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Dogorama
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zuletzt 21. Mai

Wird zu selten entwurmt? Wurmbefall bei Hunden in Deutschland

Wir möchten heute mal das Thema Wurmbefall bei Hunden ansprechen. 🐶🪱 Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. macht aktuell wieder darauf aufmerksam, dass Hunde häufig von Würmern betroffen sind. Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Besonders gefährlich sind Parasiten, die auch auf Menschen übertragbar sind (sogenannte Zoonosen). Regelmäßige Wurmkuren sind daher extrem wichtig, genauso wie das Entfernen der Hundehaufen. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Darmparasiten in vielen Stadtparks vorkommen. In Deutschland wurden in fast drei Viertel aller Parks Fadenwürmer gefunden, darunter Spulwürmer, Hakenwürmer und Peitschenwürmer. 😮 Besonders Spulwürmer sind weit verbreitet und stellen ein großes Infektionsrisiko für Hunde und Menschen dar. Wie geht ihr mit dem Thema um? • Entwurmt ihr eure Hunde regelmäßig? • Nutzt ihr Wurmtests, und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit? • Hatte euer Hund schon einmal Würmer? Wie habt ihr das bemerkt und behandelt? Mehr lesen unter: https://dogorama.app/de-de/blog/wird-zu-selten-entwurmt-wurmbefall-bei-hunden-in-deutschland/
 
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L.
6. Juli 07:38
Gibt es irgendwelche Angaben, wie viele Tests falsch negativ sind? Ich lese nur immer wieder, dass viele Tests ein falsches Ergebnis liefern. Aber was sind viele? 5%, 20%? Denke das macht auch einen großen Unterschied und wäre eine mögliche Erklärung, wieso manche Menschen sich mit Testen wohl fühlen und andere nicht.
Eine solche Angabe ist kaum möglich, da zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Dabei kann die Präparatenzzeit, das Ausscheidungsverhalten der Parasiten, die Probenentnahme von Tierbesitzer und das Untersuchungsverfahren eine Rolle spielen, was letztendlich zu falschen Ergebnissen führen kann. Hinzu kommt, dass z.B. Bandwürmer nur sehr schlecht nachweisbar sind.

Da es aktuell keine sicheren Nachweismethoden gibt, ist auch jegliche Form der Sicherheit diesbezüglich nicht real. Es besteht also immer das Risiko eines Befalls trotz negativer Testergebnisse. Mit kürzeren Intervallen (z.B. monatlichen Tests) oder über Kombinationen mit Wurmkuren reduziert sich das Risiko.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 07:53
Eine solche Angabe ist kaum möglich, da zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Dabei kann die Präparatenzzeit, das Ausscheidungsverhalten der Parasiten, die Probenentnahme von Tierbesitzer und das Untersuchungsverfahren eine Rolle spielen, was letztendlich zu falschen Ergebnissen führen kann. Hinzu kommt, dass z.B. Bandwürmer nur sehr schlecht nachweisbar sind. Da es aktuell keine sicheren Nachweismethoden gibt, ist auch jegliche Form der Sicherheit diesbezüglich nicht real. Es besteht also immer das Risiko eines Befalls trotz negativer Testergebnisse. Mit kürzeren Intervallen (z.B. monatlichen Tests) oder über Kombinationen mit Wurmkuren reduziert sich das Risiko.
Naja wenn eine Angabe kaum möglich ist, ist es auch kaum möglich zu behaupten, dass Tests keinen ausreichenden Schutz bieten oder?

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Entwurmungen.
Ich bezog mich lediglich auf die Frage, wieso manche Menschen sich mit Testen wohl fühlen und andere nicht (was ja fast schon eine psychologische Fragestellung ist).
Und ich denke der Grund ist, dass die einen von einer geringeren Fehlerquote ausgehen, als die anderen.
Zumindest wäre es logisch.
 
