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Clara
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Anzahl der Antworten 20
zuletzt 9. Aug.

Zittern und starkes einknicken der Beine, Niereninsuffizienz

Hallo zusammen, ich brauche Rat für meinen 15 Jahre alten Jack Russell Terrier, dessen Zustand sich in den letzten Wochen rapide verschlechtert hat. Ich mache mir große Sorgen und hoffe, dass ihr Tipps oder Erfahrungen teilen könnt. Vor einem Jahr wurde bei einer Blutuntersuchung eine Niereninsuffizienz diagnostiziert, die Blutwerte waren aber altersbedingt okay. Ernährung wurde dementsprechend angepasst. Dmentsprechend trinkt er exterm viel. Wir gehen jetzt 4x täglich raus (früher 3x). Die größte Sorge sind seine beiden Hinterbeine sowie das linke vordere. Beide Hinterbeine und das vordere linke Bein zittern stark und knicken ständig ein, sodass er alle paar Sekunden hinfällt. Er kann kaum mehr als 5-10 Sekunden aufrecht stehen. Vor ein paar Monaten zitterte nur das rechte Hinterbein leicht, aber er konnte noch normal laufen und war fröhlich. Jetzt aus dem Nichts betrifft es stark drei Beine. Er ist kaum noch aktiv, schläft fast nur noch und wirkt draußen recht unmotiviert. Er geht langsam und will kaum laufen, es wirkt aber auch so als wären seine Beine extrem versteift und nicht „flüssig“ im Bewegungsablauf. Treppen läuft er auch nicht mehr hoch. Beim Groß machen vor allem knicken seine Hinterbeine ein, wodurch er bereits mal in seinen eigenen Kot gefallen ist… Er jault nicht, aber das hinfallen wenn seine Beine kurzzeitig aufgeben sieht sehr unschön aus. Ich bin unsicher, ob er Schmerzen hat. Zuhause isst er noch mit viel Appetit und ist nicht dement, reagiert Zuhause öfters freudig, vor allem wenn jemand von draußen Heim kommt. Wenn er mal nicht schläft, freut er sich über Kuscheleinheiten und beobachtet gespannt was man selber so macht. Vor 3 Wochen waren wir bei der Tierärztin: Röntgen der Wirbelsäule, Ultraschall Reflextests und Abtasten ergaben keine auffälligen Probleme. Es hat sich herausgestellt dass er einen Tumor im Hoden hat, wogegen er eine Impfung erhalten hat, eine OP diesbezüglich sei aber nicht zumutbar da eben auch die Gefahr wegen seinem Alter besteht, dass er aus der Narkose nicht aufwacht. Ihrer Aussage zufolge scheint er gar keine Schmerzen zu haben und es ist einfach Altersschwäche, was das Zittern anbelangt. Er wurde als „altersbedingt fit“ eingestuft, trotz der einknickenden Beine. Er hat ja auch sonst nix und ist nach wie vor gut muskulös gebaut und psychisch zu 100% da. Verdacht: Muskelschwäche oder neurologische Probleme, aber keine klare Diagnose. Wir haben einen Termin für Physiotherapie, aber die Wartezeit beträgt 4 Wochen. Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit überbrücken soll, da sein Zustand so schlecht ist. Ich habe online nach Physiotherapie-Tipps oder Massagen gesucht, aber nichts Passendes gefunden außer einige „Passiv Range of Motion“ Übungen. Diese zeigen aber noch keine Wirkung. Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Symptomen (Zittern, einknickende Beine, plötzliche Verschlechterung)? Könnte es eine neurologische Erkrankung wie Degenerative Myelopathie sein? Wir überlegen auf BARF umzusteigen da viele berichten, dass es einen sehr positiven Effekt hat zwecks der Niereninsuffizienz sowie das Zittern. Welche Anbieter sind gut? Welche Nahrungsergänzungsmittel sind überlegenswert anzuschaffen? Wie erkenne ich, ob er noch Lebensqualität hat, oder ob Einschläfern eine Option sein könnte? Ich bin wirklich verzweifelt und möchte ihm die bestmögliche Unterstützung geben. Jeder Tipp, jede Erfahrung oder Empfehlung wäre eine große Hilfe. Vielen Dank im Voraus!
 
