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Katrin
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zuletzt 30. Juni

Wir müssen über tierschutzwidriges Hundezubehör reden!

Jeder kennt die Stachelhalsbänder und Endloswürger. Jeder weiß das sie verboten sind und das vollkommen zurecht. Die Liste an tierschutzwidrigen ,,Hilfsmitteln" geht aber noch um einiges weiter. Da wären noch: No Pull Erziehungsgeschirre die sich auf zug zusammenziehen und Schmerzen und Verletzungen verursachen Reizhalsbänder die mit Strom arbeiten Unsichtbare Gartenzäune die mit Ultraschall oder ebenfalls mit Strom betrieben werden Bell Stopp Geräte die chemisch, mit Luftstoß, elektrisch oder mit Geräuschen funktionieren Leider sind all diese Dinge für mehr oder weniger Geld teilweise noch immer im Handel und Online problemlos erhältlich. Das Gesetz schreibt folgendes dazu: „Es ist verboten, […] ein Tier auszubilden oder zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind […] ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.“ §3 Nr.1 und 11 des deutschen Tierschutzgesetzes (TierSchG) Die Schäden die durch diese ,,Hilfsmittel" entstehen können sind enorm. Das Benutzen lässt sich mit den Worten Hundefreund, Hundeliebhaber, Tierwohl nicht vereinbaren. Trotzdem sieht man immer wieder Fellnasen die eines dieser Teile tragen müssen. Diese Thread soll zur Aufklärung dienen und zum Austausch anregen. Wer von euch hat solche Hilfsmittel (unwissentlich) schon mal benutzt? Habt ihr das bei anderen schonmal gesehen? Waren euch diese Infos bekannt? Wie würdet ihr reagieren wenn ihr auf jemanden trefft der solche Teile benutzt? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben😊. Eure Katrin J.
 
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Anja
14. Mai 09:43
Ich hatte bei Paula überlegt,eine Funkklingel zu nutzen,um sie bei Wildsichtung abzulenken. Hatte dann aber die Befürchtung,daß sie nach Hause läuft,um zu schauen wer vor der Tür steht! 😜
Wir benutzen ein Vibrationshalsband (das ist wie das vibrieren eines Handys, kein Stromreiz!) das hat auch ein Tonsignal. Unser Hund ist taub, deshalb haben wir ziemlich früh damit angefangen es positiv zu verknüpfen, und damit einen Rückruf zu trainieren, damit der Hund auch über Wiesen laufen und mit Hundefreunden spielen kann. Wir haben zwar auch sehr viel den Blickkontakt geübt, aber es gibt immer Situationen, wo der Hund Mal abgelenkt ist, und trotzdem schnell zurückkommen muss (Gefahrensituation). Mittlerweile sind aber auch diese anscheinend verboten. Mir wurde es beim Kauf des Hundes empfohlen, und ich sehe es auch nicht als schlimm an, wenn man es mit Bedacht anlernt. Mein Hund reagiert gut darauf, und ist auch keineswegs verstört dadurch. Wir können nunmal leider nicht unsere Stimme zum Rufen nutzen.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Mai 11:43
Wir benutzen ein Vibrationshalsband (das ist wie das vibrieren eines Handys, kein Stromreiz!) das hat auch ein Tonsignal. Unser Hund ist taub, deshalb haben wir ziemlich früh damit angefangen es positiv zu verknüpfen, und damit einen Rückruf zu trainieren, damit der Hund auch über Wiesen laufen und mit Hundefreunden spielen kann. Wir haben zwar auch sehr viel den Blickkontakt geübt, aber es gibt immer Situationen, wo der Hund Mal abgelenkt ist, und trotzdem schnell zurückkommen muss (Gefahrensituation). Mittlerweile sind aber auch diese anscheinend verboten. Mir wurde es beim Kauf des Hundes empfohlen, und ich sehe es auch nicht als schlimm an, wenn man es mit Bedacht anlernt. Mein Hund reagiert gut darauf, und ist auch keineswegs verstört dadurch. Wir können nunmal leider nicht unsere Stimme zum Rufen nutzen.
Die sind nicht verboten. Verboten ist was Schmerzen zufügt. Das Vibrationshalsband fällt nicht darunter. Auch nicht wenn es negativ verknüpft ist (als Ersatz für ein Stromhalsband...). Wir haben auch eins für den tauben Hund und sind glücklich damit.
 
