Leute, Leute, Leute!
Eigentlich wollte ich nur schweigend mitlesen, aber jetzt brennt mir die Hutkrempe!
Lasst doch mal die Kirche im Dorf.
Die Frage zur Zeckenbekämpfung beginnt doch viel weiter vorne, um nicht zu sagen am Anfang.
Ich gestehe vorab, die komplette Unterhaltung nicht von Beginn an verfolgt zu haben, intensiver jedoch seit gestern.
Ihr übertrefft euch mit hochkompetentem Firlefanz, der zwar überaus löblich für einen Hundehalter seinem Tier gegenüber ist, bringt aber jenem, der zwischenzeitlich auch noch 8-10 Stunden arbeiten geht und nebenbei einen Haushalt führt, also jener, der leider nicht FÜR seinen Hund, sondern nur MIT seinem Hund leben kann, nicht einen Millimeter weiter. Ich möchte damit sagen, dass ich gar nicht die Zeit habe, um mich so tief in solch ein Thema einzuarbeiten. Wozu auch, dafür bezahle ich den Tierarzt meines Vertrauens.
Hinzu kommt jemand, der weniger bewandert ist und einfach nur mit seinem Tier glücklich sein möchte, macht deshalb nicht unbedingt etwas falsch oder richtig mit dem Schutz, den er für seinen Hund gewählt hat, nur weil er nicht die neuste Studie verfolgt.
Zurück zum Anfang:
Ich muss doch erst einmal mit der Frage beginnen, welch einen Hund ich habe. Ist das ein Streuner, der gern durch hohe Wiesen hüpft oder interessieren ihn nur Stöckchen und Bällchen, die das Frauchen 5 Meter vor sich her wirft? Wo gehe ich mit dem Hund spazieren? Bin ich auf gepflasterten Wegen, weniger im dichten Wald, gehe ich übliche Runden auf Fußgängerwegen mit berandetem Rasen oder wohne ich vielleicht direkt am Wasser oder im Gebirge? Hier wird ja wirklich alles was geht über einen Kamm geschert, soweit ich mitlesen konnte. Machen sich mache Halter um ihre eigene Gesundheit eigentlich auch so viele Sorgen, wie um die ihres Hundes? Dann müsste aber sofort Schluss sein mit dem Rauchen, Alkohol, Sonnenstudio, McDonald’s und der fettigen Bratwurst 😂Ebenso die Frage zur Bekämpfung von Zecken: Möchte ich keine Chemie, habe ich die Möglichkeit der natürlichen Produkte und Öle, die aber hinlänglich ihrer Wirkungskraft meines Erachtens mehr Fragen aufwerfen, als die chemischen. Ich habe bei meinem 2 jährigen Amstaff Mädchen ALLES ausprobiert. Frontline im 1. Jahr, half super, die Wirkung war mir nur nicht lange genug. Dann habe ich mich mit den Ölen beschäftigt. Tolle Geschichte, wenn das denn auch so hilft. Also bekam mein Mädchen Kümmelöl ins Futter, aber wie viel genau? Wo steht das? Wer sagt das? Schade ich den inneren Organen mit dem Zeug? Warum soll ich mich damit überhaupt beschäftigen wenn ich so unsicher bin? Ich habe keine Tiermedizin studiert und bin auch nicht dafür prädestiniert, wissenschaftliche Auswertungen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen und auseinander zu pflücken, sowas maße ich mir nicht an.
Ich vertraue meinem Tierarzt der mich erstmal fragte, ob ich Strecken mit dem Hund gehe, die der Chemie bedürfen und das ist bei uns so. Also kam der 2. Hinweis vom Tierarzt. Er persönlich halte nichts von natürlichen Produkten. Diese aggressiven Zecken entwickeln sich auch weiter und halten natürlichen Stoffen längst Stand. Seiner Meinung nach gehts nicht ohne Chemie und es gäbe auch sicher verheerende Nebenwirkungen. Er sagte mir aber dazu auch, dass in der Tierklinik noch kein Tier mit den Nebenwirkungen behandelt wurde. Auch Tierärzte gehen zu Kongressen und tauschen sich untereinander aus. Die zu behandelnden Nebenwirkungen bleiben auch bei den Kollegen aus. Bitte lasst euch von den Zahlen der geschädigten Tiere nicht zu sehr beeinflussen, ich bin sicher, dass auch diese von Gegnern gut aufbereitet werden.
Eine Aussage einer Dame hier fand ich sehr interessant, ob man dem Hund bei Langzeitanwendung schaden könnte und ob sich der Wirkstoff anreichert. Das habe ich vor 20 Jahren bei meinem 1. Hund schon gedacht und versuche aus dem Grund jedes Jahr ein anderes Präparat zu finden. Es soll sich eigentlich nichts im Körper anreichern können und das bemerkt man am schnellsten, wenn sich nach Ablauf der Wirkungszeit wieder die erste Zecke im Fell breit macht. Anreicherungen im Körper entstehen auch meines Wissens nach auf dieser Basis nur bei Impfungen, nicht bei Tabletten.
Nehmt es mir nicht übel, aber hier möchte einer klüger sein, als der andere. Ich finde, dass man solche Entscheidungen inklusive der Aussagen und Meinungen ausschließlich nur für sein eigenes Tier treffen und die Wissenschaft Wissenschaft sein lassen sollte. Die Wissenschaft arbeitet für und nicht gegen uns und wenn die sich noch nicht einig sind, wie sollen wir es dann werden?
Dennoch ein Dankeschön für die großartige Aufklärung durch manche Beiträge, es lohnt sich wirklich mitzulesen. Gerade hier bestätigt sich wieder einmal, man lernt nie aus.
An alle, die unsicher sind: Wendet euch an jene, die es wissen müssen - Tierärzte und euer Bauchgefühl 😊
Also was Anreicherungen im Körper betrifft, liegst du leider komplett falsch. Natürlich können sich auch Wirkstoffe aus Tabletten im Körper anreichern.Es kommt immer darauf an, ob und wie schnell der Körper das verstoffwechselt und wieder abbaut.
Ich habe 8 Jahre in einer Firma gearbeitet, wo Zulassungsprüfungen für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel vor der Zulassung geprüft werden. Deshalb kenne ich mich da ein wenig aus.
Das Präparat regelmäßig zu wechseln bringt nur dann etwas, wenn man auf einen anderen Wirkstoff wechselt.
Und nein, wenn ein Präparat nicht mehr wirkt, ist das kein Beleg dafür, dass sich nichts anreichert. Anreicherung passiert oft im Fettgewebe oder in der Leber. Unter Umständen kommt also die Zecke gar nicht mehr mit dem angereichert Wirkstoff in Kontakt.