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Therese
5. Aug. 08:30
Die selben Symptome hat meine Luna damals auch gehabt. Innert einem halben Jahr hat der Muskelabbau so stark zugenommen. Konnte nicht mehr richtig abkoten,beim fressen ist sie eingeknickt,hat das Hinterteil am Boden hergezogen. Ich habe den Fussboden mit Gymnastikmatten ausgelegt um noch etwas Erleichterung zu geben. Aber es hat nicht mehr geholfen. In der Nacht war sie Unruhig und schleifte sich am Boden herum,bis ich sie in mein Bett nahm. Da gings einigermassen. Zum ihr Geschäft zu verrichten und aufrecht zu erhalten,habe ich sie mit einem Wickelschal unterstützt. Aber ihr Blick sprach Bände. Auch dr TA war wie ich der gleichen Meinung das Tierchen nicht unnötig zu quälen und es zu erlösen.
Am 18.12.2024 habe ich mei Schatz über die Regenbogenbrücke gehen lassen tieftraurig. Sie schlief total entspannt in meinen Armen ein. Ein längeres Zuwarten wäre meines Erachtens Egoismus gewesen.
Sie wurde knapp 17.Jahre.
Morgen am 6. August würde sie 17 Jahre,den ich auch mit meiner neuen Junghündin feiern werde.
 
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Regula
5. Aug. 09:12
Gegen zweitmeinung einholen steht ja nichts, aber man sollte auch bereit sei und es akzeptieren wenn die "Zweitmeinung" der "Erst-diagnose" entspricht, und dann das "unvermeidliche" nicht weiter herauszuzögern versuchen ...
Nun, vermutlich wird ihr ja auch der zweite Tierarzt sagen, dass er nicht mehr viel machen kann. Vielleicht braucht Clara das einfach aber noch, um sich sicher zu sein. Meistens kämpft man zu lange - da bin ich absolut bei Dir. Andererseits gehören ein paar Tage des Hoffens und schlussendlich Abschiednehmens halt einfach auch dazu und sind einem Haustier auch zuzumuten. Menschen müssen diesen Weg komplett gehen und die letzten Tage und manchmal Wochen sind meistens nicht schön. Da Claras Hund tierärztlich betreut ist, wird er keine Schmerzen haben müssen. Das ist für mich das wichtigste. So wie Clara es beschreibt, hat das langsame Herunterfahren der Systeme onehin schon begonnen. Er hört nun langsam auf zu Fressen, schläft fast nur noch, zieht sich zurück.

Vielleicht haben Du und ich diesen Prozess schon öfter gesehen und würden es deshalb früher beenden. Ich hoffe jetzt einfach, dass sie einen guten, ehrlichen Tierarzt mit Fingerspitzengefühl findet, dem sie vertrauen kann und sie kompetent berät und betreut.
 
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Therese
5. Aug. 09:35
Liebe Clara
Ich kann sehr gut mit Dir fühlen. Es ist immer eine gewisse Unsicherheit da,um Entscheidungen zu treffen.
Wie ich schon beschrieben habe,konnte ich meine Luna in den knapp 17 Jahren sehr gut beobachten. Verhalten,wie Gesundheit. Bei mir sind die Alarmglocken schon früh losgegangen. Mache ich alles richtig,da ich ja für das Tier entscheiden muss. Der Mensch ist da anders gepolt. Für das Tier muss der Mensch entscheiden und das ist immer mit einem mulmigen Gefühl behaftet. Da ich vor der Rente im Gesundheitswesen arbeitete
habe ich gewisse Sachen mit Absprache des TA entscheiden können. Als der Tag X kam sind wir noch mit Luna nach draussen gegangen,habe Luna in mein Velokorb gebettet und sie hat sich wohl gefühlt,da sie mit ihrer vertrauten Gegend noch einmal ihr ganzes Leben passieren konnte. So waren wir über eine Stunde unterwegs. Sie frass sogar noch ein ganzes Trutenschnitzel mit etas Bratkartoffeln. Zwei Stunden später hat sie sich mit einem leisen wimmern bemerkbar gemacht und mich angeschaut,da war für mich klar,jetzt muss ich den TA anrufen. Und so ist dies geschehen. Auch ich fühlte mich Unsicher,aber der TA hat mir bestätigt,ich habe dies gut eingeschätzt und bevor Schmerzen dazugekommen wäre,sei das gerade der richtige Zeitpunkt.
 
