Home / Forum / Gesundheit / Zeckenschutz

Verfasser-Bild
Gabi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 93
zuletzt 4. Mai

Zeckenschutz

Medien sorgen hier teilweise für Verwirrung und Verunsicherung! Welche Präparate sollten zur Zeckenprophylaxe nun bevorzugt verwendet werden? - Spot on Produkte? Welches Präparat ist hier das bessere? Hier hört man von einigen Tierärzten, dass sich schon erhebliche Resistenzen entwickelt haben und die Produkte gar nicht mehr wirksam sind. Stimmt das so? - Tabletten? -Next Guard? -Bravectro? Wie steht es hier um mögliche Nebenwirkungen? Über einen Erfahrungsaustausch wäre ich dankbar!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ulrike
8. Nov. 22:02
Homöopathische Tropfen die wirken. Letztes Jahr das 1x getetstet und bin begeistert. Auch wenn die Zecken sich andocken würden, ( was selten passiert) sie sind wie leere Luftballone
Abe das Mittel bekommt man anscheinend nur in der Schweiz?
L.g Ulli
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
9. Nov. 07:28
Wir leben in einer risokärmeren Gegend. Eine Saison kann ich bei Zecken durchaus noch ausmachen. Die Pinschis sind nicht anfällig für Zeckenattacken. Ich suche regelmäßig ab und wenn es mir kritisch erscheint kommt ein Spot on auf den Hund. Bei der Wirkdauer konnte ich noch keinen Unterschied feststellen, meist reicht uns eine Behandlung um gut über die Saison zu kommen. Sind im Herbst viele Touren in anderen Gegenden oder im Ausland geplant, wird davor nochmal aufgefrischt. Zusätzlich nutze ich bei mir und den Hunden Kokosöl zum Einreiben. Ich hatte seit 30 Jahren nie Probleme mit dieser Vorgehensweise, auch keinen kranken Hund, weder durch irgendwelche Viecher noch durch Nebenwirkungen eines der Produkte. Was ich mich frage, wenn das Zeug so ungefährlich ist wie TÄ sagen, weshalb gibt es kein Spot on für mich? Ich würde es begrüßen, komme zwar meist zeckenfrei durchs Jahr, aber ein Repellent gegen Stechmücken wäre schon geil, dann könnte ich mir auf manchen Touren Sprays sparen, die mich wirklich nerven!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
San
4. Mai 09:03
Um noch einmal das ursprüngliche Thema aufzugreifen: es ist grundsätzlich nicht leicht festzustellen, welches Medikament nun am besten gegen Zecken schützt. In den unterschiedlichen Produkten stecken unterschiedliche Stoffe, die auch auf die Zecke unterschiedlich wirken. Grundsätzlich steht der Tierbesitzer da vor der Frage, ob es etwas repellierendes sein soll oder eben nicht. Dazu sei gesagt, dass es noch nicht bewiesen ist, dass ein nicht-repellierender Wirkstoff weniger gut vor einer Krankheitsübertragung schützt. Nicht repellierend sind sind zum Beispiel alle Isoxazoline (Fluralaner, Afoxolaner und so weiter). Ein solches Medikament stellt Bravecto dar, dort ist Fluralaner enthalten. Die Zecke stirbt zügig ab nach Stich und durch Aufnahme des Wirkstoffes. Gleiches gilt für NexGard, hier ist Afoxolaner enthalten. Repellierende Wirkstoffe sind zum Beispiel die Pyrethroide (Permethrin, Flumethrin und so weiter). Hierbei müssen die Tiere auch den Wirkstoff aufnehmen, jedoch kommt es bereits durch Kontakt ohne Nahrungsaufnahme zu einer Reizung der Zecke, sodass diese sich wieder entfernen. Ein solches Medikament ist z.B. Vectra oder Seresto. Eine vermutliche Resistenz ist mir bisher nur bei Fipronil (Frontline) bekannt, dies scheint in manchen Regionen nicht mehr ausreichend zu wirken. In vielen Medikamenten sind zusätzlich auch noch andere Wirkstoffe enthalten. Dies hängt damit zusammen, dass diese Präparate auch z.B. gegen Flöhe oder Sandmücken wirken sollen. Diese Parasiten benötigen zur Abwehr teils andere Wirkstoffe. Außerdem sollte sich der Tierbesitzer ebenfalls damit auseinandersetzen, welche Risiken sein Tier ausgesetzt ist. So muss zum einen entschieden werden, gegen welche Parasiten grundsätzlich behandelt werden soll und welche Parasiten im entsprechenden Gebiet vorkommen. Zum Beispiel kann die Wirkungsdauer bei unterschiedlichen Zeckenarten unterschiedlich lang sein. Gegen Dermacentor reticulatus (Überträger der Babesiose) und Ripicephalus sanguineus (Überträger diverser Krankheiten) sind die Präparate oft weniger lange wirksam. Und nicht vergessen: durch warme Wintern sind Zecken das ganze Jahr über aktiv, es gibt also kaum noch eine "Zeckensaison". Aus all dem ergibt sich also, dass nicht ein Medikament und auch nicht ein Wirkstoff einfach empfohlen werden kann. Ein Beratungsgespräch mit dem Tierarzt ist hier nahezu unabdingbar, denn dieser hat meist ein gutes Auge dafür, welche Präparate in dem Gebiet gut wirken. Zu guter letzt ist es die Aufgabe des Tierbesitzers die Wirkungslänge und mögliche Nebenwirkungen einzuschätzen. Nebenwirkungen können überall auftreten und sind kein Grund auf jeglichen Schutz zu verzichten. Genau dafür gibt es so viele Präparate auf dem Markt. Ebenso ist die Dauer der Wirksamkeit nicht bei jedem Hund gleich. All dies sollte dann mit dem zuständigen Tierarzt besprochen werden.
Sie scheinen sich sehr gut auskennen. Wissen Sie inwieweit zb das Vestibularsyndrom in Zusammenhang stehen kann mit Zeckenschutzmitteln? Hatte meine frühere Hündin mit 11j. bekommen (sehr stark). Sie hatte immer Scalibor bzw einmal glaub auch Seresto. Ich bin unsicher ob das VS evtl von einem dieser chemischen Stoffe gekommen sein könnte?
Ich lebe in einem ziemlichen Zeckengebiet und meine jetzige Hündin geht viel ins Wasser, fast täglich. Was gibt es denn da, was auch repellierend ist? (Ich bin nächste Woche eh bei meiner TÄ, aber ich setze immer gern auch auf Schwarmwissen)