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L.
6. Juli 07:54
Das würde mich auch interessieren. Ok, hab gerade die Antwort gelesen. Das waren dann ja mehrere Jahre. Das ist natürlich viel zu lange.🙈🙈 Und dann wäre noch interessant, wie der Kot getestet wurde. Man braucht Kotproben von 3 aufeinanderfolgenden Tagen und dann sollte in einem Labor getestet werden und nicht mit einem Schnelltest.
Ein Labor ist die richtige Anlaufstelle, mit Schnelltests hat das jedoch nichts zutun. Es gibt noch nicht viele Schnelltests für diese Anwendung auf dem Markt und diese sind über das Lateral-Flow-Verfahren sicherer als die herkömmlichen Untersuchungsmethoden. Bei den gewöhnlichen Untersuchungsmethoden kommt es darauf an, welche Untersuchungsmethoden stattgefunden haben. Dabei wird Flotationsverfahren oder Auswanderverfahren angewendet, die entsprechend falsch negative Ergebnisse aufweisen können.
 
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L.
6. Juli 08:05
Naja wenn eine Angabe kaum möglich ist, ist es auch kaum möglich zu behaupten, dass Tests keinen ausreichenden Schutz bieten oder? Nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Entwurmungen. Ich bezog mich lediglich auf die Frage, wieso manche Menschen sich mit Testen wohl fühlen und andere nicht (was ja fast schon eine psychologische Fragestellung ist). Und ich denke der Grund ist, dass die einen von einer geringeren Fehlerquote ausgehen, als die anderen. Zumindest wäre es logisch.
Ich habe mich darauf bezogen, dass z.B. im Labor kaum eine Analyse der Fehlerquellen stattfinden kann, da die Untersuchungsmethoden durchaus relativ sicher sind. Das Problem sind dabei nicht die Methoden, sondern die Parameter. Ist bei der mikroskopischen Untersuchung kein Befall nachweisbar, da sich der Wurm in der Präpatenzzeit befindet, so ist das Ergebnis zwar falsch, jedoch lag dies nicht an der Untersuchungsmethode.

Vermutlich könnte man eine Statistik über Tierbesitzer und regelmäßigen Kotuntersuchungen aufstellen, dazu habe ich jedoch bisher nichts gefunden. Es müsste dafür ein absolut sicheres Nachweisverfahren geben, um daraufhin die bisherigen Untersuchungsmethoden auf Sensitivität und Spezifität zu testen. Dies ist aktuell nicht möglich, sodass erst durch einen anschließend festgestellten Befall von einem falschen Ergebnis ausgegangen werden kann. Eine solche Untersuchung ist sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden, demnach halte ich es für kaum möglich einen realen Prozentsatz an falsch negativen Tests zu finden.

Nichtsdestotrotz sind die Fehlerquellen bekannt und produzieren nachweislich falsche Ergebnisse bei Kotuntersuchungen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 08:14
Ich habe mich darauf bezogen, dass z.B. im Labor kaum eine Analyse der Fehlerquellen stattfinden kann, da die Untersuchungsmethoden durchaus relativ sicher sind. Das Problem sind dabei nicht die Methoden, sondern die Parameter. Ist bei der mikroskopischen Untersuchung kein Befall nachweisbar, da sich der Wurm in der Präpatenzzeit befindet, so ist das Ergebnis zwar falsch, jedoch lag dies nicht an der Untersuchungsmethode. Vermutlich könnte man eine Statistik über Tierbesitzer und regelmäßigen Kotuntersuchungen aufstellen, dazu habe ich jedoch bisher nichts gefunden. Es müsste dafür ein absolut sicheres Nachweisverfahren geben, um daraufhin die bisherigen Untersuchungsmethoden auf Sensitivität und Spezifität zu testen. Dies ist aktuell nicht möglich, sodass erst durch einen anschließend festgestellten Befall von einem falschen Ergebnis ausgegangen werden kann. Eine solche Untersuchung ist sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden, demnach halte ich es für kaum möglich einen realen Prozentsatz an falsch negativen Tests zu finden. Nichtsdestotrotz sind die Fehlerquellen bekannt und produzieren nachweislich falsche Ergebnisse bei Kotuntersuchungen.
Ja das verstehe ich 👍🏼.