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Micha
5. Aug. 13:27
Hallo Micha, ich bin im Nachhinein enttäuscht von der TÄ. So viel Geld bei so viel Terminen wurde da gelassen, ich habe das Gefühl die Sorgen wurden nur ausgenutzt um Profit zu schüpfen. Niereninsuffizienz = Altersbedingt, passt schon. Zittern und Hinfallen = Altersbedingt, passt schon. Vor 3 Wochen ist er gerannt wie verrückt und war fit. Nie wollte Sie Medikamente geben, hauptsache Impfung, Geld für die Untersuchung und "melden wenn was ist". Wir werden jetzt eine andere TÄ aufsuchen und hoffentlich kompetente Beratung bekommen, neurologisch und anschließend medikamentös...
Hallo Clara , ich würde auch einen anderen TA aufsuchen. Vielleicht kann der etwas diagnostizieren, so daß gezielt behandelt werden kann und dein Hund mehr Lebensqualität und Lebensfreude erfährt . Vielleicht braucht er nur ein Schmerzmittel, weil ihm altersbedingt der Bewegungsapparat schmerzt . Auch der Tumor im Hoden kann oder wird noch schmerzen . Ich drücke euch beiden die Daumen.
 
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Anja
6. Aug. 15:50
Hallo Micha, ich bin im Nachhinein enttäuscht von der TÄ. So viel Geld bei so viel Terminen wurde da gelassen, ich habe das Gefühl die Sorgen wurden nur ausgenutzt um Profit zu schüpfen. Niereninsuffizienz = Altersbedingt, passt schon. Zittern und Hinfallen = Altersbedingt, passt schon. Vor 3 Wochen ist er gerannt wie verrückt und war fit. Nie wollte Sie Medikamente geben, hauptsache Impfung, Geld für die Untersuchung und "melden wenn was ist". Wir werden jetzt eine andere TÄ aufsuchen und hoffentlich kompetente Beratung bekommen, neurologisch und anschließend medikamentös...
Ich denke das ist eine gute Sache.Eine 2.Meihnung ist da wohl immer besser.Ich wünsche euch viel Erfolg und gute Besserung.
 
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Clara
6. Aug. 15:54
Also wir waren bei einer anderen TÄ. Er wurde komplett abgetastet, Ultraschall, Röntgen, nach wie vor alles in Ordnung. Er scheint tatsächlich keine Schmerzen zu haben wenn sie aktiv Triggerpunkte trifft, meinte aber leichte Schmerzen können immer dabei sein. Großes Blutbild wurde gemacht, Werte sind bis Freitag da und dann schaut man wegen der Niere usw.

Zwecks seinen Beinen scheint es muskulöse Verspannung zu sein, evtl. degenerative Myelopathie, was Sie ggf. Aus dem Blutbild herleiten kann. Sie vermutet auch etwas neurologisches, Sie meinte viele Hunde haben im hohen Alter das Problem, dass die Kopf-Körper Verbindung nicht ganz funktioniert. Eine neurologische & orthopädische Untersuchung folgt in einem weiteren Termin zeitnah. Physiotherapie wurde empfohlen, da sind wir diese Woche noch bei einer Physiotherapeutin.

Sie bewertet seine Lebensqualität mit 6/10. Jetzt muss man gucken was das Blutbild und weitere Untersuchungen sagen, ob man dann dementsprechend etwas tun kann oder lieber den Hund gehen lassen soll..
 
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Micha
6. Aug. 16:09
Gut , daß du eine andere TÄ aufgesucht hast . Ich drücke euch die Daumen für Freitag
 
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Clara
7. Aug. 15:08
Bei ihm wurde nun leider chronisches Nierenversagen im Endstadium festgestellt, sowie urämische Enzephalopathie.

Wir werden Ihn Morgen einschläfern und friedlich gehen lassen...
 
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Regula
7. Aug. 15:19
Bei ihm wurde nun leider chronisches Nierenversagen im Endstadium festgestellt, sowie urämische Enzephalopathie. Wir werden Ihn Morgen einschläfern und friedlich gehen lassen...
Liebe Clara

Ich habe es vermutet. Dennoch tut es mir unendlich Leid.

Ganz viel Kraft für diesen schweren Tag morgen und die kommenden ohne ihn.

Du hast alles für ihn getan, was du tun konntest. Er hatte bestimmt ein schönes Leben und wurde sehr geliebt. Dieses Wissen wird dich eines Tages trösten.

Alles Liebe 😢
 
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Micha
9. Aug. 15:09
Liebe Klara, das tut mir sehr leid. Viel Kraft in dieser schweren Zeit.