Ich bemühe mich nun einmal um eine kleine Zusammenfassung, da ich das Gefühl habe, dass hier manche Aussagen als sehr drastisch dargestellt werden. Denn unabhängig von den unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen, steht die Faktenlage erstmal fest, bevor etwas anderes bewiesen wird.
Ein Wurmbefall beim Hund ist ein vermeidbares Risiko und ohne regelmäßige Kontrolle kann es dem Hund schaden und eine hohe Ansteckungsgefahr erzeugen, was wiederum eine Gefahr für andere Tiere und Menschen ist.
Ein gutes Immunsystem reicht nicht als alleinigen Schutz aus. Diverse Kräuterkuren haben keine oder keine ausreichende Wirkung auf den Wurmbefall.
Die gängigen Wurmkuren wirken ausreichend auf die gängigen Wurmarten.
Wurmkuren wirken sehr spezifisch auf die Nematoden und werden sehr schnell abgebaut, sodass es weder zu einer relevanten Wirkung im Hund, noch zu einer Akkumulation kommen kann.
Das Darmbiom kann von Wurmkuren nicht gestört werden und Nebenwirkungen sind äußerst selten.
Resistenzen sind in der normalen Hundehaltung nicht zu erwarten.
Das Schema der Prophylaxemaßnahmen sollte an das Risiko des Hundes angepasst werden.
Kotuntersuchungen sind nur bei einem positiven Ergebnis aussagekräftig, ein negatives Ergebnis schließt einen Befall nicht aus.
Bei den Kotuntersuchungen liegen viele Störquellen vor, weshalb ein Ergebnis fälschlicherweise negativ ausfallen kann.
Befasst man sich mit dieser Thematik, so sollte man für gewöhnlich auf die obigen Fakten stoßen, auf denen aufbauend man sich durchaus selbst eine Meinung bilden darf. Wie jedoch herausgelesen wird, dass Wurmkuren schlecht sind, Kräuter ausreichend helfen und ein Wurmbefall kein Problem darstellt, wird mir für immer ein Rätsel bleiben.
Entscheidet sich nun jemand dafür, dass eine Kotuntersuchung stattfinden soll, so ist dies prinzipiell nicht falsch. Sofern der Hund keinem Risiko (Jagen, Koprophagie, Aasfressen etc.) ausgesetzt ist, keinen Kontakt mit Risikogruppen (Kinder, alte Menschen, immungeschwächte Personen) hat, in keiner stark verschmutzten Umgebung lebt, nicht unbeaufsichtigt ist und keine Pensionen/Hundeschulen/etc. besucht, so ist das Risiko einer Infektion trotz negativen Ergebnis nicht zwingend geringer, die Auswirkungen auf die Umwelt hingegen reduziert. Solche Umstände entbinden zwar nicht von etwaigen Maßnahmen, sofern jedoch das Risiko bewusst ist, können Kotuntersuchungen das persönliche Risiko ausreichend gering halten. Ändern sich die Umstände, so sollten sich auch die Methoden ändern.
Bestehen hingegen bereits gewisse Risiken, so sollte man sich auch den Gefahren bewusst sein, wie z.B. die Gefahr durch den Fuchsbandwurm. Daraus ergibt sich, dass es durchaus fahrlässig ist, einen z.B. erfolgreich jagenden Hund, im besten Fall noch mit Kontakt zu Kindern, ausschließlich über Kotuntersuchungen oder aber garnicht zu kontrollieren.
Es zeigt sich also, dass jeder für sich selbst eine geeignete Methode dem Risiko entsprechend finden darf, dabei jedoch die dadurch entstehenden persönlichen Gefahren und auch die Gefahren für andere berücksichtigen sollte. Die eine absolut sichere Methode, die für jeden Hund funktioniert, gibt es nicht, jedoch unterscheiden sich die Methoden je nach Technik und Intervall. So ist bei gleichem Intervall die Kotuntersuchung risikoreicher als die Wurmkur und mit mehr Fehlerquellen behaftet. Dem sollte man sich stets bewusst sein.
Eigentlich könnte man diesen Post anpinnen und die Diskussion beenden.
Ich finde es erschreckend, was sich bei einigen für eine Abwehrhaltung gegenüber (Tier)Ärzten und etablierter Medizin entwickelt hat, mit der Folge, daß verschiedene Krankheiten und Parasiten wieder verstärkt aufkeimen.
Die Daten weisen ja darauf hin, daß nicht ausreichend entwurmt wird, die Diskussion bestätigt dies scheinbar auch. Ein Risiko bei Entwurmungen besteht ja, wenn MDR1-Defekt vorliegt, was aber auch hinreichend lange bekannt ist und worauf im Zweifel auch getestet werden kann. Ansonsten sind die Kuren doch gut verträglich, wirken direkt und nicht langanhaltend über ein Depot, so daß ein gesunder Hund diese gut verkraften kann.
Was spricht also wirklich gegen diese Maßnahme, mit der man etwas zum Schutz der Gesundheit des Hundes, der eigenen Gesundheit, sowie der Gesundheit anderer Tiere und Menschen beiträgt.
Für mich ist diese Resistenz jenseits von Vernunft und Aufklärung.