11. Okt. 20:38
Hallo Lisa, Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die zu den Symptomen von Kira passen könnten. Hierzu zählen allem voran Arthrose oder eine Wirbelsäulenerkrankung. Beides kann aber aufgrund der durchgeführten Untersuchungen nahezu ausgeschlossen werden. Auch eine Neurologische Erkrankung kann zu unspezifischen Lahmheiten führen. Da aber dein Tierarzt laut deinem Bericht eine neurologische Untersuchung durchgeführt hat und diese unauffällig war, ist auch eine neurologische Ursache unwahrscheinlich. Wenn also sowohl die Knochen als auch die Nerven deiner Hündin unauffällig sind, sollte über eine infektiöse oder eine autoimmune Ursache nachgedacht werden. Die Erkrankung der Borreliose sollte hierbei durchaus Berücksichtigung finden. Bei einer Borreliose kann es zu einer Polyarthritis, also einer Entzündung mehrerer Gelenke kommen. Doch auch dies passt nicht zu hundert Prozent zu der Symptomatik deiner Hündin. Bei einer Polyarthritis sind die betroffenen Gelenke zumeist geschwollen und schmerzhaft. Dies wäre bei der Untersuchung deiner Hündin dem Tierarzt sicherlich aufgefallen. Außerdem tritt eine solche Polyarthritis zumeist nicht als einziges Symptom auf, sondern wird begleitet von Anzeichen wie Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Ebenso verhält es sich bei der Erkrankung Anaplasmose, welche ebenfalls über Zecken übertragen wird und Lahmheiten in Form einer Polyarthritis auslösen kann. Doch auch autoimmunbedingte Erkrankungen wie der Lupus erythematodes oder die Rheumatoide Arthritis können zu Schmerzen in den Gliedmaßen führen. Sollte dein Hund unter einer solchen Erkrankung leiden, hätte sich Kiras Problematik jedoch mit Gabe des Kortisons bessern müssen. Kortison unterdrückt das Immunsystem und ist somit Mittel der Wahl bei autoimmunbedingten Erkrankungen. Da Kiras Symptome trotz Kortiongabe jedoch nicht besser geworden sind ist auch eine Autoimmunerkrankung unwahrscheinlich. Es ist aber auch möglich, dass die Schmerzen deiner Hündin nicht aus den Gelenken oder Knochen, sondern aus den Muskeln stammen. Auch Muskelerkrankunge wie eine entzündlich bedingte Myopathie (Muskelerkrankung), hervorgerufen beispielsweise durch Leptospiren, sollten also abgeklärt werden. Leider kann ich dir nicht viel weiter helfen als dir die oben genannten Denkanstöße zu geben. Ich würde dir empfehlen, diese einmal bei deinem behandelnden Tierarzt anzusprechen. Dieser kann aufgrund seiner durchgeführten Untersuchungen und der Erscheinung von Kira einschätzen, ob eine der Erkrankung als mögliche Ursache infrage kommt. Ich wünsche dir und Kira alles Gute und viel Erfolg!
Vielen lieben Dank für diese Denkanstöße. Das hilft uns schon sehr viel weiter, denn so wissen wir was wir alles noch testen/abklären lassen können. 👌 Schließlich sind unklare Lahmheiten mit vielen verschieden Möglichkeiten gekoppelt. Ganz lieben Dank dafür.
 

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