Wir machen das regelmäßig.
Da auch ein vermeintlich negativer Test nämlich ebenso am nächsten Tag nicht mehr stimmen kann, machen wir einfach jährlich die Kur. Zudem wird sowas wie der Fuchsbandwurm gar nicht nachgewiesen, und den bemerkt man beim Mensch nunmal erst, wenn der Hund eh schon lange tot ist. Auch wenn es nur 400 Fälle pro Jahr gibt oder so, ist das ein Risiko, was man vermeiden kann. Würmer und Bandwurmlarven zerstören die Leber und Darm und befallene Menschen müssen den Rest ihres Lebens dann Medikamente nehmen. Es gibt auch Herzwürmer, die wie der Name sagt, Herz und teils auch Kehlkopf befallen können. Wie das enden kann, kann man sich vorstellen, denke ich.
Es wird auch keine Darmflora des Hundeszerstört, denn Bakterien reagieren nicht auf Antiwurmmittel. Das wären Antibiotika, aber die helfen wiederum nicht gegen Würmer.
Außerdem geht es beim entwurmen nicht darum, dass der Hund nicht damit klarkäme.
Wenn der Befall nur mäßig ist, macht das dem Hund nichts. Er scheidet nur täglich tausende bis Millionen Wurmeier aus, die dann jedes andere Lebewesen anstecken können.
Es schadet eben dem Menschen, vor allem Kindern. Darum geht es. Wenn ich sehe, dass manche Leute sogar Giardien bekommen können (immunschwache Leute, also jeder der alt, ein Baby, schwanger, auf Chemo oder Immunsuppressiva wegen einem Organtansplantat ist) weil irgendwer es für sinnlos hält, seinem Hund ein Medikament zu geben, ist das für mich eher himmelschreiend. Klar kann Mensch und Hunde immunmäßig einiges wegstecken, aber man sollte die schützen, die davon krank werden würden, zumal wenn es Langzeitfolgen hat, wie eben eine Wurminfektion.
Man muss keine Panik haben, aber zu sagen "Der kann sich ja sofort wieder anstecken" muss eben auch "Richtig, und ein Test kann ebenso nichts aussagen, weil er sich danach auch anstecken kann und manche Wurmarten nichtmal nachweisbar sind mit dem Standardverfahren" dazusagen.
Für mich gehört definitiv dazu, zu schauen, mit wem und wie vielen Menschen und anderen Hunden mein Hund Kontakt hat. Für einen Therapiehund im Kindergarten und Hospiz empfinde ich Wurmkuren als absolutes Muss. Als Einzelhund eines Singles wiederum nicht zwingend.