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Andrea
29. Juni 22:10
Ich denke, Hundehalter die sowas einsetzten sind einfach nur hilflos... Wenn man mit speziellen geschnirren oder haltis arbeitet, sollte man das nur übergangsweise tun und in Zusammenarbeit mit einem Trainer. Kann schon mir vorstellen, dass es in Einzelfällen nötig sein kann wie z. B. Bei großen Hunden mit Verhaltensproblemen, die man aus zweiter Hand aufnimmt. Aber da sollte man eh selbst erfahren sein oder nen Profi holen. Oder sehe ich das falsch?
genau an dem punkt bin ich im moment. habe eine deutsche dogge 13 monate aus zweiter hand. sie hat eine leinenagression gegen fremde hunde. leider ist der hundetrainer erst anfang juli wieder da. bis dahin muss ich sie, zu sicherheit, irgendwie halten können. einige dricks kenne ich schon von meiner letzten dogge. auch aus zweiter hand. aber diese bringt mich körperlich an meine grenzen. bin gar nicht für halti halfter. denn diese gehen auf die halswirbelsäule. aber was soll ich bis dahin machen?
 
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Andrea
29. Juni 22:21
Ich arbeite gerade am Leinenpöbeln. Jetzt ist das Frust,weil er nicht zu dem anderen Hund kann. Machen beide die Leinen ab,hört das Pöbeln sofort auf. Die beschnüffeln sich, und sind dann fein. Würde ich da mit Schmerzreiz arbeiten,bin ich sicher,daß das dann in Aggression umschlagen würde. So kommen sicher die unverträglichen Hunde zustande.
leider kann ich meine übermütige 13 monate alte 68 kg dogge, aus zweiter hand, nicht bei jedem hund, bei dem sie hin will, ab der leine lassen. käme nicht so gut.
 
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Katrin
29. Juni 22:23
genau an dem punkt bin ich im moment. habe eine deutsche dogge 13 monate aus zweiter hand. sie hat eine leinenagression gegen fremde hunde. leider ist der hundetrainer erst anfang juli wieder da. bis dahin muss ich sie, zu sicherheit, irgendwie halten können. einige dricks kenne ich schon von meiner letzten dogge. auch aus zweiter hand. aber diese bringt mich körperlich an meine grenzen. bin gar nicht für halti halfter. denn diese gehen auf die halswirbelsäule. aber was soll ich bis dahin machen?
Na bis Anfang Juli ist es jetzt ja nicht mehr so lange hin. Da würde ich ich die Runden und Zeiten so wählen das man möglichst kontaktfrei unterwegs ist. Also wirklich nur Minirunden und dann halt Garten und dort ,,arbeiten".
 
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Alina
30. Juni 01:33
leider kann ich meine übermütige 13 monate alte 68 kg dogge, aus zweiter hand, nicht bei jedem hund, bei dem sie hin will, ab der leine lassen. käme nicht so gut.
Ich habe einen 6,5 jährigen, 40 kg Cane Corso Mix übernommen (jetzt knapp 1,5 Jahre bei mir), der auch jeden anderen Hund auf 20-25 m angepöbelt hat und komplett in die Leine gegangen ist, sodass er sich an einem normalen Halsband stranguliert hat. Trotzdem nicht ganz das Kaliber deiner Dogge, aber wahrscheinlich näher dran als die Meisten hier. Vom Halti halte ich auch nicht viel und habe es auch nie in Betracht gezogen. Ebenso die Anti-pull Geschirre. Diese arbeiten darüber, das sie sich unangenehm zusammenziehen und/oder die Bewegung des Vorderbeins einschränken. . Womit ich allerdings sehr gute Erfahrungen gemacht habe sind - ein normales, gut sitzendes Y-Geschirr mit Brustring, man hat trotzdem die seitliche Einwirkung, wenn der Hund nach vorne geht oder fixiert, allerdings ohne die Bewegungseinschränkung - Kurzführer am Geschirr und/oder in der Leine integriert. Die Kraft ist dann auf beide Seiten der Hand verteilt und es kommt nur auf die Armkraft und nicht auf die Griffkraft an. Ebenso kann dir die Leine nicht durch die Hand rutschen. Bei der Größe geht aber auch ein Geschirr mit Griff (da müsste ich mich leicht bücken, finde ich unpraktisch in einer Begegnung) - Halsband mit Griff. Das gibt super viel Kontrolle, aber auch Sicherheit und es wird nicht enger am Hals, weil du dort festhältst. - oft auch doppelt oder dreifach geführt, sprich ein Ende der Leine im Rückenring, einen im Brustring oder Kurzführer am Rückenring und Leine im Brustring und am Halsband, das verteilt die Kraft besser und man kann dann auch mit beiden Händen führen. . Das ganze dann aber in Kombination mit einem sehr intensiven Training der Leinenführigkeit. Brustring heißt bei uns automatisch Fuß/Orientierungsmodus und er läuft neben mir, sodass es keinen konstanten seitlichen Zug gibt. Auf den Bildern sieht man denke ich ganz gut, dass es seine Bewegung nicht einschränkt und was ich mit doppelt geführt meine. Auf dem zweiten Bild sieht man auch den Kurzführer hinten am Geschirr mit dran, das ist quasi nur die Handschlaufe.
 
