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Sandra
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zuletzt 7. Feb.

Hündin macht bevorzugt seitlich Sitz nach Wachstumsschub

Hallo, Meine 10 Monate alte Hündin macht seit einigen Tagen die Hüftschonhaltung beim Sitzen. Auch die Oberschenkelmuskulatur ist jetzt schmaler aufgrund das sie erneut an der Hinterhand gewachsen ist. Sie vermeidet auch weite Sprünge im Freilauf und lässt sich im Moment gerne die Hüfte massieren. Sie springt im Moment auch keine Menschen an (was an sich nicht schlecht ist). Sie lässt sich wie zuvor von Sitz ins Männchen dirigieren - kann die Spannung nicht halten (nur zum Test gemacht - vor dem Wachstum war das kein Problem). Schmerzanzeichen hat sie nicht. Ich füttere Lamm mit Reis und versuche Protein reduziert zu bleiben. Frage: Wie lange soll ich es beobachten bis ich einen Orthopäden befrage? Oder im Moment Protein reduzieren (ja sie neigt zu starken Wachstum mit Protein reicher Kost). Danke.
 
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Steffi
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7. Feb. 10:25
Hallo Sandra, Die Sitzposition mit beidseits gespreizten Hintergliedmaßen kann auf eine Hüftgelenksdysplasie hindeuten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Vor allem bei mittelgroßen und großen Hunderassen kommt es erblich bedingt und durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Haltung) zu derartigen Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates. Oft werden erst im Verlauf des Wachstums oder beim erwachsenen Tier Bewegungseinschränkungen sichtbar. Instabilität und mangelnde Straffheit der Bänder führen zu Knochen- und Knorpeldegenerationen, sowie Kapsel- und Bänderdehnungen vor allem im Bereich des Hüft- und Ellenbogengelenks. Die Schmerzhaftigkeit des fortschreitenden Prozesses bedingt eine Schonung der betroffenen Gliedmaßen und führt bei chronischen (langanhaltenden) Prozessen zum Rückgang der Muskulatur. In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Wald, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich. Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie therapeutisch eingesetzt werden, z.B.in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für ein optimales Knochen- und Knorpelwachstum. Zur Regulierung des Knochen- und Knorpelstoffwechsels können in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder einer spezialisierten Futtermittelberatung Vitamin-D-Präparate substituiert werden. Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat. Mit speziellen Röntgenaufnahmen kann der Sitz des Oberschenkelkopfes in der Hüftgelenkspfanne beurteilt werden. Meist ist hier eine Sedation/ Narkose nötig. Dies sollte so bald wie möglich gemacht werden. In diesem Fall ist eine chirurgische Versorgung in jungen Jahren ratsam. Durch die permanente Entlastung der betroffenen Gliedmaße kommt es zur Überbelastung des gesunden Beines, was zu einem Kreuzbandriss der anderen Gliedmaße führen kann. Ein weiterer Grund für eine chirurgische Versorgung ist das erhöhte Arthroserisiko nicht behandelter Hüftgelenksdysplasien.
 
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Steffi
7. Feb. 10:25
Hallo Sandra, Die Sitzposition mit beidseits gespreizten Hintergliedmaßen kann auf eine Hüftgelenksdysplasie hindeuten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Vor allem bei mittelgroßen und großen Hunderassen kommt es erblich bedingt und durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Haltung) zu derartigen Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates. Oft werden erst im Verlauf des Wachstums oder beim erwachsenen Tier Bewegungseinschränkungen sichtbar. Instabilität und mangelnde Straffheit der Bänder führen zu Knochen- und Knorpeldegenerationen, sowie Kapsel- und Bänderdehnungen vor allem im Bereich des Hüft- und Ellenbogengelenks. Die Schmerzhaftigkeit des fortschreitenden Prozesses bedingt eine Schonung der betroffenen Gliedmaßen und führt bei chronischen (langanhaltenden) Prozessen zum Rückgang der Muskulatur. In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Wald, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich. Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie therapeutisch eingesetzt werden, z.B.in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für ein optimales Knochen- und Knorpelwachstum. Zur Regulierung des Knochen- und Knorpelstoffwechsels können in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder einer spezialisierten Futtermittelberatung Vitamin-D-Präparate substituiert werden. Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat. Mit speziellen Röntgenaufnahmen kann der Sitz des Oberschenkelkopfes in der Hüftgelenkspfanne beurteilt werden. Meist ist hier eine Sedation/ Narkose nötig. Dies sollte so bald wie möglich gemacht werden. In diesem Fall ist eine chirurgische Versorgung in jungen Jahren ratsam. Durch die permanente Entlastung der betroffenen Gliedmaße kommt es zur Überbelastung des gesunden Beines, was zu einem Kreuzbandriss der anderen Gliedmaße führen kann. Ein weiterer Grund für eine chirurgische Versorgung ist das erhöhte Arthroserisiko nicht behandelter Hüftgelenksdysplasien.
 
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Sandra
7. Feb. 18:11
Hallo Sandra, Die Sitzposition mit beidseits gespreizten Hintergliedmaßen kann auf eine Hüftgelenksdysplasie hindeuten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Vor allem bei mittelgroßen und großen Hunderassen kommt es erblich bedingt und durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Haltung) zu derartigen Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates. Oft werden erst im Verlauf des Wachstums oder beim erwachsenen Tier Bewegungseinschränkungen sichtbar. Instabilität und mangelnde Straffheit der Bänder führen zu Knochen- und Knorpeldegenerationen, sowie Kapsel- und Bänderdehnungen vor allem im Bereich des Hüft- und Ellenbogengelenks. Die Schmerzhaftigkeit des fortschreitenden Prozesses bedingt eine Schonung der betroffenen Gliedmaßen und führt bei chronischen (langanhaltenden) Prozessen zum Rückgang der Muskulatur. In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Wald, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich. Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie therapeutisch eingesetzt werden, z.B.in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für ein optimales Knochen- und Knorpelwachstum. Zur Regulierung des Knochen- und Knorpelstoffwechsels können in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder einer spezialisierten Futtermittelberatung Vitamin-D-Präparate substituiert werden. Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat. Mit speziellen Röntgenaufnahmen kann der Sitz des Oberschenkelkopfes in der Hüftgelenkspfanne beurteilt werden. Meist ist hier eine Sedation/ Narkose nötig. Dies sollte so bald wie möglich gemacht werden. In diesem Fall ist eine chirurgische Versorgung in jungen Jahren ratsam. Durch die permanente Entlastung der betroffenen Gliedmaße kommt es zur Überbelastung des gesunden Beines, was zu einem Kreuzbandriss der anderen Gliedmaße führen kann. Ein weiterer Grund für eine chirurgische Versorgung ist das erhöhte Arthroserisiko nicht behandelter Hüftgelenksdysplasien.
Die ersten Aufnahmen hatten wir bereits mit 8 Monaten aufgenommen. Diese waren unauffällig. Den nächsten Termin zum Röntgen hatten wir mit Ende Monat 10 eingeplant. Grünlippmuschel-Extrakt bekommen beide. Auch aufbauende Massagen und Bewegungsübungen. Die erste Physiotherapie/Untersuchungen hatten beide bereits auch. (Da es sich dennoch um rassetypische bzw größentypische Probleme handelt). Danke. Ich werde für demnächst wieder einen Kontrolltermin ausmachen