Ich wäre bei so was sehr skeptisch. Klar, kurze Vorbesprechung, Klärung der Frage ob es ein absoluter Notfall ist oder ob man bis zum nächsten Tag warten kann, allgemeine Beratung oder Fragen nach einem Termin vor Ort/ bei chronischen Erkrankungen die sich aktuell nicht verschlimmert haben, gut einstellt sind und der nächste Routinecheck noch weit weg ist wären schon ok. Aber meistens kann man sich nur ein richtiges Bild vom Patienten machen, wenn man ihn direkt vor sich hat (komme aus einem humanmedizinischen Bereich, und ich würde mir nie erlauben, nur über Fotos/ Videos eine Diagnose zu stellen).
Bilder können alleine durch die Belichtung oder Qualität der Handykamera unterschiedlich wirken und dadurch möglicherweise zu einer anderen Diagnose führen. Die Sprache ist auch ein Problem: was jetzt der Mediziner als voll verständlich ansieht kann den totalen Laien überfordern oder er hat eine andere Definition eines Wortes im Kopf. Wie ist es mit Temperatur, Puls, Atemfrequenz- wie viele Besitzer können diese Werte verlässlich bestimmen? Wenn es z.B. um Hauterkrankungen oder Magen-Darm-Probleme geht, wie genau kann ich mich darauf verlassen dass ich (auch wieder als Beispiel) den Geruch (süßlich, säuerlich, scharf, hefeartig usw.) medizinisch korrekt wiedergeben kann?