Worauf ich hinaus wollte ist eine mögliche Begründung dafür, wieso sich manche Menschen mit Testen wohl fühlen und andere nicht (Katrin hat ja gesagt, dass sie es sich einfach überhaupt nicht erklären kann).
Wenn jemand davon ausgeht, dass 90 bis 95% der Tests das richtige Ergebnis liefern und derjenige den Kot seines Hund alle 4 Wochen testen lässt, geht die Person von einer sehr niedrigen statistischen Wahrscheinlichkeit aus, dass der Test drei Mal hintereinander falsch negativ ist.

Wenn jemand davon ausgeht, dass 50% der Tests ein falsches Ergebnis liefern, kommen ihm Tests egal in welchem Intervall schwachsinnig vor, weil man auch gleich eine Münze werfen könnte.

Da es aber keine Angaben gibt und alle nur von "vielen" falsch negativen Ergebnissen schreiben, redet man gewissermaßen aneinander vorbei.
 
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Ina
6. Juli 08:15
Gibt es irgendwelche Angaben, wie viele Tests falsch negativ sind? Ich lese nur immer wieder, dass viele Tests ein falsches Ergebnis liefern. Aber was sind viele? 5%, 20%? Denke das macht auch einen großen Unterschied und wäre eine mögliche Erklärung, wieso manche Menschen sich mit Testen wohl fühlen und andere nicht.
Ich denke nicht, dass es darüber verlässliche Angaben geben kann. Das würde ja bedeuten, man infiziert absichtlich einen Hund mit Würmern und sieht dann nach, wie viele (und auch welche!) Tests bei einem gesicherten würmerinfizierten Hund negativ sind.
Aber alleine die Tatsache, dass eine Halterin einen hochwahrscheinlich durchgehend mit Würmern infizierten Hund regelmäßig (ich glaube beim Tierarzt) hat Kontrollieren lassen und negative Testergebnisse bekommen hat, hat nach (ich glaube 2Jahren?)
einen massiven Befall von Würmern gehabt. In all der Zeit waren die Kotproben negativ!
Das alleine zeigt, dass die falsch negativ Rate sehr hoch ist. Deshalb gilt auch: der positive Nachweis von Würmern in der Kotprobe ist beweisend. Ein negatives Ergebnis hat keine Aussagekraft.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 08:23
Ich denke nicht, dass es darüber verlässliche Angaben geben kann. Das würde ja bedeuten, man infiziert absichtlich einen Hund mit Würmern und sieht dann nach, wie viele (und auch welche!) Tests bei einem gesicherten würmerinfizierten Hund negativ sind. Aber alleine die Tatsache, dass eine Halterin einen hochwahrscheinlich durchgehend mit Würmern infizierten Hund regelmäßig (ich glaube beim Tierarzt) hat Kontrollieren lassen und negative Testergebnisse bekommen hat, hat nach (ich glaube 2Jahren?) einen massiven Befall von Würmern gehabt. In all der Zeit waren die Kotproben negativ! Das alleine zeigt, dass die falsch negativ Rate sehr hoch ist. Deshalb gilt auch: der positive Nachweis von Würmern in der Kotprobe ist beweisend. Ein negatives Ergebnis hat keine Aussagekraft.
Wenn das tatsächlich der Fall war ist es natürlich ein schlimmes Beispiel. Wobei keiner sagen kann, wie lange der Hund tatsächlich unter dem Wurmbefall gelitten hat, bevor dieser entdeckt wurde.

Nur richten wir uns ja nicht nach Einzelfällen.
Das wäre im Umkehrschluss als würde jemand erzählen, sein Hund habe ganz schlimm auf eine Wurmkur reagiert und daher seien Wurmkuren nicht sicher. Tragisches Beispiel, aber ein Einzelfall.

