Es eskaliert eben so häufig, wenn Diskussionen emotional geführt werden und Menschen persönlich angegriffen werden.
Ich kenne viele Leute im Bekanntenkreis die auf Kräuter und Kokosöl zurückgreifen, weil sie sich Sorgen machen, dass die Wurmkur ihrem Liebling, der einen hohen Stellenwert im Leben einnimmt, etwas schlimmes antut. Mir würde im Traum nicht einfallen die Personen so anzugehen, wie es hier im Thread geschehen ist.
Denn auch ich bin am Wohlergehen der Tiere interessiert, die ich persönlich kenne und bemühe mich deswegen auch um einen freundlichen und wohlwollenden Austausch.
Gleichzeitig finde ich es sehr schade, dass zunehmend mehr auf Mittel zurückgegriffen wird, die sich zwar werbewirksam verkaufen lassen, aber keine nachgewiesene Wirkung haben. Und das hauptsächlich in dem Angst vor Mitteln geschürt wird, die tatsächlich wirken.
Ja, das mit dem "Angst...geschürt" erlebe ich bei einer HuHa aus meinem Bekanntenkreis (die ich im Übrigen sympathisch finde und gern mit ihr und ihrem Hund spazieren gehe).
Sie liest viel über Medikamente und ihre schlimmen Nebenwirkungen und ist schnell bereit, die Behauptungen aus den Büchern/Artikeln zu glauben, ohne sie zu hinterfragen (nicht nur bei ihrem Hund, auch bei sich selbst).
Ein Beispiel: Unser Gespräch kam auf die Erkältungszeit und sie fragte mich, ob ich Vitaminpräparate nehmen würde, um mein Immunsystem zu stärken. Ich antwortete ihr, nein, ich esse gern Obst und Gemüse, aber Vitamine in Form von Tropfen o.ä. nehme ich nicht.
Das sei ein Fehler. Sie habe vor Jahren das Buch von Dr. ... gelesen und der empfiehlt, dass man gar nicht genug Vitamin C zu sich nehmen könne.
Auf meinen vorsichtigen Einwand, dass nach meinem Kenntnisstand eine Überdosierung Vitamin C gar nicht gut sei, kam dann, dass Dr. ... geschrieben habe, dass sei eine Falschinformation, der Körper würde sich die Menge Vitamin C nehmen, die er bräuchte und der überschüssige Rest würde einfach wieder ausgeschieden... Er selbst würde das seit Jahren bei sich selbst so machen und das sorge für ein Topp-Immunsystem.
Darauf konnte ich nichts erwidern, denn ich bin kein Mediziner und kann nicht beurteilen, ob die Behauptungen dieses Arztes richtig sind.
Was mich nur wundert ist, dass meiner Bekannten noch nicht aufgefallen ist, dass sie (trotz der Menge an Vitamin C Konzentrat, die ihr manchmal schon Magenprobleme bereitet) in Herbst und Winter eigentlich immer, wenn wir uns treffen, Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen hat, während ich (von der sie weiß, dass ich keine solchen Präparate nehme) nur sehr selten erkältet bin.
Sicher kann das der pure Zufall sein, aber könnte Dr. ... nicht auch im Irrtum sein?
Ähnlich ist es mit der Entwurmung bei ihrem Hund. Nachdem sie Berichte gelesen hat, dass Zeckentabletten Epilepsie auslösen können, schlug sie eine gedankliche Brücke, dass Zecken- und Entwurmungspräparate eventuell an dem bösartigen Geschwür am Bein ihres Hundes Schuld sein könnten (wurde operiert, es gab keine Metastasen, dem Hund geht es gut). Sie war so verunsichert, dass sie sofort auf die Suche nach einer Alternative ging und auf ein pflanzliches Wurmpulver und ein Keramikhalsband stieß (da das Keramikhalsband nicht die gewünschte Wirkung hatte, bekommt ihr Hund mittlerweile wieder eine Tablette)... Ob das Wurmpulver wirkt, kann sie nicht wissen, denn sie lässt keine Kotuntersuchungen machen. Trotzdem ist sie felsenfest davon überzeugt, dass das Mittel hervorragend funktioniert, weil es ihr Hund so gut verträgt. Dieser Gedankenbrücke kann ich nicht folgen (der Hund hat keinen Durchfall = das Mittel wirkt gut).
Aber dass muss ich ja auch nicht....