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Alina
30. Juni 01:39
Ich habe einen 6,5 jährigen, 40 kg Cane Corso Mix übernommen (jetzt knapp 1,5 Jahre bei mir), der auch jeden anderen Hund auf 20-25 m angepöbelt hat und komplett in die Leine gegangen ist, sodass er sich an einem normalen Halsband stranguliert hat. Trotzdem nicht ganz das Kaliber deiner Dogge, aber wahrscheinlich näher dran als die Meisten hier. Vom Halti halte ich auch nicht viel und habe es auch nie in Betracht gezogen. Ebenso die Anti-pull Geschirre. Diese arbeiten darüber, das sie sich unangenehm zusammenziehen und/oder die Bewegung des Vorderbeins einschränken. . Womit ich allerdings sehr gute Erfahrungen gemacht habe sind - ein normales, gut sitzendes Y-Geschirr mit Brustring, man hat trotzdem die seitliche Einwirkung, wenn der Hund nach vorne geht oder fixiert, allerdings ohne die Bewegungseinschränkung - Kurzführer am Geschirr und/oder in der Leine integriert. Die Kraft ist dann auf beide Seiten der Hand verteilt und es kommt nur auf die Armkraft und nicht auf die Griffkraft an. Ebenso kann dir die Leine nicht durch die Hand rutschen. Bei der Größe geht aber auch ein Geschirr mit Griff (da müsste ich mich leicht bücken, finde ich unpraktisch in einer Begegnung) - Halsband mit Griff. Das gibt super viel Kontrolle, aber auch Sicherheit und es wird nicht enger am Hals, weil du dort festhältst. - oft auch doppelt oder dreifach geführt, sprich ein Ende der Leine im Rückenring, einen im Brustring oder Kurzführer am Rückenring und Leine im Brustring und am Halsband, das verteilt die Kraft besser und man kann dann auch mit beiden Händen führen. . Das ganze dann aber in Kombination mit einem sehr intensiven Training der Leinenführigkeit. Brustring heißt bei uns automatisch Fuß/Orientierungsmodus und er läuft neben mir, sodass es keinen konstanten seitlichen Zug gibt. Auf den Bildern sieht man denke ich ganz gut, dass es seine Bewegung nicht einschränkt und was ich mit doppelt geführt meine. Auf dem zweiten Bild sieht man auch den Kurzführer hinten am Geschirr mit dran, das ist quasi nur die Handschlaufe.
Hier sieht man es auch nochmal in Aktion. Hinweis: das Video ist eine Bestandsaufnahme dafür, dass er hinten im Social Walk mit Frust reagiert und er läuft für das Video etwas vor mir, das ist kein Ausschnitt aus dem Alltag oder Training, sondern bewusst laufen gelassen, weil er das Verhalten nicht immer zeigt (mittlerweile auch deutlich besser geworden). Aber auch hier gibt es (so gut wie) keine Bewegungseinschränkung durch das Geschirr an sich.