Und ich betone nochmal, dass ich nicht gegen Wurmkuren bin und auch bei regelmäßigen Tests persönlich trotzdem auch prophylaktisch entwurmen würde, in der Häufigkeit, die mit dem behandelnden Tierarzt vereinbart ist.
 
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L.
6. Juli 08:37
Ja das verstehe ich 👍🏼. Worauf ich hinaus wollte ist eine mögliche Begründung dafür, wieso sich manche Menschen mit Testen wohl fühlen und andere nicht (Katrin hat ja gesagt, dass sie es sich einfach überhaupt nicht erklären kann). Wenn jemand davon ausgeht, dass 90 bis 95% der Tests das richtige Ergebnis liefern und derjenige den Kot seines Hund alle 4 Wochen testen lässt, geht die Person von einer sehr niedrigen statistischen Wahrscheinlichkeit aus, dass der Test drei Mal hintereinander falsch negativ ist. Wenn jemand davon ausgeht, dass 50% der Tests ein falsches Ergebnis liefern, kommen ihm Tests egal in welchem Intervall schwachsinnig vor, weil man auch gleich eine Münze werfen könnte. Da es aber keine Angaben gibt und alle nur von "vielen" falsch negativen Ergebnissen schreiben, redet man gewissermaßen aneinander vorbei.
Das Problem daran ist insbesondere, dass ein Befall häufig nicht symptomatisch erkennbar ist und dass es dadurch sehr einfach ist sich einzureden, dass der Hund gesund ist und keinen Wurmbefall hat. Hat man sich dann nicht oder kaum informiert, so bleibt dieser Trugschluss erhalten.

In der Präpatenzzeit sind alle klassischen Nachweisverfahren zu 100% "falsch" negativ. Bandwürmer sind ebenfalls in einem hohen Prozentsatz nicht nachweisbar. Mit zunehmenden Befall kommt es zu einer vermehrten Eiausscheidung, die auch in Tests nachweisbar sein kann. Es kommt also auf das jeweilige Risiko des Hundes, auf den Parasiten und den Entwicklungsstand an. Bei den Intervallen kommt es nun wieder darauf an: ein Test alle vier Wochen ist in durchaus eine gute Prophylaxe, sofern man mit einem Restrisiko leben kann. Wird bei einem Befall positiv getestet, so liegt dieser Befall mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht besonders lange vor. Für einen Hund mit erhöhtem Risiko sind jedoch die Folgen einer noch so kleinen Fehlerquelle dennoch zu groß.
 
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Ina
6. Juli 08:39
Wenn das tatsächlich der Fall war ist es natürlich ein schlimmes Beispiel. Wobei keiner sagen kann, wie lange der Hund tatsächlich unter dem Wurmbefall gelitten hat, bevor dieser entdeckt wurde. Nur richten wir uns ja nicht nach Einzelfällen. Das wäre im Umkehrschluss als würde jemand erzählen, sein Hund habe ganz schlimm auf eine Wurmkur reagiert und daher seien Wurmkuren nicht sicher. Tragisches Beispiel, aber ein Einzelfall. Und ich betone nochmal, dass ich nicht gegen Wurmkuren bin und auch bei regelmäßigen Tests persönlich trotzdem auch prophylaktisch entwurmen würde, in der Häufigkeit, die mit dem behandelnden Tierarzt vereinbart ist.
Das Mitglied Jessica… hat hier in diesem Thread berichtet. Das war wirklich erschreckend. (Weil ich nicht mehr alles genau wusste auch einiges in Klammern gesetzt. Lohnt sich aber zu lesen!)
Natürlich gebe ich dir mit diesen exemplarischen Einzelfallberichten recht.
 
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Lea
6. Juli 08:44
Das Wissen, dass so ein Test negativ sein könnte, würde mir schon ausreichen mich nie auf sowas zu verlassen. Da brauch ich auch keine Prozentzahl. Und rausgeworfenes Geld wäre es auch noch